Doppelkonsonanten gibt es im Deutschen so einige. Sie haben nicht nur Einfluss auf die Schreibweise eines Wortes, sondern auch auf die Aussprache. Du weißt noch nicht, was sich hinter dem Begriff Doppelkonsonant verbirgt? Vielleicht kannst du es dir auch schon denken.
Was es damit genau auf sich hat, wie sich Wörter mit Doppelkonsonanten verhalten und welche Regeln und Ausnahmen es gibt, schauen wir uns nun genauer an. Los geht’s!
Vokale, Konsonanten und sonstige Laute
Wie du wahrscheinlich weißt, besteht das deutsche Alphabet aus Vokalen und Konsonanten. Allen gemein ist, dass es sich dabei um Laute handelt. Es gibt jedoch einen kleinen, aber feinen Unterschied:
Vokale sind die Laute, die du mit offenem Mund bilden kannst: a, e, i, o und u. Du brauchst keinen weiteren Laut dafür, darum werden sie auch Selbstlaut genannt. Umlaute fallen in dieselbe Kategorie, das sind ä, ö und ü.
Konsonanten hingegen können nicht ungehindert gebildet werden und brauchen einen weiteren Laut. Wenn du ein b aussprichst, sagst du genau genommen be. Und wenn du m sagen möchtest, sagst du eigentlich em. In beiden Fällen brauchst du die Hilfe eines Vokals. Darum werden Konsonanten auch Mitlaut genannt.
Was sind Doppelkonsonanten?
Ein Doppelkonsonant ist ein Konsonant, der zweimal nacheinander auftaucht, zum Beispiel -bb-, -dd-, -ff-, -gg-, -ll-, -mm-, -nn-, -pp-, -rr-, -ss- oder -tt-. Er erscheint also doppelt, wie du an den folgenden Beispielen sehen kannst: „Bagger“, „Bett“, „Sonne“, „dünn“, „dumm“, „knurren“ und „können“.
Was ist ein doppelter Mitlaut? Da Konsonanten auch Mitlaut genannt werden, ist in Grammatik- und Übungsbüchern gelegentlich auch von Wörtern mit doppelten Mitlauten die Rede. Die Begriffe können synonym verwendet werden. Doppelte Mitlaute sind also nichts anderes als doppelte Konsonanten.
Fällt dir beim Blick auf die Beispiele etwas auf? Doppelkonsonanten können sowohl in der Mitte als auch am Ende eines Wortes stehen, am Wortanfang aber findest du sie nie.
Gibt es auch doppelte Vokale? Ja, zum Beispiel in „Moos“ oder „Boot“. Im Gegensatz zu Wörtern mit Doppelkonsonanten hat der doppelte Vokal aber eine andere Wirkung. Der Vokal wird in der Regel länger ausgesprochen und somit quasi schriftlich wie mündlich verlängert.
Doppelkonsonanten Regel
Wie du dir sicherlich schon gedacht hast, kommen Doppelkonsonanten nicht willkürlich zum Einsatz, sondern folgen einer bestimmten Regel. Ein Doppelkonsonant steht immer nach einem kurzen betonten Vokal. Schau dir zum Vergleich die beiden Wörter „Nase“ und „nass“ an:
Beispiel:
Meine Nase ist verstopft. → langer betonter Vokal
Die Straße ist nass. → kurzer betonter Vokal
Sprichst du die Wörter laut aus, hörst du den Unterschied: In „Nase“ wird der Vokal a lang ausgesprochen, in „nass“ kurz. Das liegt an dem Doppelkonsonanten -ss.
Manchmal hilft es also, das Wort einmal laut auszusprechen, wenn du nicht sicher bist, ob es mit einem oder zwei Konsonanten geschrieben wird. Und wenn du ein Wort mit Doppelkonsonant liest, aber nicht weißt, wie man es ausspricht, gibt dir der doppelte Mitlaut den entscheidenden Hinweis: Dann wird der erste Vokal immer kurz und betont ausgesprochen.
Aber: Das heißt umgekehrt nicht, dass hinter kurzen betonten Vokalen immer doppelte Konsonanten folgen. In „Tasche“ oder „Kraft“ ist das beispielsweise nicht der Fall.
Alternativ kannst du die Wörter mit Doppelkonsonanten in ihre Silben zerlegen. Wie das geht, zeigen wir dir.
Was ist eine Silbe?
Um zu wissen, wie man die Silbentrennung für sich nutzen kann, ist es wichtig, zu wissen, was genau eine Silbe überhaupt ist. Eine Silbe ist die kleinste lautübergreifende Einheit eines Wortes, sie sind quasi die Bausteine, aus dem ein Wort zusammengesetzt wird. „Lautübergreifend“ bedeutet, dass eine einzelne Silbe aus mehreren Lauten bestehen kann.
Wie erkennt man nun, aus wie vielen Silben ein Wort besteht? Ganz einfach. Sprich das Wort langsam aus und schau, an welchen Stellen du eine Pause machst. Das Wort „Banane“ besteht zum Beispiel aus drei Silben: Ba – na – ne. Das Wort „Haus“ hat hingegen nur eine. Nach keinem der Laute wird beim Aussprechen eine Pause eingelegt.
Die Silbentrennung bei Doppelkonsonanten
Das Verb „bitten“ besteht aus zwei Silben: bit – ten. Zwischen den Vokalen i und e befindet sich zweimal der Konsonant t. Wie du siehst, wird der Doppelkonsonant hier auseinandergerissen, sodass bit- die erste Silbe bildet und -ten die zweite.
Da die Silben mit einem Konsonanten enden, heißen sie geschlossene Silben. Ist die erste Silbe eines Wortes geschlossen, wird der Konsonant häufig verdoppelt.
Beispiel: So lassen sich Wörter verlängern
Bei Nomen geht das ganz einfach, indem wir auf den Plural zurückgreifen:
Bett → bet – ten
Nuss → Nüs – se
Bei Verben verwenden wir den Infinitiv:
soll → sol – len
Adjektive verbinden wir mit einem Nomen und nehmen eine gebeugte Form:
dünn → dün – nen (z. B. die dünnen Zweige)
toll → tol – len (z. B. die tollen Schuhe)
Wie aber verhält sich dies bei Wörtern, die mit einem Doppelkonsonanten enden, beispielsweise „Bett“, „dünn“ oder „soll“? Um die Silben zu trennen, müssen die Wörter verlängert werden.
Schauen wir uns nun zum Vergleich die Silbentrennung bei Wörtern ohne Doppelkonsonanten an. Wird der Vokal in der ersten Silbe eines Wortes nämlich lang ausgesprochen, folgt keine Konsonantenverdopplung.
Das siehst du gut an den Beispielen Na – se und be – ten. Hier endet die erste Silbe mit dem Vokal, was als offene Silbe bezeichnet wird. Offene Silben erfordern im Gegensatz zu geschlossenen keine Verdopplung, ganz egal ob von Konsonanten oder Vokalen.
Ausnahmen
Wie zu fast jeder Regel gibt es auch hier Ausnahmen. Aber keine Sorge: Sie sind überschaubar.
Wörter ohne Konsonantenverdoppelung
Neben all den Konsonanten, die sich nach einem kurzen betonten Vokal verdoppeln, gibt es zwei, bei denen das nicht geschieht: k und z. Das heißt aber nicht, dass in den Fällen einfach ein einzelner Konsonant stehen bleibt. Nein, statt eines doppelten Konsonanten kommt ein hier anderer Konsonant zum Einsatz:
Beispiel:
kk → ck (z. B. Decke, Jacke)
zz → tz (z. B. Witz, Katze)
Lediglich in manchen Fremd- und Fachwörtern findet man den doppelten Konsonanten, beispielsweise in „Akkusativ“ oder „Skizze“. Wie du siehst, können also auch Ausnahmen Ausnahmen haben.
Einsilbige Wörter mit kurzem betontem Vokal
Im Deutschen gibt es einige einsilbige Wörter, bei denen der Vokal kurz betont wird, obwohl kein doppelter Konsonant folgt. Das gilt besonders für Wörter, die ursprünglich aus dem Englischen stammen (aber natürlich nicht für alle), zum Beispiel: „Bus“, „Club“ oder „fit“.
Verschiedene Konsonanten nach kurzem betontem Vokal
Auf kurze betonte Vokale folgen nicht zwangsläufig immer Doppelkonsonanten. In manchen Fällen folgen stattdessen verschiedene Konsonanten, wie beispielsweise in „Tante“, „Fuchs“ oder „wild“.
Doppelte Konsonanten nach unbetontem Vokal
Auch wenn Doppelkonsonanten in der Regel auf kurze betonte Vokale folgen, gibt es ein paar Wörter mit Doppelkonsonanten, bei denen das nicht der Fall ist. Bei „Fassade“ oder „passieren“ wird der Vokal trotz doppeltem Mitlaut nicht betont.
Doppelkonsonanten Übungen
Setze die folgenden Doppelkonsonanten in die Lücken ein: -ll-, -mm-, -nn-, -tt-, -pp-
- Gestern gab es ein heftiges Gewi____er.
- Wir brauchen noch Te____er und Besteck.
- Das Haus steht in Fla____en.
- Um den Bus noch erwischen, musste ich re____en.
- Ein Doppelkonsonant ist ein Konsonant, der im Wort do____elt erscheint.
Lösungen:
- Gestern gab es ein heftiges Gewitter.
- Wir brauchen noch Teller und Besteck.
- Das Haus steht in Flammen.
- Um den Bus noch erwischen, musste ich rennen.
- Ein Doppelkonsonant ist ein Konsonant, der im Wort doppelt erscheint.
Möchtest du noch mehr Wörter mit Doppelkonsonanten üben, lade dir hier unser Arbeitsblatt herunter.
Fragen & Antworten
Ein Doppelkonsonant ist ein Konsonant, der in einem Wort zweimal nacheinander auftaucht, wie zum Beispiel -tt- in Wetter oder -nn- in rennen. Er erscheint also doppelt.
Konsonanten werden auch Mitlaut genannt. In Grammatiken findest du mal den einen und mal den anderen Begriff. Wenn von doppelten Mitlauten die Rede ist, sind doppelte Konsonanten oder Doppelkonsonanten gemeint. Die Begriffe können synonym verwendet werden.
Doppelkonsonanten haben einen Einfluss auf die Aussprache eines Wortes und stehen immer nach einem kurzen betonten Vokal. Das heißt aber nicht, dass nach jedem kurzen betonten Vokal ein Doppelkonsonant folgen muss. Davor aber kann nie ein anderer Vokal stehen.
Doppelte Mitlaute oder Doppelkonsonanten beeinflussen die Aussprache eines Wortes. Sie kennzeichnen zum einen kurze Vokale und dienen damit als Aussprachhilfe. Zum anderen helfen sie bei der Silbentrennung und somit bei der Gliederung eines Wortes.
Die folgenden Konsonanten können als Doppelkonsonanten in einem Wort erscheinen: -bb-, -dd-, -ff-, -gg-, -ll-, -mm-, -nn-, -pp-, -rr-, -ss- und -tt-.
Beispiele für Wörter mit Doppelkonsonanten sind Wetter, Sommer, Sattel, Lotte, dumm, dünn oder rennen.
Den ersten Hinweis, ob ein Wort einen doppelten Konsonanten enthält, findest du, indem du dir den Vokal der ersten Silbe anschaust. Ist dieser kurz oder lang? Betont oder unbetont? Schau im Zweifelsfall in einem Wörterbuch wie dem Duden nach. Dadurch wirst du nicht nur sicherer in der Zuordnung der Wörter, irgendwann weißt du automatisch, welche Wörter mit Doppelkonsonant und welche ohne geschrieben werden.
Wortschatz
- von etwas die Rede sein: über etwas wird gesprochen
- synonym: Wörter, die die gleiche oder eine ähnliche Bedeutung haben
- in Flammen stehen: etwas brennt