Objekt, Subjekt und Prädikat – von diesen Wörtern hast du sicherlich bereits mehrmals gehört. Denn genau diese Satzglieder machen einen deutschen Satz aus. In diesem Artikel geht es um Subjekte. Was das ist und wie man es schnell entdecken kann – das erfährst du genau jetzt!
Was ist ein Subjekt?
Lass uns nicht um den heißen Brei herumreden1 und direkt mit der Subjekt-Definition loslegen: Ein Subjekt ist ein ganz wichtiges Satzglied. Ohne dieses kann man im Deutschen meistens keinen richtigen Satz bilden. Es ist der Gegenstand eines Satzes, also das, worum es geht. Ein Subjekt ist also etwas oder jemand, der eine Handlung im Satz ausführt. Nennen wir es mal „Hauptdarsteller“ – es ist so wichtig, dass kein Satz ohne es auskommen kann – genau wie ein Theaterstück ohne einen Hauptdarsteller kein Theaterstück wäre.
Eine wichtige Eigenschaft eines Subjekts ist, dass es immer im Nominativ steht. Dementsprechend lautet die Frage nach dem Subjekt „Wer?“ oder „Was?“.
Die Rolle des Subjekts können in der Regel folgende Wortarten übernehmen: Nomen und Pronomen. Es können aber nicht nur einzelne Wörter ein Subjekt darstellen, sondern auch mehrere gleichzeitig. Solche Subjekte nennt man mehrfache Subjekte. Gleich schauen wir uns das genauer an, aber jetzt kommt eine kleine Übung für dich: Was ist in diesen Sätzen ein Subjekt?
- Unser Vater geht jetzt nach Hause.
- Ich freue mich sehr über dich!
Und hier kommt schon die Auflösung: Im Satz „Unser Vater geht jetzt nach Hause“ ist das Subjekt „unser Vater“. Im zweiten Satz „Ich freue mich sehr über dich“ ist das Subjekt das Personalpronomen „Ich“. Ziemlich einfach, nicht wahr?
Subjekt
Ein Subjekt antwortet auf die Fragen „Wer?“ oder „Was?“
Nomen und Pronomen als Subjekt
In den meisten Fällen ist ein Subjekt ein Nomen, das im Nominativ steht. Sobald du so ein Wort in einem Satz siehst, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass das ein Subjekt ist. Hier sind ein paar Beispiele:
- Die Mutter kocht sehr lecker.
Na, hast du das Subjekt bereits erkannt? Wer kocht lecker? Die Mutter.
- Die Spülmaschine ist leider kaputtgegangen.
- Die Idee ist richtig gut!
Aber nicht nur Nomen können Subjekte sein, sondern auch Pronomen. Zur Erinnerung: Pronomen im Deutschen sind ich, du, er/sie/es, ihr, wir, Sie/sie. Als Subjekte stehen sie wie Nomen im Nominativ. Ein paar Beispiele für dich:
- Ich gehe morgen zum Supermarkt.
- Du rufst deine Mutter an.
- Wir bleiben bei meinen Freunden!
Die Subjekte in diesen Sätzen sind schnell und einfach zu finden. Fragst du dich gerade, warum in den Beispielsätzen die Wörter Supermarkt, Mutter und Freunde keine Subjekte sind, obwohl das Nomen sind? Wenn du dich davon irritiert fühlst und nicht weißt, was jetzt davon ein Subjekt ist, habe ich einen Tipp für dich: Bestimme den Kasus, in dem die Nomen oder die Pronomen stehen! Im ersten Satz steht das Personalpronomen „ich“ im Nominativ (Wer? Ich). Das Wort Supermarkt hingegen nicht – das steht im Dativ (Ich gehe wohin? Zum Supermarkt). Genau so sieht es mit den nächsten Sätzen aus: Ich rufe wen an? Deine Mutter (Akkusativ). Bei wem/Wo bleiben wir? Bei meinen Freunden (Dativ). Da diese Nomen nicht im Nominativ stehen, können sie auf gar keinen Fall Subjekte sein.
Mehrfaches Subjekt
Bis jetzt haben wir gelernt, dass ein Subjekt ein Wort ist. Das ist aber nicht immer der Fall. Manchmal kann ein Subjekt aus mehreren Nomen oder Pronomen bestehen. Wir können ein mehrfaches Subjekt zum Beispiel bei einer Aufzählung von mehreren „Tätern“ haben, die dieselbe Handlung ausführen. Schaue dir diese Beispiele an:
- Meine Mutter, ihre Freunde und ich fahren in den Urlaub.
- Bären, Wölfe, Löwen und Tiger sind gefährliche wilde Tiere.
Die Subjekte in diesem Satz sind Bären, Wölfe, Löwen und Tiger. Sie sind die „Hauptdarsteller“ in diesem Satz, also diejenigen, um die es geht. Ist die vielleicht etwas aufgefallen? Genauer gesagt sind sie gefährliche, wilde Tiere. Hast du dich vielleicht gefragt, warum diese Satzglieder kein Subjekt sind, obwohl sie im Nominativ stehen? Die Antwort ist ganz einfach: In der Regel gibt es in einem Satz immer nur ein Subjekt. Gefährliche, wilde Tiere nennt man „Gleichsetzungsnominativ“.
Woher soll man eigentlich wissen, was in diesem Satz ein Subjekt ist? Beide Satzteile stehen doch im Nominativ. Ein Subjekt erkennt man nicht nur am Kasus Nominativ. Es gibt nämlich mehrere Wege, ein Subjekt zu finden. Lass uns nun diese verschiedenen Strategien genau anschauen.
Subjekt bestimmen – Strategien
Es gibt 2 Möglichkeiten, wie wir ein Subjekt erkennen können. Die 1. Strategie lautet:
- Kasus bestimmen
Der einfachste Weg, ein Subjekt zu finden, ist das Bestimmen von dem Kasus. Und das ist immer der allererste Schritt bei der Subjekt-Bestimmung. Wie fragt man nach dem Subjekt? Richtig, die Subjekt-Frage lautet „Wer?“ oder “Was?“. Wir haben aber gesehen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, ein Subjekt zu finden, wenn es in einem Satz ein weiteres Wort im Nominativ gibt. In diesem Fall reicht uns die Kasus-Bestimmung nicht. Dann schauen wir uns die 2. Strategie an – die Umstellprobe.
- Umstellprobe
Ein Subjekt lässt sich in einem Satz immer umstellen. Hingegen ist das Prädikat nicht umstellbar. Lass uns mal im Satz „Ich kaufe eine Tasche für meine Schwester“ das Personalpronomen ich, das im Nominativ steht, umstellen:
- Eine Tasche kaufe ich für meine Schwester.
In diesem Satz steht das Personalpronomen „ich“ im Nominativ und lässt sich umstellen. Das bedeutet, das ist das Subjekt des Satzes.
- Subjektlose Sätze – verstecktes Subjekt
Es gibt aber auch Sätze, in denen ein Subjekt nicht direkt zu erkennen ist. Das gilt vor allem für Sätze mit Vorgangspassiv. Hier ist ein Beispiel: Meinen Brüdern wird geholfen. Wie du siehst, es gibt kein Subjekt, sondern nur ein Dativobjekt meinen Brüdern. Hier ist das Subjekt „es“ versteckt: Es wird meinen Brüdern geholfen.
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Unterschied zwischen Objekt und Subjekt
Ganz am Anfang dieses Artikels haben wir bereits gesagt, dass es drei wichtige Bestandteile eines deutschen Satzes gibt – Objekt, Subjekt und Prädikat. Während man ein Prädikat recht schnell erkennt, weil das immer ein Verb ist, fällt es manchen manchmal schwer, Objekt und Subjekt voneinander zu unterscheiden. Und genau das wollen wir jetzt endlich klären!
Was ist ein Subjekt? Das ist ein Nomen, Pronomen oder eine Gruppe von Nomen/Pronomen, die immer im Nominativ stehen. Ein Objekt kann hingegen im Dativ, Genitiv, Akkusativ oder zusammen mit einer Präposition stehen. Ein Beispiel:
- Ich gebe meinem Bruder einen Kuchen.
„Meinem Bruder“ ist ein Objekt, genauer gesagt, ein Dativobjekt, weil das im Dativ steht (Wem gebe ich einen Kuchen? Meinem Bruder). Das Subjekt ist in diesem Satz „Ich“.
Folgendes kannst du dir also merken: Subjekte stehen immer im Nominativ, Objekte immer im Dativ, Akkusativ oder Genitiv. So kannst du dir den Unterschied leicht merken.
Subjekt – Übung
Nun kennst du dich mit den Subjekten ganz gut aus. Damit das Gelesene nicht in die Vergessenheit gerät, ist es immer hilfreich, ein paar Übungen zu dem Thema zu machen. Bist du bereit? Dann finde das Subjekt!
- Die Maschine ist sehr laut gewesen.
- Autos, Züge und Busse sind schnelle Verkehrsmittel.
- Mir ist kalt.
- Es ist sehr schön hier!
- Heute machen wir einen Ausflug.
Lösung
- Die Maschine ist sehr laut gewesen.
- Autos, Züge und Busse sind schnelle Verkehrsmittel.
- Mir wurde nichts gesagt. (Subjektloser Satz, verstecktes „es“ kann als Subjekt dienen: Es wurde mir nichts gesagt.)
- Es ist sehr schön hier!
- Heute machen wir einen Ausflug.
Hast du noch Fragen? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare!
Fragen & Antworten:
Ein Subjekt ist etwas oder jemand, der eine Handlung im Satz ausführt
Ein Subjekt steht immer im Nominativ, ein Objekt hingegen im Dativ, Akkusativ oder Genitiv.
Wortschatz:
- Um den heißen Brei herumreden: Wenn man über etwas Unwichtiges zu lange redet