Du möchtest das Pronomen es im deutschen Satz richtig verwenden? Das Pronomen es hat im Deutschen viele verschiedene Funktionen. So kann dieses Pronomen für ein einzelnes Wort, einen Satzteil oder auch für einen ganzen Satz stehen. Lass uns das genauer anschauen!
Ein kleines Beispiel: es = Pronomen
Stell dir diese Situation vor: Max hat endlich Urlaub, packt voller Vorfreude1 seine Sachen, setzt sich ins Auto und fährt an den See. Von dort schickt er eine Nachricht an Tom:
Beispiel: Pronomen „es“
Hallo Tom, ich schicke dir ganz liebe Grüße aus dem Urlaub am See! Hier ist es traumhaft… aber es gibt ein kleines Problem: Hier sind soooo viele Mücken…
Ist dir das kleine Pronomen es aufgefallen? Wir klären diese Fragen: Ist es ein Pronomen? Und wenn ja: Was ist es für ein Pronomen?
Welches Pronomen ist es? Wortart Pronomen (ich – du – er – sie- es) bestimmen!
Es gibt zum Beispiel die Personalpronomen er, sie, es. Laut Duden kann es nur im Nominativ oder Akkusativ stehen. Steht es im Akkusativ, kann dieses Pronomen nicht auf der Position 1 im Satz stehen. Das Pronomen es muss dann auf der Position 3 stehen:
- es – Nominativ – Pronomen: Ich habe mir ein neues Hemd gekauft. Es hat 100 Euro gekostet.
- es – Akkusativ – Pronomen: Wo hast du es denn gekauft? – Ich habe es in der Stadt gekauft.
Pronomen es: Erklärung
Wie verwendest du das Pronomen in einem deutschen Text? Beginnen wir ganz von vorne! Das kleine Pronomen es bezieht sich im deutschen Satz auf ein Element, das vorher genannt wurde. Schau dir diesen Satz an:
Ich habe mein Handy irgendwo vergessen. Ich finde es einfach nicht.
Was meinst du, auf welches Element im vorigen2 Satz bezieht sich das Pronomen es? Richtig! Das Pronomen es bezieht sich auf „mein Handy“. Du kannst sagen: Ich finde mein Handy einfach nicht. Das Pronomen es ersetzt hier das Akkusativobjekt „mein Handy“.
Das Pronomen es kann sich auch auf mehr als nur ein Satzglied im vorigen Satz beziehen, zum Beispiel:
Wann kommt der Bus an? Ich weiß es gerade nicht.
Hier bezieht sich es auf den vollständigen Satz, der davor steht. Das Pronomen es hat die Bedeutung „ich weiß nicht, wann der Bus ankommt“. In dieser Funktion ist das Pronomen es immer unbetont und kann nicht auf der ersten Position im Satz stehen.
Es als festes Subjekt bei bestimmten Verben
Verwendest du das Pronomen es zum Beispiel mit bestimmten Verben, ändert sich die Position im Satz. Das Pronomen es kann dann nämlich auf der ersten Position im Satz stehen oder direkt nach dem Verb in der Satzmitte. Es ist auch immer unbetont.
Um welche Verben geht es? Das sind sogenannte Wetter-Verben:
- Es regnet.
- Heute schneit es stark.
- Es hagelt.
- Es blitzt.
- Es donnert.
- …
Dazu gehören auch Wetter-Adjektive:
- Es ist warm / kalt.
- Es wird schon dunkel.
Oder auch Zeitangaben:
- Wie spät ist es?
- Es ist 10 Uhr.
Das Pronomen steht auch bei Verben am Anfang von deutschen Märchen oder bei Verben, die ein bestimmtes Thema ausdrücken:
- Es war einmal ein König / ein Mädchen…
- Vorsicht, es gibt hier viele Mücken.
- Gibt es Leben auf dem Mars?
- Wenn es sich um ein Problem mit der Technik handelt, kontaktieren Sie bitte den Kundendienst.
Feste Wortverbindungen:
- Worum geht es in dem Buch?
- Im Restaurant riecht es herrlich.
- Wie geht es dir?
- Hier ist es laut / dunkel.
Merke dir: Wenn du sagen willst, dass etwas vorhanden bzw. nicht vorhanden ist, dann verwende es im Singular und im Plural: Es gibt hier keinen Hund / keine Hunde.
Die Frage „Wie geht es dir?“ ist eine feste Wendung3. Bei anderen Sinneseindrücken4 gilt: Wenn die handelnde Person klar ist, braucht man kein es (Du riechst gut). Wenn das Subjekt aber nicht bekannt ist oder man sich nicht sicher ist, muss es benutzt werden. „Es riecht hier gut.“ Wer oder was gut riecht, wissen wir hier nicht.
Das Pronomen es auf Position 1
Steht das Pronomen an der ersten Stelle im Satz, betonst du in der Regel das Subjekt, zum Beispiel:
Es kamen viele Gäste zu meinem Geburtstag.
Das Subjekt „viele Gäste“ steht im Mittelfeld und gibt uns wichtige Informationen im Satz. Wenn du nun ein anderes Element des Satzes auf die Position 1 stellst, dann verschwindet es als Pronomen:
Viele Gäste kamen zu meinem Geburtstag.
Hier stellst du das Subjekt „viele Gäste“ vom Mittelfeld auf die erste Position im Satz und somit fält das Pronomen es weg.
Pronomen es bezieht sich auf einen Nebensatz
Wenn du das Pronomen in einem Nebensatz verwendest, musst du beachten, dass dieser Nebensatz am Ende steht, zum Beispiel:
Es gefällt mir nicht, dass du immer zu spät kommst!
Ich finde es gut, dass du mich heute bei meinen Hausaufgaben unterstützt.
Änderst du nun die Reihenfolge und stellst den Nebensatz an den Satzanfang, dann fällt das kleine Wörtchen weg:
Dass du immer zu spät kommst, gefällt mir nicht.
Dass du mich heute bei meinen Hausaufgaben unterstützt, finde ich gut.
Diese Regeln gelten für folgende Nebensätze: dass-Sätze, indirekte Fragesätze (Es ist fraglich, ob er die Prüfung besteht. / Ob er die Prüfung besteht, ist fraglich.) und Infinitivsätze (Ich finde es toll, mit euch zu fahren. / Mit euch in Urlaub zu fahren, finde ich toll.).
Das Pronomen es: Übungen
Lass uns üben! Stelle die fettgedruckten Elemente an den Satzanfang! Einen Beispielsatz findest du im Satz Nummer 1:
1. Tut mir leid, es fährt jetzt kein Bus mehr. = Tut mir leid, jetzt fährt kein Bus mehr.
2. Ich glaube, wir machen jetzt Schluss. Es kommen heute keine Gäste mehr.
3. Dieser Kurs war schrecklich. Es hat niemand etwas verstanden.
4. Wir sind fast fertig! Es fehlen aber noch die Kerzen.
5. Gehen wir morgen zum Fußball? Es spielen zwei gute Mannschaften.
6. Es freut mich, dass du die Prüfung bestanden hast.
Und hier kommt die Lösung:
Ich glaube, wir machen jetzt Schluss. Heute kommen keine Gäste mehr.
Dieser Kurs war schrecklich. Niemand hat etwas verstanden.
Wir sind fast fertig! Die Kerzen fehlen aber noch.
Gehen wir morgen zum Fußball? Zwei gute Mannschaften spielen.
Dass du die Prüfung bestanden hast, freut mich.
Fragen & Antworten
Das Pronomen hat viele verschiedene Funktionen. Es kann entweder als Pronomen (es = Personalpronomen) für ein einzelnes Wort, ein Satzteil oder für einen ganzen Satz stehen.
In Nebensätzen wird es als Korrelat (Repräsentant) für einen Nebensatz eingesetzt. Steht der Hauptsatz vor dem Nebensatz, wird in den meisten Fällen ein es als Korrelat eingesetzt: Stimmt es, dass Michael eine neue Arbeitsstelle hat? Steht der Nebensatz vor dem Hauptsatz, entfällt es als Korrelat: Ja, dass Gerd eine neue Arbeitsstelle hat, stimmt.
Wortschatz
- voller Vorfreude sein: sich sehr freuen auf etwas
- im vorigen Satz: im Satz davor
- eine feste Wendung: eine feste Verbindung von zwei oder mehr Wörtern
- Sinneseindruck (der): das Hören, das Riechen, das Schmecken, das Sehen, das Tasten
Was du uns vermittelst, ist immer der Wunsch, weiter Deutsch zu lernen und weiter zu erforschen, wie wir unseren Schülern die Geheimnisse dieser Sprache besser vermitteln können. Dankeeee!!
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Liebe Grüße
Dein Sprachcoach Team
Aleksandra