Personalpronomen (Deutsch)

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September 7

Was sind Pronomen?

Um zu verstehen, was Personalpronomen sind, schlage ich dir vor, folgende Sätze zu analysieren:

Elena hat einen Hund. Sein Name ist Bello. Er frisst gerne Trockenfutter. Elena geht mehrmals am Tag mit ihm Gassi.

Auf den ersten Blick haben die unterstrichenen Wörter nichts gemeinsam. Schauen wir sie etwas genauer an, merken wir allerdings, dass sie sich auf ein Nomen beziehen: der Hund. Sie erlauben uns also, den Ausdruck der Hund nicht in jedem Satz zu benutzen und dennoch zu wissen, dass es sich um einen konkreten Hund handelt. Praktisch, oder?
Alle Wörter, die anstelle eines Nomens treten, gehören zu den Pronomen (auch Fürwörter genannt). Im Deutschen unterscheidet man folgende Pronomen (Liste):

Pronomen im Deutschen:

Personalpronomen, Beispiel: Sie geht mit Bello Gassi.

Possessivpronomen, Beispiel: Elena nimmt seinen Lieblingsball mit.

Demonstrativpronomen, Beispiel: Dieser Ball ist rot.

Reflexivpronomen, Beispiel: Elena kümmert sich gern um Bello.

Indefinitpronomen, Beispiel: Man trifft Elena und Bello oft im Stadtpark.

Relativpronomen, Beispiel: Gestern war aber Elena im Park, der direkt an ihrem Haus ist.

Interrogativpronomen, Beispiel: Wen haben die beiden dort getroffen?

Determinativpronomen, Beispiel: Sie waren mit Stephan verabredet, den Elena seit längerer Zeit nicht gesehen hat.

Reziprokpronomen, Beispiel: Elena und Stephan wohnen in der Nähe voneinander.

In diesem Artikel wenden wir uns den Personalpronomen zu. Bleib dabei.

Was sind Personalpronomen?

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Personalpronomen im Deutschen

Du hast es schon geahnt1: Personalpronomen beziehen sich häufig auf Personen und ersetzen diese.

Beispiel:

A: Kennst du Wolfhardt?

B: Ja, aber nur vom Hören. Ich habe ihn noch nie persönlich getroffen.

In diesem Beispiel bezieht sich das Pronomen du auf den Hörer, ich verweist auf den Sprecher und ihn ersetzt den Namen Wolfhardt.


Personalpronomen können aber auch auf unbelebte Dinge und Sachverhalte hinweisen.

Beispiel:

Lies diesen Artikel. Er ist richtig spannend.

Ist sie neugierig? Ja, sie ist es.

Im ersten Beispiel ersetzt das Personalpronomen er den Ausdruck dieser Artikel. Im zweiten dient das Pronomen es der Bezugnahme auf die Eigenschaft neugierig.
Kennst du weitere Personalpronomen? Davon wird nämlich die Rede im nächsten Abschnitt sein.

Welche Personalpronomen gibt es?

Man unterscheidet insgesamt neun folgende Personalpronomen: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und Sie:

SingularPlural
1. Personichwir
2. Personduihr
3. Personer/ sie/ essie/ Sie

In der Regel entsprechen ich/ wir dem Sprecher, du/ ihr der Person, die angesprochen wird und er/ sie/ es/ sie/ Sie der Person bzw. dem Sachverhalt, von dem gesprochen wird.

Personalpronomen deklinieren

Personalpronomen können im Deutschen je nach Kasus dekliniert werden. In diesem Fall verwenden wir folgende Ausdrücke:

SingularPlural
Nominativichduer/ sie/ eswirihrsie/ Sie
Genitivmeinerdeinerseiner/ ihrer/ seinerunsereuerihrer/ Ihrer
Dativmirdirihm/ ihr/ ihmunseuchihnen/ Ihnen
Akkusativmichdichihn/ sie/ esunseuchsie/ Sie

Dies ist übrigens auch eine Erklärung dafür, warum zum Beispiel das Pronomen ich in folgenden Sätzen unterschiedliche Formen annimmt:

Er hat mir (Dativ) eine nette Karte geschrieben, um mich (Akkusativ) zum Geburtstag einzuladen. Da konnte ich (Nominativ) natürlich nicht „Nein“ sagen.

Personalpronomen Nominativ

Die meisten Personalpronomen im Nominativ kennst du bestimmt schon. Hier ein paar Beispiele, um sie dir ins Gedächtnis zu rufen:

A: Ich habe mich gründlich auf die Prüfung vorbereitet. Hast du auch fleißig gelernt?

B: Ja, schon. Allerdings macht sie mir richtig Angst.

A: Komm, wir schaffen es schon. Schaue dir die Mädchen vor der Klassentür an. Sie machen sich gar keine Gedanken darüber.

B: Ich sage ja: Ihr, Mädels, seid schon sehr komisch!

Personalpronomen Genitiv

Etwas ungewöhnlicher klingen Personalpronomen im Genitiv: meiner, deiner, seiner, ihrer, seiner, unser, euer, ihrer und Ihrer. Kein Wunder! Diese Formen sind veraltet und kaum noch gebräuchlich. Sie können dir in der älteren Literatur oder höchstens in festen Ausdrücken begegnen. Möglicherweise kennst du ja bereits meinetwegen, deinetwillen oder seinethalben, wobei hier ein -t- beziehungsweise -et- eingeschoben wird, um die Aussprache zu vereinfachen.

Personalpronomen Dativ

Die Benutzung einiger Präpositionen oder Verben führt dazu, dass Personalpronomen auch im Dativ verwendet werden. Anbei einige Beispiele dafür:

  • Markus übernachtet am Wochenende bei mir (bei + Dativ). Dann kann ich mit ihm (mit + Dativ) über meinen neuen Freund sprechen.
  • Heute kam von ihnen (von + Dativ) ein großes Paket.
  • Lena begegnet ihm (begegnen + Dativ) oft im Park.
  • Alex hilft uns (helfen + Dativ) am Samstag mit dem Umzug.

Hast du Fragen zu Dativ oder Akkusativ, dann kann der Artikel Dativ und Akkusativ – einfach erklärt für dich hilfreich sein.

Personalpronomen Akkusativ

Nach Nominativ ist Akkusativ der zweitgebräuchlichste Fall im Deutschen. Es lohnt sich also, sich damit vertraut zu machen. Hier findest du einige Beispiele für Personalpronomen im Akkusativ:

  • Lenas neue Schuhe sind zu groß. Sie will sie umtauschen.
  • Er begrüßt mich immer, wenn wir uns im Flur begegnen.
  • Das war die größte Überraschung für uns.
  • Durch ihn konnte ich mein Deutsch verbessern.
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Personalpronomen du und Sie als Anrede

Bevor wir zur Erklärung übergehen, schlage ich dir vor, folgende Beispielsätze näher zu betrachten. Warum benutzen wir hier eigentlich verschiedene Personalpronomen?

  • Ich freue mich, dich kennenzulernen, Petra.
  • Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Frau Müller.

Möglicherweise kennst du bereits den Unterschied: Das Personalpronomen dich kommt von du und wird benutzt, wenn man eine Person in einem vertrauten Kontext anspricht. So kann es im privaten oder Freundeskreis sein.
Die Form Sie entspricht der 3. Person Plural und wird als Höflichkeitsanrede verwendet. Interessant ist es hierbei, dass dabei sowohl einzelne als auch mehrere Personen gemeint werden können. Damit bist du auf der sicheren Seite2, sobald du mit offiziellen Schreiben, Behörden oder unbekannten Personen zu tun hast.

Personalpronomen – Übungen

Hast du nun auch Lust bekommen, dein Wissen über die Personalpronomen anzuwenden? Dann lass es uns zusammen üben. Los geht es:

Übung 1: Ersetze die unterstrichenen Satzteile durch Personalpronomen

  1. Meine Mutter bringt mich jeden Abend ins Bett.
  2. Ich gebe meiner Mutter ein Küsschen vor dem Einschlafen.
  3. Gestern habe ich meine Mutter gefragt, ob sie mir ein Buch vorlesen kann?
  4. Meine Mutter las mir „Das Rotkäppchen“ vor.

Übung 2: Vervollständige die folgenden Sätze mit dem fehlenden Personalpronomen im Nominativ:

  • A: Hast _______ diesen Kuchen schon probiert?
  • B: Ja, _______ ist sehr lecker.
  • A: Sollen _______ uns also gleich zwei Stück davon nehmen?
  • B: Ach, _______ habe schon genug gegessen.

Übung 3: Verwende das fehlende Personalpronomen in der richtigen Form:

  1. Der Arzt untersucht die Patientin. _______ (sie, Dativ) tut der Arm weh, nachdem _______ (sie, Nominativ) vom Rad gestützt ist.
  2. Ich schreibe gern Briefe. Ich finde _______ (sie, Akkusativ) persönlicher als SMS.
  3. _______ (wir, Nominativ) gratulieren _______ (Sie, Dativ) zum Jubiläum Ihrer Hochschule.
  4. Hat der Deutschlehrer vergessen, _______ (ihr, Dativ) das Thema zu erklären?

Lösungen:

Übung 1:

  1. Sie bringt mich jeden Abend ins Bett.
  2. Ich gebe ihr ein Küsschen vor dem Einschlafen.
  3. Gestern habe ich sie gefragt, ob sie mir ein Buch vorlesen kann?
  4. Sie las mir „Das Rotkäppchen“ vor.

Übung 2:

  • A: Hast du diesen Kuchen schon probiert?
  • B: Ja, er ist sehr lecker.
  • A: Sollen wir uns also gleich zwei Stück davon nehmen?
  • B: Ach, ich habe schon genug gegessen.

Übung 3:

  1. Der Arzt untersucht die Patientin. Ihr tut der Arm weh, nachdem sie vom Rad gestützt ist.
  2. Ich schreibe gern Briefe. Ich finde sie persönlicher als SMS.
  3. Wir gratulieren Ihnen zum Jubiläum Ihrer Hochschule.
  4. Hat der Deutschlehrer vergessen, euch das Thema zu erklären?

Fazit

  • Was ist ein Personalpronomen? Personalpronomen (oder persönliche Fürwörter) ersetzen in der Regel ein Nomen und beziehen sich dabei auf Personen, Dinge und Sachverhalte.
  • Alle Personalpronomen (Deutsch): ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und Sie
  • Deutsche Personalpronomen werden dekliniert, also je nach Kasusfall geändert.
  • Das Personalpronomen Sie in der 3. Person Plural wird als Höflichkeitsform in offiziellen Gesprächen, Schreiben und bei diversen Behörden benutzt, wobei damit sowohl einzelne als auch mehrere Personen angesprochen werden können.
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Personalpronomen – dein kleiner Wortschatz

1 geahnt: Partizip II von ahnen (vermuten)

2 auf der sicheren Seite sein: sicher sein, etwas richtig zu machen


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Artikel von:

Ksenia

Deutsch brachte mich aus Kazan über Gießen ins Schwabenland und dann nach Frankreich. Ich bin glücklich, diese Sprache nun weitergeben zu können :)

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