Was ist ein Prädikat?

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Oktober 21

Das Prädikat ist der Teil eines Satzes, der das Verb enthält. Es gibt an, was das Subjekt tut oder was mit ihm geschieht. In der deutschen Sprache steht das Prädikat in der Regel an einer festen Position im Satz. Willst du noch mehr dazu erfahren, dann ist der Artikel „Was ist ein Prädikat?“ genau das Richtige für dich.

Was ist das Prädikat im Satz?

Das Wort „Prädikat“ stammt aus dem Lateinischen („praedicatum“ und praedicare“) und bedeutet so viel wie „predigen“ oder „verkündigen“. Es ist also ein Teil des Satzes, der eine Aussage über das Subjekt macht. Es beschreibt die Handlung, den Zustand oder das Geschehen, das im Satz ausgedrückt wird.

Was ist ein Prädikat (und ein Subjekt)?

Illustration zum Thema Prädikat: Ein Junge denkt den Satz ‚Lars lacht.‘, wobei das Wort ‚lacht‘ hervorgehoben ist. Daneben steht eine Frau mit gelbem T-Shirt mit der Aufschrift ‚Deutsch ist cool‘ und hält sich eine Hand ans Ohr. Unten steht die Frage: ‚Was ist ein Prädikat?

Die Begriffe „Prädikat“ und „Subjekt“ kennst du sicherlich aus deinem Deutschunterricht. Das Prädikat und das Subjekt bilden zusammen das Gerüst, also die Basis eines Satzes. In welcher Beziehung stehen sie aber zueinander?

Wie wir oben bereits erwähnt haben, bezieht sich das Prädikat auf eine Handlung im Satz. Das Subjekt ist hingegen ein Satzglied, in dem das zum Ausdrück kommt, worum es sich im Prädikat handelt. Hierbei einige Beispiele:

  1. Lars (Subjekt) lacht (Prädikat).
  2. Annika (Subjekt) schläft (Prädikat).

Ein einfacher Test: Man kann die Frage „Wer oder was macht etwas?“ stellen, um das Subjekt zu finden. Dabei ist der Fokus auf „Wer“ und „was“. Wir stellen die Frage „Was passiert?“ oder „Was wird getan?“, um das Prädikat zu identifizieren, wie in den Beispielen von oben:

  1. Lars lacht. Wer lacht? – Lars. Lars ist das Subjekt. Was macht Lars? – Er lacht. „Lacht“ ist das Prädikat.
  2. Annika schläft. Wer schläft? – Annika. Annika ist das Subjekt. Was macht Annika? – Sie schläft. „Schläft“ ist das Prädikat.

Was ist ein Prädikat? | Grundschule

Die Fragen von oben helfen übrigens auch deutschen Schülern, Subjekte und Prädikate zu finden. Dabei wird das Prädikat als das „Tu-Wort“ oder „Aktionswort“ bezeichnet. Eine der einfachsten Methode besteht darin, das Verb im Satz zu suchen.

Beispiel:

Der Junge rennt zur Schule.

Hier ist das Prädikat „rennt“, da es beschreibt, was der Junge tut.

Lehrerinnen und Lehrer können auch Übungen mit Fragen einleiten: Was macht das Subjekt? Die Antwort darauf zeigt das Prädikat an.

Noch mehr Übungen zur Findung des Subjekts findest du übrigens im Artikel Subjekt schnell gefunden!.

Was sind Prädikate: Beispiele für die Position im Satz

In der deutschen Sprache hat das Prädikat je nach Satzart unterschiedliche Positionen. Lass uns nun Prädikate in folgenden drei Varianten etwas genauer anschauen:

  1. im Hauptsatz,
  2. im Fragesatz und
  3. im Nebensatz.

Prädikate im Hauptsatz

Diese Regel ist ganz einfach: In einem Hauptsatz steht das Prädikat, beziehungsweise das finite Verb, aus dem das Prädikat besteht, an zweiter Stelle. Hier ein paar Beispiele dazu:

Mein Hund heißt Bello.

Zu Hause schläft Bello auf einem Kissen.

Manchmal kommt er aber zu uns ins Bett.

Die Prädikate „heißt“, „schläft“ und „kommt“ stehen an der zweiten Position im Satz.

Prädikate im Fragesatz

Wollen wir eine Frage stellen, können wir dies tun, indem wir den Satz mit einem Prädikat beginnen, zum Beispiel:

Heißt dein Hund Bello?

Schläft Bello zu Hause auf einem Kissen?

Kommt er manchmal zu euch ins Bett?

Prädikate im Nebensatz

Haben wir mit einem Nebensatz zu tun, so steht das Prädikat am Ende des Satzes. Folgende Beispiele machen es deutlich:

Er wusste nicht, dass mein Hund Bello heißt.

Ich erzählte ihm, dass Bello zu Hause auf einem Kissen schläft.

Dann fügte ich hinzu1, dass er manchmal zu uns ins Bett kommt.

Diese festen Positionen helfen dabei, den Satz zu strukturieren und die Aussagen besser zu verstehen.

Was sind zweiteilige Prädikate?

In den Beispielsätzen oben besteht das Prädikat aus einem Wort – einem Verb. Solche Prädikate werden als einfache Prädikate bezeichnet. Besteht ein Prädikat aus zwei Teilen, die gemeinsam die Aussage über das Subjekt bilden, haben wir mit einem zweiteiligen oder mehrteiligen Prädikat zu tun.

Fallen dir gerade Beispiele für mehrteilige Prädikate ein? Schreibe Sie gerne in die Kommentare!

Zu den mehrteiligen Prädikaten gehören zum Beispiel zusammengesetzte Verben, Zeitformen wie Perfekt und Futur sowie Sätze mit Modalverben.

Beispiele:

Maria lernt gern neue Menschen kennen. (zusammengesetztes Verb „kennenlernen“)

Ich werde bald fließend Deutsch sprechen. (Futur I)

Er hat schon immer gern gelesen. (Perfekt)

Wir können im Urlaub im Meer schwimmen. (Modalverb + Infinitiv)

In solchen Fällen muss man beide Teile zusammen betrachten, um das Prädikat zu verstehen.

Ist ein Prädikat ein Verb?

Sowohl ein Verb, als auch ein Prädikat beziehen sich auf die Handlung im Satz. Beide beschreiben, was passiert. Woran liegt also der Unterschied zwischen diesen Termini und warum benutzen wir sie in verschiedenen Kontexten?

Wie du oben bereits gesehen hast, bildet das konjugierte Verb den Kern des Prädikats. Das Prädikat kann allerdings noch andere Verben oder auch andere Wortarten beinhalten, die den Satz ergänzen (Denke an mehrteilige Prädikate von oben).

Ein Prädikat kann also aus mehreren Bestandteilen bestehen, zum Beispiel:

Trennbare Verben: Er steht auf.

Hilfsverb + Partizip: Sie hat gearbeitet.

Modalverb + Infinitiv: Er kann schwimmen.

Zusammenfassend können demnach wir sagen, dass das Prädikat eine Funktionseinheit im Satz ist. Ein Verb ist hingegen eine Wortart. Es drückt Handlungen, Vorgänge oder Zustände aus, zum Beispiel:

fahren

schreiben

kommunizieren

In diesem Zusammenhang hast du dir möglicherweise folgende Frage gestellt: Ist „ist“ ein Prädikat?

Was ist ein Prädikat | Beispiel

  1. Maria schreibt einen Brief.
    In diesem Satz ist „schreibt“ das Prädikat. Es beschreibt die Handlung, die Maria ausführt.
  2. Maria hat einen Brief geschrieben.
    Hier besteht das Prädikat aus „hat geschrieben“. Das Hilfsverb „hat“ und das Partizip „geschrieben“ bilden gemeinsam das Prädikat.

Das Prädikat passt sich immer dem Subjekt des Satzes an, insbesondere in der Person und der Zahl (Singular oder Plural).

Merke:

Ohne ein Prädikat ist ein Satz nicht vollständig, da es die Aussage trägt und ohne das Prädikat die zentrale Information fehlt.

Übung

Entscheide bei jeder Frage, ob das Prädikat einfach (E) oder mehrteilig (M) ist.

  1. Wir haben gestern ein spannendes Buch gelesen.
    (E/M?)
  2. Anna singt gern deutsche Lieder.
    (E/M?)
  3. Die Sonne scheint den ganzen Tag.
    (E/M?)
  4. Der Zug wird um 15:30 Uhr ankommen.
    (E/M?)
  5. Peter hat einen Sohn.
    (E/M?)

Lösung:

  1. Wir haben gestern ein spannendes Buch gelesen.
    (Das Prädikat ist haben gelesen und besteht aus zwei Wörtern. Es ist also mehrteilig – M).
  2. Anna singt gern deutsche Lieder.
    (Das Prädikat ist singt und besteht aus einem Wort. Es ist also einteilig – E).
  3. Die Sonne scheint den ganzen Tag.
    (Das Prädikat ist scheint und besteht aus einem Wort. Es ist also einteilig – E).
  4. Der Zug wird um 15:30 Uhr ankommen.
    (Das Prädikat ist wird ankommen und besteht aus zwei Wörtern. Es ist also mehrteilig – M).
  5. Peter hat einen Sohn.
    (Das Prädikat ist hat und besteht aus einem Wort. Es ist also einteilig – E).

Fragen & Antworten zum Prädikat:

Was bedeutet Prädikat?

Das Prädikat ist das „Herzstück“ eines Satzes und beschreibt, was im Satz geschieht oder was jemand tut. Es gibt also die Handlung, den Vorgang oder den Zustand eines Subjekts an.

Woran erkennt man ein Prädikat?

Das Prädikat besteht aus einem (einfaches Prädikat) oder mehreren (mehrteiliges Prädikat) Verben und kann in einfacher oder zusammengesetzter Form auftreten. Das Prädikat steht immer in der entsprechenden Personalform (konjugierte Form des Verbs) und passt sich dem Subjekt an.

Ist ein Prädikat zwingend ein Verb?

Ja, das Prädikat wird in der Regel durch ein Verb oder eine Kombination aus Verben gebildet. Das Verb ist der zentrale Bestandteil des Prädikats. Es kann allerdings zusätzlich durch andere Satzteile wie Partikeln, Objekte oder Präpositionen ergänzt werden.

Was ist die Frage zum Prädikat?

Die Frage zum Prädikat lautet: „Was tut das Subjekt?“ oder „Was passiert?“. Damit erfragt man die Handlung, den Vorgang oder den Zustand, der durch das Prädikat ausgedrückt wird.

Was ist ein zweiteiliges Prädikat?

Wie der Name es bereits verrät, besteht ein zweiteiliges Prädikat aus zwei Teilen, die zusammen die Handlung oder den Zustand im Satz ausdrücken. Es tritt häufig in Verbindung mit Hilfsverben, Modalverben oder trennbaren Verben auf. Beide Teile des Prädikats ergänzen sich und bilden gemeinsam die vollständige Aussage.

Prädikat: Was ist das mehrteilige Prädikat?

Ein mehrteiliges Prädikat besteht aus mehreren Teilen, die zusammen die Handlung, den Vorgang oder den Zustand im Satz ausdrücken. Es setzt sich aus dem konjugierten Verb und weiteren Bestandteilen zusammen, wie beispielsweise Hilfsverben, Modalverben oder Verbzusätzen.

faq präfix glühbirne<br>

Was ist ein Prädikat | Wortschatz

  1. hinzufügen: ergänzen ↩︎


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Artikel von:

Ksenia

Deutsch brachte mich aus Kazan über Gießen ins Schwabenland und dann nach Frankreich. Ich bin glücklich, diese Sprache nun weitergeben zu können :)

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