Liest du gerne Bücher? Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich! Nein, es geht nicht um eine Ratte, die Bücher oder Zeitungen liest. Und es geht auch nicht ums Raten, schon gar nicht um irgendein Schimpfwort. Ganz im Gegenteil: Der Begriff Leseratte ist ein sehr positiver Ausdruck. Bleib dabei, um herauszufinden, was es mit diesem Wort auf sich hat!
Was ist eine Leseratte?
Beim Wort „Leseratte“ denkt man sofort an Tiere, die bei vielen Menschen nicht besonders beliebt sind – an Ratten. Genau aus diesem Grund haben einige Menschen oft negative Assoziationen mit dem Wort „Leseratte“. Aber was haben Ratten bitteschön mit dem Lesen zu tun? Richtig, mit den Büchern haben Ratten nichts zu tun, die Menschen aber schon. Die Bedeutung dieses Wortes ist viel einfacher als man denkt. Hast du schon eine Vermutung, was oder wer eine Leseratte sein könnte? Ich bin gespannt, ob du mit deiner Idee richtig lagst: Eine Leseratte ist ein Mensch, der viel und sehr gerne liest. Kennst du solche Menschen oder bist du vielleicht sogar selbst eine Leseratte? Dann schreibe in die Kommentare, welche Genres1 du am liebsten liest!
Woher kommt der Begriff „Leseratte“?
Warum wurde aber für dieses Wort ausgerechnet eine „Ratte“ ausgesucht und nicht irgendein Tier, mit dem man gerne kuschelt? Eine Ratte hat doch mit der Bedeutung von „Leseratte“ nichts zu tun… Ist das wirklich so? Denk nur daran, wie die Ratten auf der Suche nach Fressbarem sind: gierig2. So sind auch die Leseratten: gierig nach Büchern. Solche Menschen haben ein starkes Verlangen nach dem Lesen, genauso wie Ratten nach dem Futter. Man kann sogar sagen, Leseratten haben eine Lesesucht.
Eine Verbindung zwischen dem Lesen und Ratten gibt es noch: Da die Ratten beim Sehen aufgrund der fehlenden Pigmente3 in den Augen eingeschränkt sind, bewegen sie ihren Kopf von Seite zur Seite, um besser sehen zu können. Diese Kopfbewegung erinnert an die Kopfbewegung, die wir manchmal beim Lesen tun. Wenn wir von links nach rechts lesen, bewegen wir dementsprechend auch unseren Kopf. Achte mal darauf, ob du deinen Kopf beim Lesen von links nach rechts oder umgekehrt bewegst!
Übrigens, der Begriff „Leseratte“ ist über hundert Jahre alt! Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Zu der Zeit war diese Bezeichnung als eine Beleidigung zu verstehen. Der Grund dafür war, dass damals noch gar nicht so viele Menschen wie heute lesen konnten, nur die Adligen4. Immer mehr Menschen aus niedrigeren sozialen Schichten fingen ab dem 18. / 19. Jahrhundert an zu lesen, was den Adligen nicht gefiel und aus dem Grund haben sie die armen Menschen, die lesen konnten, als „Leseratte“ bezeichnet. Das war ganz schön fies5!
Leseratte – einige Synonyme
Das Wort „Leseratte“ ist ein umgangssprachliches Wort. Das heißt aber nicht, dass es keine andere Alternative für diese Bezeichnung gibt, die bei einem offiziellen Gespräch verwendet werden kann. Das Wort „Leseratte“ hat nämlich einige Synonyme! Dazu zählen zum Beispiel solche Substantive wie „Bücherliebhaber“ oder „Bücherfreund“, die man in einem nicht alltäglichen Gespräch benutzen kann. Eine Leseratte ist ja schließlich eine Person, die viele Bücher liest und die beiden Synonyme bringen diese Bedeutung zum Ausdruck.
Natürlich gibt es aber auch Synonyme, die man auch im Alltag alternativ zu „Leseratte“ sagen kann. Dazu zählt zum Beispiel das Wort „Bücherwurm“. Hm, diese Bezeichnung ist nicht gerade die attraktivste von allen, die es gibt. Sie kommt daher, dass Bücherliebhaber so viel und so oft lesen, dass man sich vorstellen könnte, sie würden diese Bücher „aufessen“. Sie lesen und tauchen dabei in die Geschehnisse6 einer Handlung so tief ein, dass sie manchmal zwischen dem Hier und Jetzt und der Welt im Buch nicht mehr unterscheiden können. So entstand der Vergleich mit Würmen, besser gesagt mit Nagekäfern, die die Buchseiten auffressen und dabei Spuren hinterlassen. Hast du das schon mal gesehen?
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Leseratten beim Deutsch lernen
Alle wissen, was für eine wichtige Bedeutung das Lesen fürs Deutschlernen hat. Je mehr man auf Deutsch liest, desto schneller verbessert sich die Sprache in jeder Hinsicht. Dadurch, dass der Wortschatz beim Lesen immer größer wird, versteht man die Sprache viel besser. Wenn man viele Wörter kennt, spricht man immer mehr auf Deutsch. Denn die Angst, dass einem ein Wort nicht einfällt, nimmt mit dem Wachsen des Wortschatzes immer weiter ab. Leseratten haben also nur Vorteile beim Deutschlernen. Solche Menschen kann nichts vom Lesen abhalten – nicht mal die Sprache, in der das Buch geschrieben ist und die man vielleicht noch nicht so gut versteht. Denn: Ein Bücherfreund wird alles tun, um das Geschriebene zu verstehen. Dazu gehört vor allem die Übersetzung der Wörter. Dadurch, dass sich viele Wörter in den Büchern oder Geschichten wiederholen, merkt man sie sich sehr schnell. Daher lohnt es sich, alle unbekannten Wörter am Anfang einer Geschichte zu übersetzen.
Und für welchen Begriff würdest du dich entscheiden: Leseratte, Bücherwurm oder Bücherfreund? Schreibe in die Kommentare! 🙂
Leseratte – dein Wortschatz
- Genre (das): eine Art, in der ein Buch geschrieben wurde (Roman, Krimi, Fantasy).
- gierig: Wenn man ein starkes Verlangen nach etwas hat, ist man gierig.
- Pigmente (die): Ein Fleck auf der Netzhaut der Augen, mit dessen Hilfe man besser sehen kann.
- Adlige (die): sozial hohe Schicht.
- fies: gemein, unangenehm.
- Geschehnis (das): Ereignis.
Leseratten – häufig gestellte Fragen
Eine Leseratte ist eine Person, die gerne und viel liest.
Es gibt zwei Gründe: 1. Die Kopfbewegung der Ratten lässt sich auf die Kopfbewegungen beim Lesen übertragen; 2. Ratten sind immer hungrig und suchen ständig nach dem Futter. So sind auch Leseratten, die immer lesen wollen und auf der Suche nach guten Büchern sind.
Bücherfreund, Bücherwurm, Bücherliebhaber.