Lokaladverbiale sind ein wichtiger Bestandteil der deutschen Sprache. Sie helfen uns, unsere Handlungen1 genauer zu beschreiben. Genauso verhält es sich mit den Lokaladverbien. Aber was ist der Unterschied? Das klären wir in diesem Artikel!
Was sind Lokaladverbiale?
Bevor wir starten, eine Frage an dich: Wusstest du, dass es verschiedene Schreibweisen vom Wort „Adverbial“ gibt? Man kann sowohl das Lokaladverbial als auch das Lokaladverbiale sagen! Beide Singular2-Formen sind richtig. Wir bleiben in diesem Artikel bei der ersten Schreibweise – das Adverbial.
Aber was versteht man unter Lokaladverbialen überhaupt? Übrigens, das Lokaladverbial nennt man auch adverbiale Bestimmung des Ortes.
Ein Lokaladverbial ist ein sehr nützliches Wörtchen. Denn mit seiner Hilfe können wir einen Ort, wo sich etwas befindet, angeben. Sie sind auch ganz gute Helfer, wenn wir eine Richtung angeben wollen. Was ist ein Lokaladverbial genau?
Lokaladverbiale sind Wortgruppen, die einen Ort oder eine Richtung beschreiben. Sie geben Informationen darüber, wo etwas stattfindet oder wohin etwas geht. Hierzu ein Lokaladverbial-Beispiel: Ich sitze auf dem Schrank. Die Wortgruppe auf dem Schrank ist ein Lokaladverbial.
Die Lokaladverbiale können mit den Fragen „Wo?“, „Wohin?“ oder „Woher?“ erfragt werden. Einfach, oder?
Du weißt schon, dass man zwischen Ortsadverbialen und Richtungsadverbiale unterscheidet. Das schauen wir uns jetzt genauer an.
Ortsadverbiale
Lokaladverbiale können verwendet werden, um den Ort einer Handlung zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir treffen uns im Park.“ Das Ortsadverbial ist in diesem Fall „im Park“. Mit seiner Hilfe erfährt die Person, wo der genaue Treffpunkt ist.
Um die Ortsadverbialen bestimmen zu können, können wir die Frage „Wo?“ an eine Wortgruppe stellen: Wo treffen wir uns? Wir treffen uns im Park.
Richtungsadverbiale
Lokaladverbiale können auch verwendet werden, um die Richtung einer Handlung zu beschreiben. Zum Beispiel: „Sie fährt nach Norden.“ Eine Idee, was hier das Richtungsadverbial ist? Ganz genau: nach Norden.
In diesem Beispielsatz ist der genau Ort unbekannt, die Richtung, in der die Person fährt, aber schon.
Um Richtungsadverbialen zu erkennen, kannst du danach mit „Woher?“ und „Wohin?“ fragen: Woher kommst du? Ich komme aus Bayern. Das Lokaladverbiale ist in diesem Fall „aus Bayern“. Wohin fährst du? Ich fahre nach Süden. In diesem Satz ist das Lokaladverbiale „nach Süden“.
Gute Nachricht: Um die Lokaladverbialen leicht erkennen zu können, helfen nicht nur die Fragewörter Wo? Woher? Wohin? Es gibt auch noch Signalwörter, die dir dabei helfen können:
- dort, hier, überall, draußen, nirgendwo, drinnen, oben, dorthin, vorne, hierhin, hinten, geradeaus, unten
- im, auf, in, am, bei, unter, von, zum, zur, nach, aus
Lokaladverbiale – Beispiele
Hast du Lust auf ein paar Beispiele? Sie helfen dir, die Lokaladverbiale besser zu verstehen und schneller zu erkennen!
- Wir treffen uns unten im Haus.
- Wir fahren ins große Kino.
- Er geht morgen Nachmittag zum Zoo.
- Mein Haus steht links vom Supermarkt.
- Die Kinder spielen draußen im Garten.
- Das Bett steht hinten im Raum.
Was ist ein Lokaladverb?
Was sind Lokaladverbien? Lokaladverbien (oder auch lokale Adverbien) sind im Gegensatz zu Lokaladverbialen keine Wortgruppen, sondern einzelne Wörter, die aber auch einen Ort oder eine Richtung ausdrücken. Wie Lokaladverbiale helfen sie uns, ein Geschehen in Bezug auf einen Ort oder eine Richtung genauer zu beschreiben.
Zunächst schauen wir uns die Ortsadverbien an. Wenn du einen Ort beschreiben möchtest, auf dem sich etwas befindet oder etwas stattfindet, kannst du unter anderem die Ortsadverbien unten, rechts, links, überall, außen, vorn, hinten und so weiter verwenden.
Wie die Lokaladverbiale erkennst du lokale Adverbien des Ortes durch die Frage „Wo?“. Noch mehr Ortsadverbien findest du auf diesem Bild:
Nun kommen wir zu den Richtungsadverbien. Diese helfen dir eine Richtung anzugeben, in die sich etwas bewegt. Mithilfe von diesen Adverbien kann man die Fragen „Wohin?“ und „Woher?“ beantworten.
Zu den Richtungsadverbien gehören unter anderem vorwärts, rückwärts, irgendwohin, irgendwoher. Noch mehr Lokaladverbien der Richtung findest du auf diesem Bild
Achte darauf, dass du die Lokaladverbien nicht mit den lokalen Präpositionen (auf, unter, in, …) verwechselst!
Lokaladverbiale können als Adverben realisiert werden und Lokaladverbien können in der Funktion eines Lokaladverbials verwendet werden. Nehmen wir unser Beispiel von oben: „Mein Haus steht links vom Supermarkt.“ In diesem Satz ist links vom Supermarkt ein Lokaladverbial, das das Lokaladverb links enthält.
Lokaladverbien – Beispiele
Auch mit Lokaladverbien haben wir für dich ein paar Beispiele vorbereitet:
- Meine Mutter wartet auf mich draußen.
- Das Fahrrad steht hinten.
- Wir müssen links abbiegen.
- Meine Tochter kann mit geschlossenen Augen rückwärts laufen!
- Ich werde heute Abend irgendwohin fahren.
Hin oder her?
Hast du dich schon mal gefragt, was die Ausdrücke „hinein“ und „herein“ bedeuten? Zum Beispiel in den Sätzen „Kommen Sie herein!“ oder „Gehen Sie ins Zimmer hinein!“? Bei diesen Wörtern handelt es sich um besondere Richtungsadverbien.
Wörter mit der Silbe „hin“ bedeuten eine Bewegungsrichtung weg vom Sprecher. Das Wörtchen „her“ wird dann verwendet, um die Bewegungsrichtung zum Sprecher auszudrücken. Einfach, nicht wahr? Hier sind ein paar Beispiele, um diese Erklärung noch deutlicher zu machen:
- Luis, komm schnell her! Du musst das sehen! (Bewegung zum Sprecher)
- Warum willst du nicht zum Arzt? Du hast Schmerzen, geh also bitte hin! (Bewegung weg vom Sprecher: Die Person wird vielleicht zum Arzt gehen)
Ist dir etwas aufgefallen? Ganz genau! Die beiden Silben können auch als Präfixe der trennbaren Bewegungsverben auftreten. Also bei Verben, die eine Bewegung ausdrücken: laufen, schwimmen, gehen, kommen, …
Du kannst nun folgende Fragen beantworten: Was sind Lokaladverbiale? Was sind Lokaladverbien?
Lokaladverbiale und Lokaladverbien – Übung
Willst du überprüfen, ob du alles verstanden hast? Dann ist diese Übung genau das Richtige für dich!
Handelt es sich um ein Lokaladverbiale oder Lokaladverbien? Entscheide dich!
- Wir treffen uns bei meiner Schwester!
- Ich habe dich gestern draußen gesehen.
- Die weihnachtliche Dekoration war überall zu sehen!
- Die Verkäufer machen eine Pause hinter dem Supermarkt.
Lösung
- Wir treffen uns bei meiner Schwester! (Lokaladverbial bei meiner Schwester)
- Ich habe dich gestern draußen gesehen. (Lokaladverb draußen)
- Die weihnachtliche Dekoration war überall zu sehen! (Lokaladverb überall)
- Die Verkäufer machen eine Pause hinter dem Supermarkt. (Lokaladverbial hinter dem Supermarkt)
Fragen & Antworten:
Der Unterschied besteht darin, dass Lokaladverbiale Wortgruppen sind und Lokaladverbien einzelne Wörter – Lokaladverbien – sind.