Lust auf ein bisschen Grammatik? In diesem Artikel geht es um die Hilfsmittel, die uns dabei helfen, über die Zeit zu sprechen – um die temporalen Adverbien. Bleib dabei und erfahre, was Temporaladverbien sind, welche Wörter das sind und wie man sie erkennt. Viel Spaß!
Was sind temporale Adverbien?
Weißt du bereits, was Adverbien sind? Denn diesen Begriff müssen wir kennen, um temporale Adverbien besser zu verstehen. Adverbien bilden vor allem ihre eigene Wortart. Zur Erinnerung: Es gibt solche Wortarten wie Nomen, Verben und so weiter. Adverbien sind Wörter, mit denen wir Umstände genauer beschreiben können. Mit ihrer Hilfe machen wir Angaben
- zum Ort: da, dort, überall, …
- zur Zeit: bald, danach, immer, …
- zur Art und Weise: gern, kaum, hoffentlich, …
- zum Grund: deshalb, somit, …
Eine Idee, was temporale Adverbien sind? Ganz genau! Mit ihrer Hilfe erhalten wir Informationen über die Zeit beziehungsweise über den Zeitraum, in dem ein Ereignis stattgefunden hat.
Temporale Adverbien können Angaben über einen Zeitpunkt, eine Zeitdauer oder auch die Wiederholung eines Geschehnisses1 beschreiben. Solche Wörter kann man auch „Adverbien der Zeit“ bezeichnen. Außerdem drückt man mithilfe von temporalen Adverbien Ereignisse aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart oder der Zukunft aus.
- Diese Adverbien werden benutzt, um einen Zeitpunkt auszudrücken: jetzt, heute, morgen, gerade, nun, gestern, vorgestern, vorhin, einmal, neulich.
- Um Ereignisse auszudrücken, die in einem Zeitraum stattgefunden haben (Zeitdauer), benutzt man diese Adverbien: immer, stets, heutzutage, nie, noch, früher, damals, jahrelang, lange.
- Mit immer und nie kann auch die eine Wiederholung ausgedrückt werden.
- Adverbien der Vergangenheit: damals, früher, gestern, neulich
- Adverbien der Gegenwart: heute, jetzt, heutzutage, gerade, momentan
- Adverbien der Zukunft: bald, künftig, übermorgen, später
Temporaladverbien vs. Temporale adverbiale Bestimmung
Wir haben uns bis jetzt verschiedene Wörter angeschaut, die man „Temporaladverbien“ oder „temporale Adverbien“ nennt. Es gibt aber noch eine weitere Bezeichnung dafür, nämlich „adverbiale Bestimmung“, die aus einem oder sogar mehreren Wörtern beziehungsweise Adverbien bestehen können.
Adverbiale Bestimmungen oder Adverbiale sind Satzglieder2, die einen Satz mit weiteren Informationen ergänzen. Eine adverbiale Bestimmung kann im Satz verschoben werden. Das bedeutet, sie kann am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Satzes stehen. Wenn sie aus mehreren Wörtern besteht, müssen alle Wörter zusammen verschoben werden.
Bis jetzt haben wir uns adverbiale Bestimmungen angeschaut, die aus einem Wort bestehen. Meistens bestehen temporale adverbiale Bestimmungen aus einem Adverb und einer anderen Wortart, zum Beispiel einer Präposition oder einem Nomen. Hier sind ein paar Beispiele dazu:
- Zeitpunkt: Ich habe meine Mutter gestern Morgen angerufen.
- Zeitdauer: Ich denke heute noch an meine Schwester.
- Wiederholung: Lina hat schon immer gerne mit dem Ball gespielt.
Bitte achte darauf, die Begriffe „temporale Adverbien“ und „Temporaladverbiale/ Temporale adverbiale Bestimmungen“ voneinander zu trennen. Das sind zwei verschiedene Begriffe! Hier ist nochmal eine kurze Unterscheidung für dich:
- Temporale Adverbien/Temporaladverbien: Wortart, einzelne Wörter
- Temporaladverbiale/Temporale adverbiale Bestimmungen: Satzglied, einzelne oder mehrere Wörter
Wie kann man temporale Adverbien bestimmen?
Fragst du dich gerade, wie du herausfinden hast, ob ein Adverb ein Temporaladverb ist oder nicht? Prima, denn genau diese Frage wollen wir jetzt beantworten.
Die einfachste Methode, Temporaladverbien zu bestimmen, ist sie zu erfragen. Diese Fragewörter helfen dir, die Temporaladverbien zu identifizieren:
- Wann kommst du nach Hause? – Ich komme morgen um 16 Uhr nach Hause.
- Ab wann bist du unterwegs? – Ich bin ab heute Abend nicht da.
- Seit wann spielst du Klavier? – Ich spiele Klavier seit dem letzten Jahr.
- Bis wann bist du im Urlaub? – Ich bleibe in Spanien bis übermorgen.
- Wie lange bleibst du in Köln?– Ich weiß es nicht, wahrscheinlich ziemlich lange.
- Wie oft machst du Sport? – Ich mache Sport jeden Tag.
Temporale Adverbien – Beispiele
Was Temporaladverbien sind, kann man sich am besten anhand einiger Beispiele merken. Hier haben wir für dich eine temporale Adverbien-Liste zusammengestellt:
- Temporaladverbien des Zeitpunktes:
- Jetzt übe ich für die Mathe-Prüfung.
- Heute spiele ich Fußball.
- Ich war neulich auf einem Konzert.
- Ich bin gestern umgezogen.
- Temporaladverbien der Zeitdauer:
- Ich komme immer zu spät!
- Die Jugend hat heutzutage andere Interessen.
- Ich habe jahrelang gebraucht, um das Studium abzuschließen.
- Ich war früher sehr erfolgreich.
- Temporaladverbien der Wiederholung:
- Ich war noch nie so glücklich wie jetzt!
- Ich möchte immer meine Eltern sehen.
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Temporaladverbien – Zusammenfassung
Lass uns nun die wichtigsten Informationen zusammenfassen.
- Temporaladverbien sind Adverbien, mit denen über die Zeit oder Zeitabschnitte gesprochen wird.
- Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten der Temporaladverbien: Adverbien des Zeitpunktes, der Zeitdauer und der Wiederholung.
- Neben den Temporaladverbien gibt es noch Temporaladverbiale (adverbiale Bestimmung). Während mit den Temporaladverbien die Wortart „Adverb“ gemeint ist, versteht man unter Temporaladverbialen ein Satzglied, die auch aus mehreren Wörtern (Adverb + eine weitere Wortart) bestehen kann.
- Temporaladverbien erkennt man durchs Erfragen. Mit folgenden Fragewörtern kann man sie erfragen: Wann? Ab wann? Seit wann? Bis wann? Wie lange? Wie oft?
Temporale Adverbien – Übungen
Zeit für eine kleine Übung! Erfrage folgende Sätze mit einem richtigen Fragewort. Bestimme anschließend bestimme die Temporaladverbien/-adverbiale. Achtung: Die Lösungen findest du direkt nach dieser Übung!
- Sie geht dreimal pro Woche ins Kino.
- Lisa war jahrelang in meinem Team.
- Morgen fährt Paul nach Paris.
- Seit gestern fühle ich mich wieder besser.
- Lina kann ab 16 Uhr zu meinem Geburtstag kommen.
- Die Hausaufgabe muss bis zur nächsten Woche abgegeben werden!
Lösungen
- Wie oft geht sie ins Kino? (Temporaladverbial: dreimal pro Woche)
- Wie lange war Lisa in meinem Team? (Temporaladverb: jahrelang)
- Wann fährt Paul nach Paris? (Temporaladverb: morgen)
- Seit wann fühle ich mich wieder besser? (Temporaladverbial: seit gestern)
- Ab wann kann Lina zu meinem Geburtstag kommen? (Temporaladverbial: av 16 Uhr)
- Bis wann muss die Hausaufgabe abgegeben werden? (Temporaladverbial: bis zur nächsten Woche)
Fragen & Antworten
Zu den Temporaladverbien zählen solche Adverbien wie damals, früher, gestern, neulich, heute, jetzt, heutzutage, gerade, momentan, bald, künftig, übermorgen, später
Wortschatz
- Geschehnis (das): ein Ereignis
- Satzglied (das): ein Teil des Satzes, der aus einem oder mehreren Wörtern besteht und eine bestimmte syntaktische Funktion hat