Negationswörter im Deutschen

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Dezember 5

Nein! Ich mag keinen Sport, ich kann auch nicht gut tanzen!“ Bist du auch keine Sportskanone1, so wie ich? Dann brauchst du vielleicht ab und zu die Negationswörter im Deutschen. Denn niemand ist perfekt! Und man muss auch nicht alles können oder gerne machen. Bist du jetzt erleichtert? Na dann nichts wie los! Lerne die folgenden 4 Negationswörter, mit denen du perfekt jede Einladung zum Joggen oder Skifahren ablehnen2 kannst! He, he, he. Moment mal, „Ich liebe Sport!“, wirst du vielleicht sagen. „Aber ich rauche nicht! Zigaretten? Nein, danke!“ Auch in diesem Fall brauchst du Negationswörter! Lerne in diesem Artikel, wie du höflich, aber direkt „Nein!“ sagen kannst. Hier kommen die vier wichtigsten deutschen Negationswörter für eine korrekte Verneinung3!

was sind negationswörter
Was sind Negationswörter?

Negationswörter: nicht und nichts

Eines der Negationswörter, welches sich ein Deutschlerner häufig als Erstes merkt, ist „nicht“. Und das ist auch gut so, man kann mit dieser Verneinung nämlich eine Menge machen! Man kann beispielsweise einfach nur eine Information verneinen. Zum Beispiel: „Ist das deine Chefin?“ „Nein! Das ist nicht meine Chefin, das ist meine Kollegin!“ „Ach so!“ Meistens negiert (Bedeutung: verneinen) man eine Tätigkeit oder besser gesagt ein Verb, aber auch ein Adjektiv kann verneint werden, siehe die folgenden Beispiele!

VERB: Ich kann nicht tanzen (auch: Ich kann nicht gut tanzen.)
ADJEKTIV: Die Pizza ist nicht gut!

Beachte die Wortstellung bei der Benutzung von Negationswörtern. Im Beispiel oben stehen sie jeweils nach dem Verb, aber vor dem Adjektiv! Das ist wichtig, um verstanden zu werden und wirklich deutsch zu klingen.

„Nichts“, sagt man, um auszudrücken, dass etwas absolut nicht vorhanden ist. Zum Beispiel, wenn du sagst: „Ich habe nichts gewusst.“ Du hattest also keine Informationen. Apropos, das ist die perfekte Überleitung zum Thema „kein“(e)!

kein (e)

Dieses kleine Negationswort hat ganz viel Potential! Aber bei dir als Deutschlerner hat es vielleicht schon für Verwirrung gesorgt. Denn wir Deutschen benutzen es wirklich häufig. Am häufigsten für Nomen/Substantive. Während es in deiner Muttersprache sicher eine entsprechende Übersetzung für „kein“ gibt, ist diese dauernde Verwendung im Deutschen dir vielleicht trotzdem fremd. Nehmen wir mal ein Beispiel:

„Ich habe keine Lust!“

Viele Deutschlerner würden hier tendenziell „ … nicht Lust!“ sagen (falsch!). Lust gehört zu den abstrakten Wörtern mit Nullartikel (siehe Artikel). Sie bilden die Verneinung deshalb traditionell mit „kein“! (Auch so: keine Zeit, keine Ahnung etc.). Achtung! Wenn du sagst „Ich habe nicht viel Zeit“, dann verneinst du das Adjektiv „viel“ und brauchst wiederum nicht (siehe oben).

ein (e) & kein (e)

Ein Mann will die eine oder keine! Was genau? Die Frau natürlich! Wenn du „eine“ verwendest (oder theoretisch verwenden könntest) brauchst du automatisch „keine“. Beispiel:

Frage: Haben Sie (einen) Schinken? Antwort: Tut mir leid, ich habe leider keinen Schinken.

ACHTUNG! Wenn du die Verneinung eines Adjektivs so konstruierst: „Das ist kein neues iPhone!“, brauchst du auch kein, weil es die Antwort auf die Frage „Ist das ein neues iPhone?“, mit ein ist. So jetzt zu „niemand“.

niemand

„Niemand“ – noch ein Negationswort? Ja, aber es ist ein sehr einfaches! „Niemand“ ist einfach nur ein Synonym für „keine Person“ (denn wir sagen nicht „keine Person“ – das klingt komisch.

Beispiel: „Niemand ist zu Hause!“. Fertig! Im Haus ist also kein Mensch.

weder … noch

Hier ist ein etwas förmlicherer Ausdruck unter den Negationswörtern. Wenn du zum Beispiel von 2 Dingen parallel sprichst und beide verneinst, ist „weder… noch“ die perfekte Lösung. Auch wenn nicht jeder jeden Tag so spricht, ist das Geniale an dieser Redewendung, dass du alle drei Wortarten damit verneinen kannst. Schaue dir mal die folgenden 3 Beispiele an, damit du weißt, wie es funktioniert:

ADJEKTIV: Ich finde den Film weder interessant noch lustig.

VERB: Ich kann weder kochen noch backen.

NOMEN: Ich kenne weder deinen Vater noch deine Mutter.

Du kannst mit dieser Redewendung auch enorm Zeit sparen. Noch ein Grund „weder… noch“ mal auszuprobieren! Der Beweis: Stell dir vor, dich fragt jemand auf der Straße nach der Uhrzeit und du hast dein Handy nicht dabei. Jetzt könntest du sagen: „Tut mir leid, ich habe keine Armbanduhr und auch kein Handy dabei.“ Einfacher ist: „Tut mir leid, ich habe weder Uhr noch Handy dabei.“ Gut, oder?

Negierende Vorsilbe

Noch so eine Spezialität, die zwar nicht direkt zu den Negationswörtern gehört, aber jeden Tag zur Verneinung benutzt wird, sind negierende Vorsilben. Das sind Präfixe, die das Gegenteil des integrierten Wortes (Nomen oder Adjektiv) und somit dessen Verneinung bedeuten. Die klassischen, negierenden Vorsilben sind „un-“ und „in-“. Das ist zur Abwechslung mal keine deutsche Erfindung. Diese Art der Verneinung findet man in vielen Sprachen, wie Englisch, Spanisch oder Französisch etc. Hier ein paar deutsche Beispiele:

un-

unparteiisch, unglaublich, unordentlich (die Unordnung), unmenschlich (der Unmensch)

in-

inkompetent (die Inkompetenz), ineffektiv, intolerant (die Intoleranz)

Negationswörter Übungen

Bestimmt hast du Negationswörter schon oft benutzt oder du verwendest sie vielleicht sogar schon intuitiv, gratuliere! Wenn man mal das falsche benutzt, merkt man das erst dann, wenn man mal netterweise korrigiert wird. Das passiert aber nicht immer, vor allem weil man ja oft trotzdem verstanden wird. Übrigens: Bitte deine Freunde darum, dass sie dich immer korrigieren, damit dein Deutsch besser wird. Die meisten Menschen trauen sich nicht, weil sie nicht unhöflich sein wollen. Deswegen erkläre ihnen, dass genau das dich weiterbringt. So können sie dir besser helfen.

Wie wäre es nun mit einer kleinen Übung? Könntest du bei den folgenden Sätzen spontan die richtigen Negationswörter finden und erklären, warum sie am besten passen?

Ich brauche heute ________ Stress!

Ich möchte dich ________ stören!

Mit deinem neuen Mantel siehst du ________ schlecht aus!

Fallen dir noch mehr praktische Negationswörter oder Wörter mit negierenden Vorsilben ein? Welche findest du besonders schwer? Schreib es in die Kommentare!

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Negationswörter – dein Wortschatz

  1. Sportskanone: jemand der gern und viel Sport treibt
  2. ablehnen: zu etwas „nein“ sagen oder etwas nicht akzeptieren
  3. Verneinung: zu etwas „nein“ sagen

Lösungen: keinen, nicht, nicht

Negationswörter – häufig gestellte Fragen

Was sind Negationswörter?

Diese Wörter sind zum Beispiel „nein, nicht, kein, niemand etc.“ und man braucht sie, um Informationen zu verneinen oder auszudrücken, dass etwas nicht existiert.

Was ist Negation?

Verneinen bedeutet zu etwas „nein“ sagen. Man kann im Deutschen aber nicht immer „nein“ sagen. Am häufigsten werden die Negationswörter „nicht“ und „kein“ benutzt.

Was sind negierende Vorsilben?

Im Deutschen sind damit häufig die Präfixe „in-“ und „un-“ gemeint. Also zum Beispiel ist jemand, der nicht tolerant ist, „intolerant“. Jemand, der sich nicht in die Politik einmischt, ist „unparteiisch“ etc.


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Artikel von:

Isabella

Aktuell in Südfrankreich lebend zwischen Lavendelfeldern und Olivenbäumen gebe ich Deutschlernern und Bloglesern weltweit meine Leidenschaft für den Reichtum der deutschen Sprache weiter. Auch als digitale Nomadin denke und fühle ich in meiner Muttersprache.

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