Guten Abend oder gute Nacht?

Ab wann kann ich „guten Abend“ oder „gute Nacht“ sagen? Kommt dir diese Frage bekannt vor? Da bist du nicht allein! Denn mit dem Thema „Tageszeiten“ kann man sich manchmal den Kopf zerbrechen¹, weil es so viele verschiedene Ausdrücke gibt, die man lieber nicht durcheinander bringen sollte. „Guten Abend“ oder „gute Nacht“ – oft ist man sich unsicher, zu welcher Uhrzeit man diese Äußerungen sagen muss. In diesem Artikel erfährst du alles über den Unterschied der beiden Ausdrücke und um welche Uhrzeit man die beiden Ausdrücke verwenden sollte!

Guten Abend oder gute Nacht – Bedeutung

Wenn du dir endlich merken möchtest, wann man guten Abend oder gute Nacht sagt, sollten wir uns zunächst mit den Bedeutungen der beiden Ausdrücke beschäftigen. Sobald du verstanden hast, worum es bei „guten Abend“ oder „gute Nacht“ geht, wird es dir nicht schwerfallen, die beiden Ausdrücke richtig zu verwenden. Lass uns also loslegen!

„Guten Abend“ ist eine Grußformel², die man immer abends zur Begrüßung anderer Personen verwendet. Meistens wird diese Begrüßung in formellen Situationen benutzt, zum Beispiel in der Arztpraxis, in einer Behörde oder wenn man ein Gespräch mit unbekannten Personen anfangen möchte.

Logischerweise könnte man sich gerade Folgendes denken: „Es ist doch klar, dass „gute Nacht“ eine Begrüßung ist, wenn wir auf jemanden in der Nacht treffen³. „Guten Abend“ ist ja auch eine Grußformel!“ Leider ist diese Idee nicht ganz korrekt. „Gute Nacht“ hat im Gegensatz zu „guten Abend“ nichts mit einer Begrüßung zu tun. Stattdessen wünscht man eine gute Nacht jemandem, der schlafen geht. Es ist also ein Wunschausdruck, mit dem wir jemandem einen guten Schlaf wünschen.

Nun ergibt sich aber eine berechtigte⁴ Frage: Wie begrüßt man jemanden in der Nacht, wenn „gute Nacht“ keine Grußformel ist? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, zum Beispiel: Hi/Hallo/Grüß dich.

Kann man eigentlich Wünsche auch für einen Abend aussprechen kann? Natürlich kann man jemandem einen angenehmen, schönen oder wundervollen Abend wünschen: Ich wünsche dir einen angenehmen/schönen/wundervollen Abend. Aber man kann nicht „guten Abend“ als einen Wunsch aussprechen: „Ich wünsche dir einen guten Abend“ wäre nicht passend.

„Guten Abend“ oder „gute Nacht“? Diese Eselsbrücke⁴ hilft dir, dir den Unterschied zwischen den beiden Ausdrücken zu merken:

Ab wann sagt man „guten Abend“ oder „gute Nacht“?

Vielleicht wirst du jetzt überrascht sein: Es gibt keine strengen Regeln dafür. Denn abhängig davon, welchen Beruf man ausübt, kann der Abend für jeden von uns zu verschiedenen Uhrzeiten eintreten. Ein Handwerker steht zum Beispiel viel früher als ein pädagogischer Mitarbeiter auf. Dementsprechend kann beim Handwerker der Abend ein bisschen früher beginnen als bei einem Pädagogen.

Wann man „guten Abend“ oder „gute Nacht“ sagt, kann also oft sehr subjektiv und abhängig von deinem eigenen Tagesablauf sein. Es gibt jedoch eine grobe Tageszeiteinteilung, an der wir uns alle orientieren, um eine Person passend zu begrüßen oder sich von ihr zu verabschieden. Hier ist sie:

• Morgen: 6:00-10:00 Uhr
• Vormittag: 10:00-12:00 Uhr
• Mittag: 12:00-14:00 Uhr
• Nachmittag: 14:00-17:00 Uhr
• Abend: 17:00-21:00 Uhr
• Nacht: 21:00-6:00 Uhr

Wie du dieser Übersicht entnehmen kannst, können wir jemanden mit „guten Abend“ normalerweise im Zeitraum zwischen 17 und 21 Uhr begrüßen.

Und wann sagt man „gute Nacht“? Da die Nacht ab 21 Uhr beginnt und erst um 6 Uhr morgens endet, können wir jemandem, der ins Bett geht, ab 21 Uhr gute Nacht wünschen. An dieser Stelle muss allerdings erwähnt werden, dass es keine einheitliche Meinung gibt, wann der Morgen (Tageszeit) beginnt. Laut der oben stehenden Tageszeiteinteilung beginnt der Morgen um 6 Uhr morgens. Es wird jedoch häufig angenommen, dass der Morgen bereits nach Mitternacht um 00:00 Uhr eintritt. Und laut Duden beginnt der Morgen dann, wenn die Sonne aufgeht.

Wenn du dir unsicher bist, ob du jemandem um 4:00 Uhr morgens/nachts „gute Nacht“ wünschen solltest, gibt es eine Alternative: Du kannst einfach „schlaf gut!“ sagen.

Mit welchen Präpositionen verwendet man eigentlich die beiden Wörter „Abend“ und „Nacht“? Das erklärt dir Dein Sprachcoach Maria in diesem Video:

„Guten Abend“ oder „gute Nacht“ – Sätze und Beispiele

Nachdem wir die „guten Abend“/„gute Nacht“-Bedeutung geklärt haben, wollen wir uns ein paar Beispiele mit den beiden Ausdrücken anschauen. Lass uns mit „guten Abend“ beginnen. Hier sind schon mal ein paar einfache Beispielsätze:

• Guten Abend!
• Guten Abend zusammen
• Guten Abend, meine Damen und Herren
• Guten Abend und herzlich willkommen
• Einen guten Abend alle miteinander
• Guten Abend, Herr Müller
• Guten Abend, Frau Koljak

Test jetzt starten

• Gratis
• Sofortiges Ergebnis

Zum gratis E-Book

10 GEHEIME Tipps, um die deutsche Sprache zu meistern!

Du hast zwar bereits gelesen, dass „guten Abend“ eine Grußformel ist, man aber auch jemandem einen guten Abend im Sinne von einer Begrüßung wünschen: Ich wünsche Ihnen einen guten Abend, meine Damen und Herren.

Bis jetzt hast du sicherlich verstanden, wann man „guten Abend“ oder „gute Nacht“ sagen kann. Oben haben wir uns bereits ein paar Begrüßungsmöglichkeiten in der Nacht angeschaut. Aber wusstest du, dass man nachts auch „guten Abend“ sagen kann? Vor allem in den formellen Situationen, zum Beispiel wenn man seine Mitarbeiter, seine Kollegen oder unbekannte Personen grüßen möchte, passt dieser Ausdruck am besten. Und besser wäre es, diesen Ausdruck bis Mitternacht zu verwenden, denn du weißt ja: Ab Mitternacht kann man jemanden bereits mit „guten Morgen“ begrüßen!

Nun kommen wir zum Wunschausdruck „gute Nacht“. Diesen Ausdruck verwenden wir meistens unter den Personen, die uns nah stehen und die wir gut kennen. Hierzu ein paar Beispiele:

• Ich wünsche dir gute Nacht!
• Gute Nacht, schlaf gut!
• Gute Nacht!
• Gute Nacht, träum etwas Schönes!

Jetzt weißt du, wann man „guten Abend“ oder „gute Nacht“ sagen muss! Hast du noch Fragen? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare!

Fragen & Antworten:

Wortschatz:

1. sich den Kopf zerbrechen: über etwas viel nachdenken
2. Grußformel (die): Begrüßung
3. auf jemanden treffen: jemanden treffen
4. berechtigt: begründet, passend
5. Eselsbrücke (die): eine Merkhilfe