TestDaF oder auch „Test Deutsch als Fremdsprache“ ist eine Sprachprüfung, die prüft, ob deine Deutschkenntnisse für ein wissenschaftliches Studium ausreichen. Erfolgreiches Bestehen dieses Tests ist meistens eine der Voraussetzungen bei der Bewerbung um einen Studienplatz an einer deutschen Universität oder Hochschule. Der Nachweis deines Sprachniveaus wird aber auch oft bei der Bewerbung um einen Job benötigt. In diesem Artikel bekommst du allgemeine Informationen und Tipps für die TestDaF-Vorbereitung.
TestDaF: allgemeine Informationen
Der TestDaF ist kostenpflichtig. Der Preis hängt davon ab, in welchem Land der Test geschrieben wird. In Deutschland beträgt der TestDaF-Preis 195 €.
Nach der Prüfung erhältst du ein TestDaF-Zertifikat, in dem die erreichten Punkte aufgelistet sind. Die maximale Punktzahl, die man im TestDaF erreichen kann, sind 20 Punkte. Diese setzen sich aus 5 Punkten fürs Leseverstehen, 5 fürs Hörverstehen, 5 für den mündlichen Ausdruck und 5 für den schriftlichen Ausdruck zusammen. Die minimale Punktzahl ist 12 und sie setzt sich aus jeweils 3 Punkten für jeden Prüfungsteil zusammen. Für die Zulassung setzen die meisten deutschen Universitäten in jedem Prüfungsteil 4 und insgesamt 16 Punkte voraus.
Die Punkte 3, 4 und 5 entsprechen den Sprachniveaus:
- 3 Punkte = B2.1 bis B2.2
- 4 Punkte = B2.2 bis C1.1
- 5 Punkte = C1.1 bis C1.2
Die TestDaF Prüfung & die Prüfungsstruktur
Die TestDaF Prüfung beinhaltet vier Bereiche: Leseverstehen, Hörverstehen, mündlichen Ausdruck und schriftlichen Ausdruck. Warum werden deine Sprachkenntnisse in diesen Bereichen geprüft? Weil ein wissenschaftliches Studium genau darauf aufbaut. Du musst wissenschaftliche Texte lesen und verstehen können, deinen Professoren zuhören und ihnen folgen können, Präsentationen und Vorträge halten und mit den anderen Menschen kommunizieren, Hausarbeiten und andere schriftliche Ausarbeitungen schreiben können. Kurz gesagt: Im Studium ist das wissenschaftliche Arbeiten erforderlich.
Fit für den TestDaF: Prüfungsvorbereitung
Nun zu den Informationen, die für dich wahrscheinlich am wichtigsten und interessantesten sind. Die TestDaF-Vorbereitung kann entweder selbstständig oder in einem Vorbereitungskurs erfolgen. Bei der selbstständigen Vorbereitung kann man verschiedene Medien wie Bücher oder Internet nutzen. Aus eigener Erfahrung empfehle ich dir jedoch, einen TestDaF-Vorbereitungskurs zu besuchen.
Es können sowohl online Kurse als auch Kurse vor Ort sein. Erstens werden dir die Prüfungsstruktur von einer qualifizierten Lehrkraft nahegebracht1 und alle Nuancen2 erklärt. Zweitens wirst du in einem Vorbereitungskurs viele hilfreiche Tipps bekommen, die du selbst wahrscheinlich nicht wissen kannst. Außerdem werden deine schriftlicher und mündlicher Ausdruck von einer qualifizierten Lehrperson kontrolliert und durch ihr Feedback kannst du dich verbessern. Bei der selbstständigen Vorbereitung ist es oft schwer, einen Ansprechpartner zu finden, der sich mit den Anforderungen des TestDaFs auskennt.
Wenn du dich selbstständig vorbereiten möchtest, findest du viele wichtige und hilfreiche Informationen auf der offiziellen Website testdaf.de. Außerdem gibt es dort auch Tutorials für jeden Prüfungsteil.
Kleine Motivation für dich: Mir hat ein offline Vorbereitungskurs enorm3 geholfen! Ich hatte immer eine Person, die mich kontrolliert hat, meine Fragen beantwortet hat und das strukturierte Vorgehen beigebracht hat. Dank so einer guten, intensiven Vorbereitung habe ich fast alle Prüfungsteile mit einer 5 und im mündlichen Ausdruck mit einer 4 bestanden. Ich habe also 19 von 20 Punkten erreicht und konnte mein Lehramtsstudium in Deutschland aufnehmen und absolvieren. 😉
Allgemeine Tipps für die TestDaF-Vorbereitung
Dein Sprachcoach und ich haben ein paar Hinweise für dich, wie du dich am besten auf die TestDaF-Prüfung vorbereiten kannst.
- Den TestDaF mit den Sprachkenntnissen auf dem B2-Niveau oder niedriger zu machen macht wenig Sinn. Es geht dabei nicht nur um verlorenes Geld, sondern auch um die Frustration, die man nach dem Erhalt der Ergebnisse hat. Den TestDaF sollst du auf jeden Fall mit einem sicheren C1-Niveau schreiben! Auf den niedrigeren Sprachniveaus hat man einfach noch keine ausreichenden Kenntnisse in verschiedenen Sprachbereichen.
Auch wenn du ein sicheres B2-Niveau hast, ist es noch früh, den TestDaF abzulegen. Den Wortschatz und die grammatischen Strukturen beherrschst du zwar ziemlich gut, trotzdem reichen Sprachkenntnisse auf diesem Sprachniveau für so eine komplexe, wichtige Prüfung wie TestDaF noch nicht aus. Und das ist absolut normal. Es ist schwer, mit dem B2-Niveau eine hohe Punktanzahl zu bekommen, die für ein Studium notwendig sind. Also: Lass dir Zeit bei der Vorbereitung und beeile dich nicht. Auf der offiziellen Webseite des TestDaFs kannst du in einem Einstufungstest selbst überprüfen, ob deine Sprachkenntnisse für den TestDaF ausreichen.
P.S.: Meine schlechten Ergebnisse in diesem Test haben mich damals davon abgehalten, die Prüfung auf dem B2-Niveau zu machen. Mittlerweile bin ich sehr glücklich darüber! - Glaube an dich selbst! Wenn du beim Training einige Aufgaben nicht richtig löst oder Unstimmigkeiten beim Schreiben oder Sprechen hast, solltest du die Vorbereitung nicht aufgeben. Je mehr du übst und Beispielaufgaben machst, desto schneller verbesserst du dich.
- Ein weiterer Rat wäre, so viel Allgemeinwissen während der Vorbereitung anzueignen, wie es nur geht. Das kann dir in allen Teilbereichen enorm helfen.
- Die Motivation spielt ebenfalls eine essenzielle Rolle. Du musst dein Ziel ständig vor Augen haben. Dir soll bewusst sein, wofür du den TestDaF machst und was dir diese Prüfung bringt.
- Und ein letzter Hinweis, der mir geholfen hat, den TestDaF mit 19 von 20 Punkten zu bestehen: Löse so viele TestDaF-Musteraufgaben, die du nur finden kannst. Nur sie enthalten die in der Prüfung vorhandene Aufgabenstruktur. Wenn du diese Struktur und was von dir erwartet wird, verstanden hast, wird das Bestehen des TestDaFs mit sicheren C1-Kenntnissen kein Problem sein.
Noch mehr wertvolle Tipps bekommst du im folgenden Video von Deinem Sprachcoach Maria:
Tipps für verschiedene Prüfungsteile
Das Leseverstehen
Lesen, sehr, sehr viel lesen, ein Erweiterter Wortschatz, ein gutes Allgemeinwissen und das Erkennen von Zusammenhängen – das sind die Stichworte, die man bei der Vorbereitung des Leseverstehens vor Augen haben soll. Durch das regelmäßige Lesen entwickeln sich dein Wortschatz und das Allgemeinwissen. Die beiden Aspekte sind fürs erfolgreiche Bestehen dieses Teilbereichs absolut notwendig. Außerdem sollst du Zusammenhänge erkennen können. Auf Deutsch ist das gar nicht so einfach, kann aber bei der TestDaF-Vorbereitung gut trainiert werden. Im Internet gibt es viele Übungen dafür. Die beste Übung dabei ist, inhaltliche Fragen zu einem Text zu beantworten oder auch eine gelesene Geschichte nachzuerzählen.
Das geübte Hörverstehen
Die beste Übung, um das Hörverstehen allgemein zu verbessern, ist… viel hören! Das mag nicht so spektakulär sein, ist aber tatsächlich sehr hilfreich. Musik, Radio, Podcasts, Hörgeschichten, Fernsehen, Internet – es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, etwas auf Deutsch zu hören! Mir hat damals auch das Nacherzählen kurzer Hörgeschichten geholfen. Probiere das aus! Aber um wirklich fit für den TestDaF in diesem Bereich zu sein, sollst du die Musteraufgaben aus der TestDaF-Vorbereitung bearbeiten. Nur sie beinhalten für diese Prüfung typische Aufgabenstruktur.
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Mündlicher Ausdruck
Das effektivste Sprachtraining ist natürlich die Kommunikation mit anderen Menschen. Dabei soll man keine Angst vor eigenen Sprachfehlern haben und immer nachfragen, wenn etwas unklar ist. Aber es besteht die Möglichkeit die Grammatik und sogar die Aussprache alleine zu trainieren. Und zwar durch die Analyse der eigenen Rede. Dafür brauchst du nur dein Handy mit der Diktierfunktion oder ein Diktiergerät. Spreche etwas darauf. Zum Beispiel kannst du eine Hörgeschichte mit eigenen Worten nacherzählen und aufnehmen. Beim Hören werden dir bestimmt ein paar Unstimmigkeiten in der Aussprache oder beim Satzbau auffallen.
Schriftlicher Ausdruck
Guter Wortschatz und das Allgemeinwissen sind für diesen Prüfungsteil sehr bedeutsam. Wenn du über viele Sachverhalte Bescheid weißt und über sicheren Wortschatz auf dem Sprachniveau C1 verfügst, wirst du keine Schwierigkeiten mit der Argumentation haben. Viel lesen kann also nicht nur bei dem Training des Leseverstehens hilfreich sein. Außerdem muss dein Text zusammenhängend und logisch aufgebaut sein. Mein Tipp für dich: benutze bestimmte Redemittel, um deine Textabschnitte miteinander sinnvoll zu verbinden. Diese kann man bei der TestDaF-Vorbereitung im Internet finden oder auch im Vorbereitungskurs bekommen, wenn du einen machst.
Du entscheidest selbst, was für dich bei der TestDaF-Vorbereitung am effektivsten ist: selbstständiges Lernen, online Kurse oder Vorbereitungskurse vor Ort. Mit der Motivation und einem intensiven, regelmäßigen Training wirst du sicher ein hervorragendes Ergebnis erreichen. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Prüfungsvorbereitung! 🙂
Wortschatz
- nahebringen: jemandem etwas beibringen.
- Nuance (die): eine Kleinigkeit.
- enorm: sehr.
1) Man soll mit der Vorbereitung nicht zu spät beginnen: Plane für die Vorbereitung ca. 6 Monate ein.
2) Schreibe für jeden Übungstag einen Plan, wann, wie lange und für welchen Prüfungsteil du üben möchtest.
3) Bearbeite möglichst viele Musterprüfungen.
Der TestDaF kann ab dem B2-Niveau geschrieben werden. Es ist jedoch zu empfehlen, die Prüfung mit einem C1-Niveau abzulegen, denn: Je höher das Sprachniveau ist, desto mehr Punkte bekommt man in der Prüfung. Die meisten Universitäten benötigen mindestens 16 Punkte als Zulassungsvoraussetzung. Die Punktzahl ab 16 entspricht einem sicheren B2-C1-Niveau.