Verben | Definition
Der Bus fährt. Ein Mädchen tanzt. Ich esse ein Brötchen. Ein Baum wächst. Wir bauen ein Haus. Der Laden schließt in 10 Minuten.
Folgendes können wir hier festhalten: Die unterstrichenen Wörter beziehen sich auf eine Tätigkeit, einen Vorgang oder einen Zustand. Nach dieser Funktion im Satz gehören solche Wörter zu der Wortklasse der Verben. Von den Verben hast du sicherlich bereits gehört und weißt auch, dass sie sich je nach Kontext verändern und dass man diese Veränderung der Form Konjugation nennt. So heißt es ja beispielsweise „ich fahre“, aber „du fährst“, „wir fahren“, aber „ihr fahrt“. Möchtest du einen umfangreichen Überblick über die Verbkonjugation erhalten, dann empfehlen wir dir den Artikel Die deutsche Verbkonjugation – so klappt Verben konjugieren richtig.
Hier interessiert uns der andere wichtige Aspekt der Verben und nämlich die Art der Ergänzung, die ein Verb haben kann. Genau genommen widmen wir uns Verben mit und ohne direktes Akkusativobjekt, also transitiven und intransitiven Verben. Bleib dabei, um mehr darüber zu erfahren.
Was sind transitive und intransitive Verben?
Lass uns gleich auf den Punkt kommen1: Die Transitivität der Verben hängt davon ab, ob sie mit oder ohne Akkusativobjekt verwendet werden. Schauen wir uns doch folgende Beispiele an:
- Der Junge liest ein Buch.
- Im Frühling blühen viele Blumen.
In vielen Fällen ist es hilfreich2, eine Frage zu stellen, um das Subjekt vom Objekt zu unterscheiden. Im ersten Satz folgen dem Subjekt „Der Junge“ das Verb „liest“ und das direkte Objekt „ein Buch“, das im Akkusativ steht.
- „Wer liest das Buch?“ – „Der Junge“ <= SUBJEKT
- „Was liest der Junge?“ – „ein Buch“ <= OBJEKT im Akkusativ
Im zweiten Satz haben wir es mit einem Subjekt „viele Blumen“ und dem Dativobjekt beziehungsweise mit der temporalen Angabe „im Frühling“ zu tun, die mit dem Verb „blühen“ verbunden werden.
- „Was blüht im Frühling?“ – „viele Blumen“ <= SUBJEKT
- „Wann blühen viele Blumen?“ – „im Frühling“ <= OBJEKT im Dativ
Während das Verb „lesen“ häufig mit einem Akkusativobjekt verwendet wird, kann das Verb „blühen“ nie mit einem Akkusativobjekt benutzt werden. Nach diesem Kriterium bezeichnen wir das Verb „lesen“ als transitiv und das Verb „blühen“ als intransitiv.
Intransitive Verben erkennen – so gelingt es
Hast du es einmal verstanden, was transitive Verben auszeichnet, wird es dir leicht fallen, sie von intransitiven zu unterscheiden. Intransitive Verben sind also Verben, die ohne direktes Akkusativobjekt vorkommen (1). Dabei können sie andere Angaben nach sich ziehen und mit lokalen, temporalen oder modalen Objekten verwendet werden.
Beispiel: Intransitive Verben mit unterschiedlichen Angaben
Das Haus steht am Ende der Straße.
Am Wochenende fahren wir in die Berge.
Wir sind lange unterwegs.
Interessant sind in diesem Zusammenhang Verben, die zwingend ein Dativobjekt verlangen. Möglicherweise kennst du bereits folgende:
ähneln
Beispiel: Deine Schwester ähnelt sehr deiner Mutter.
begegnen
Beispiel: Ich begegne oft einem alten Mann im Park.
danken
Beispiel: Der Junge dankt dem Weihnachtsmann für viele Geschenke.
fehlen
Beispiel: Meine Freunde aus der Heimat fehlen mir sehr.
folgen
Beispiel: Folgst du gerne seinem Beispiel?
gratulieren
Beispiel: Wir gratulieren dir zum Geburtstag.
Noch mehr dazu findest du im Artikel Das Dativobjekt im Deutschen.
Reflexive Verben (2) können ebenso kein Akkusativobjekt haben und gehören damit zu den intransitiven Verben.
sich interessieren
Beispiel: Ich interessiere mich für Politik.
sich erholen
Beispiel: Uwe erholt sich gut im Urlaub.
Für transitive Verben existiert in der Regel auch eine Form des Passivs.
Beispiel:
Wir bauen ein Haus. <= Aktiv
Das Haus wird von uns gebaut. <= Passiv
Bei intransitiven Verben kann kein Passiv gebildet werden (3). Hier fehlt das Akkusativobjekt, das als Subjekt auftreten könnte.
Tipp: Willst du herausfinden, ob ein Verb transitiv/ intransitiv ist, kannst du das anhand der Bildung des Passivs tun.
Beispiel:
Patrick schenkt Uwe ein Buch. Passiv: Ein Buch wird von Uwe an Patrick geschenkt.
vs.
Patrick gratuliert Uwe. <= Dieser Satz kann nicht in Passiv umwandelt werden.
Erwähnenswert3 sind außerdem Verben, die sowohl transitiv als auch intransitiv verwendet werden können. Dazu gehört zum Beispiel das Verb „kochen“:
Er kocht Spaghetti (Akkusativ) heute Abend. vs. Das Wasser für Spaghetti kocht bereits.
Noch mehr Beispiele für solche Verben findest du im nächsten Abschnitt dieses Artikels.
10 GEHEIME Tipps, um die deutsche Sprache zu meistern!
Intransitive Verben | Liste
Mit folgenden Übersichten möchten wir dir helfen, transitive und intransitive Verben auseinanderzuhalten. Damit verwechselst du sie nie wieder.
- Häufig verwendete intransitive Verben (Beispiele):
- arbeiten,
- dauern,
- helfen,
- fahren,
- gehen,
- gratulieren,
- kriechen,
- kommen,
- laufen,
- rennen,
- schlafen,
- schweigen,
- warten und
- weinen.
- Verben, die mit und ohne direktes Akkusativobjekt verwendet werden können
backen
Ich backe gern Kuchen (Akkusativ) am Wochenende. <= transitiv
Der Kuchen backt im Ofen seit 30 Minuten. <= intransitiv
fahren
Fährst du mich (Akkusativ) bitte in die Schule? <= transitiv
Der Bus fährt in die Schule. <= intransitiv
hängen
Die Lehrerin hängt den Stundenplan (Akkusativ) an die Tafel. <= transitiv
Der Stundenplan hängt an der Tafel. <= intransitiv
schmelzen
Die Sonne schmilzt den Schnee (Akkusativ). <= transitiv
Der Schnee schmilzt. <= intransitiv
umknicken
Der Mann knickt das Buch (Akkusativ) beim Lesen um. <= transitiv
Die Pflanze knickt beim Wind um. <= intransitiv
- Transitive und intransitive Verben, die häufig verwechselt werden
fällen: Der Traktor fällt das alte Haus (Akkusativ). <= transitiv
fallen: Das Blatt fällt vom Baum. <= intransitiv
legen: Ich lege eine Mappe (Akkusativ) in die Schublade. <= transitiv
liegen: Die Katze liegt auf der Couch. <= intransitiv
löschen: Die Feuerwehr löscht den Brand (Akkusativ) im Wald.
erlöschen: Das Feuer erlischt sehr schnell.
senken: Der Arzt senkt das Fieber (Akkusativ) mit Medikamenten. <= transitiv
sinken: Das Wasserniveau sinkt. <= intransitiv
setzen: Die Mutter setzt das Kind (Akkusativ) in den Kinderwagen. <= transitiv
sitzen: Vor der Prüfung sitze ich die ganze Nacht am Schreibtisch. <= intransitiv
Hättest du ein Beispiel für solche ähnlich klingelnden Verben? Schreib es bitte in die Kommentare.
Intransitive Verben – häufig gestellte Fragen
Was ist ein transitives Verb?
Ein transitives Verb kann mit einem direkten Akkusativobjekt verwendet werden, also mit einem Objekt, das auf die Frage „Wen?/ Was?“ antwortet.
Beispiel: Ich kaufe ein Buch. „Kaufe“ ist ein transitives Verb mit dem Akkusativobjekt „ein Buch“.
Was ist ein intransitives Verb?
Ein intransitives Verb ist mit keinem direkten Akkusativobjekt kompatibel. Man findet also keine Ergänzung im Akkusativ mit so einem Verb.
Beispiel: Das Kind schweigt während der Autofahrt. Meine Schwester kommt morgen zu mir.
Sind Reflexive Verben transitiv oder intransitiv?
Reflexive Verben werden als intransitiv bezeichnet, da bei ihnen kein direktes Akkusativobjekt denkbar ist.
Beispiel: Wir lernen uns in der ersten Stunde kennen.
Kann ein Verb transitiv und intransitiv zugleich sein?
Ja, es gibt tatsächlich Verben, die sowohl mit als auch ohne direktes Objekt im Akkusativ verwendet werden können.
Beispiel: hängen
Ich hänge die Jacke (Akkusativobjekt) in den Schrank. vs. Die Jacke hängt im Schrank.
Noch mehr Beispiele findest du im obigen Artikel.
Intransitive Verben – dein kleiner Wortschatz
- gleich auf den Punkt kommen: gleich das eigentliche Thema benennen
- hilfreich: nützlich
- erwähnenswert: bemerkenswert; etwas ist es wert, genannt zu werden