Präpositionen

Dein Sprachcoach-Blog

Juni 13

Die Deutschen lieben Präpositionen und du findest sie überall: auf, unter, über etc. Manchmal stecken sie sogar in Verben als Präfixe! Deswegen ist „zunehmen“ nicht das Gleiche wie „mitnehmen“ oder gar „abnehmen“. Wortarten wie die Präpositionen sind wie die Gewürze einer Sprache, durch die wir verstehen, welches Verhältnis Dinge, Personen etc. zueinander haben. Aber warum gibt es so viele? Sind Präpositionen im Deutschen für dich der reinste Dschungel, in dem du dich gern besser auskennen würdest? Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich! Er beantwortet deine Fragen rund um Präpositionen bzw. Verhältniswörter: Welche Präpositionen gibt es? Welchen Kasus (Fall) verlangen diese Präpositionen: Akkusativ, Dativ oder Genitiv? Und: Wie kannst du sie dir besser merken?

Definition

Präpositionen sind diese kleinen Wörter, die du in der deutschen Sprache ständig siehst. Wir nennen sie auch Verhältniswörter, weil sie zeigen, wie zwei Objekte, Ereignisse etc. zueinander stehen, zum Beispiel, was Raum, Zeitpunkt oder Beziehung angeht. Gesehen hast du sie garantiert schon, aber wichtiger ist, dass du sie richtig benutzen kannst. Erstmal die gute Nachricht: Eine Präposition verändert sich nicht. Was du wissen musst: Genauso wie Verben manchmal einen bestimmten Fall verlangen (zum Beispiel Dativ Verben), verlangen auch Präpositionen bestimmte Fälle (Kasus). Deswegen ist es wichtig zu lernen, wie Präpositionen die Grammatik in einem Satz verändern. Was wird dekliniert, also verändert? Die Präposition selbst verändert sich nicht, sie wird höchstens kombiniert (sieht unten). Jedoch wird das darauffolgende Objekt dekliniert, egal ob Artikel, Substantiv, Pronomen etc.

präposition mit früchte
Präpositionen, wie zum Beispiel „mit“ beschreiben eine Beziehung

TOP 8 Präpositionen mit Dativ:

Brauchst du noch Hilfe, um den Dativ zu bilden? Dann schaue dir den Artikel von Aleksandra an: Dativ oder Akkusativ verwenden? Einfach erklärt! Jetzt zu den klassischen Dativ-Präpositionen: Die erste Präposition wird dir gleich ins Auge springen: „mit“, kennst du, natürlich! Auch die anderen sieben Präpositionen verlangen den Dativ und können dir helfen, Objekte in Bezug auf Zeit, Raum oder Beziehung miteinander zu verbinden.

  • mit
  • zu
  • aus
  • nach
  • bei
  • seit
  • von

Beispiele Verwendung:

mit: Ich spreche mit meiner Nachbarin. (Dativ von meine Nachbarin, fem.)

zu: Er muss zu seinem neuen Arzt gehen. (Dativ von mein Arzt, mask.)

aus: Sie kommt aus dem Haus. (Dativ von das Haus, neutr.)

nach: Nach den Nachrichten kommt das Wetter (Dativ von Nachrichten, Pl.)

bei: Sie ist bei ihrer Freundin. (Dativ von ihre Freundin, fem.)

seit: Mozart spielte seit seiner Kindheit Klavier. (Dativ von seine Kindheit, fem.)

von: Ich komme immer um sieben von der Arbeit nach Hause. (Dativ von die Arbeit, fem.)

Die wichtigsten 5 Akkusativ-Präpositionen

Schau dir die wichtigsten Akkusativ-Präpositionen der deutschen Grammatik an. Du brauchst sie jeden Tag in Deutschland.

  • bis
  • für
  • durch
  • ohne
  • um

Beispiele Verwendung mit Akkusativ:

bis: Er muss bis nächsten Dienstag zurück sein. (Akkusativ von der Dienstag)

für: Ich habe noch nicht für den Deutschkurs gelernt! (Akk. von der Deutschkurs)

durch: Sie konnte durch den Blogartikel besser Deutsch lernen (Akk. von der Artikel)

ohne: Ich fahre nicht ohne meinen Hund in den Urlaub (Akk. von der Hund).

um: Wir müssen um den Park fahren (Akk. von der Park)

Um dir zu zeigen, wie diese Präpositionen den Akkusativ auslösen, haben wir hauptsächlich maskuline Substantive verwendet, hier siehst du den Akkusativ am deutlichsten.

Wechselpräpositionen: Dativ oder Akkusativ?

Es gibt Präpositionen im Deutschen, die zwei verschiedene Fälle verlangen. Es sind alles lokale Präpositionen. Bei diesen Präpositionen musst du also genau auf den Kontext achten. Du musst bei der Verwendung überlegen, ob sie den Dativ oder den Akkusativ in der jeweiligen Situation brauchen.

  • auf
  • über
  • unter
  • in
  • vor
  • hinter
  • zwischen
  • neben
  • an

Geht es um eine Position? Kannst du fragen: WO? Dann Dativ!
Geht es um eine Bewegung? Kannst du fragen: WOHIN? Dann Akkusativ!

Beispiele Verwendung mit Dativ oder Akkusativ:

a.) Der Kaffee steht auf dem Tisch (Position = Dativ)
b.) Ich stelle den Kaffee auf den Tisch (Bewegung = Akkusativ)

Bei a.) wird eine Position durch das Verb „stehen“ beschrieben, dann kommt „auf + Dativ“.
Bei b.) führe ich eine Aktion/Bewegung mit dem Kaffee durch (Verb „stellen + auf + Akkusativ“). Also benötigst du hier den Akkusativ.

Wie du siehst, provozieren die Präpositionen auf Deutsch die Deklination des darauffolgenden Objekts. Die Grammatik bei der Wechselpräposition, also ob Dativ oder Akkusativ, ergibt sich aus dem Kontext. Gibt es auch Präpositionen mit Genitiv? Ja, die gibt es, sie tauchen aber eher in geschriebenen oder sehr formellen Kontexten auf. Hier sind ein paar Genitiv Präpositionen (Beispiele): anhand, anstelle, außerhalb, bezüglich, innerhalb, oberhalb, unterhalb, während, wegen

Wie kann ich mir Präpositionen besser merken?

Vielleicht bist du jetzt schon platt (kaputt) von all den Listen der Präpositionen? Am besten lernst du Präpositionen immer mit entsprechenden Beispielen, so wie bei neuen Wörtern auch. Je öfter du siehst, in welchen Situationen entsprechende Präpositionen genutzt werden, desto mehr werden sich diese Verhältniswörter mit bestimmten Bildern im Kopf verknüpfen. Zum Beispiel fällt dir vielleicht auf, dass mit der Präposition „um“–oft eine zirkuläre bzw. kreisförmige Bewegung gemeint ist (auch die Zeit dreht sich auf einer Uhr im Kreis). Um in der deutschen Grammatik nicht zu versinken, kannst du auch mit ein paar einfachen Tricks Ordnung in deinem Kopf schaffen:

Wechselpräpositionen – Mnemotechnik
Willst du dir die Wechselpräpositionen schnell merken, um bei ihnen besonders auf Dativ oder Akkusativ zu achten? Hier eine kleine Übung: Stelle dich hin und versuche mit deiner Hand alle Wechselpräpositionen anzuzeigen.

auf – Hand auf dem Kopf mit Kontakt
über – Hand über den Kopf ohne Kontakt
unter – Hand unter das Knie
vor – Hand vor dem Körper
etc. …

Mittlerweile weiß man, wie nützlich es ist, beim Lernen Bewegung einzusetzen. Nutze diese Extrapower und dein Gedächtnis wird die Wechselpräpositionen besser behalten. Manche Deutschlerner versuchen, ihnen bekannte Präpositionen genau zu übersetzen. Leider benutzen wir Präpositionen nicht in jeder Sprache auf die gleiche Art und Weise! Alle Präpositionen zu lernen ist aber auch nicht unbedingt nötig, gerade wenn du hauptsächlich auf Deutsch sprechen möchtest. Wir empfehlen dir, die Präpositionen mit ihrem entsprechenden Fall zu lernen bzw. zu verstehen, in welchem Kontext du welchen Kasus für eine Präposition brauchst. Manche finden es nützlich, Präpositionen in verschieden Funktionen aufzuteilen:

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Verben mit Präpositionen


Dass man Präpositionen als Präfixe in bestimmten Verben wiederfindet, hast du ja schon in der Einleitung gesehen (zunehmen, mitnehmen, abnehmen etc.). Wie du siehst, verändert sich die Bedeutung enorm! Genauso ist das, wenn du bestimmte Verben mit einer Präposition kombinierst.

Beispiel UM:
(sich) kümmern um
bitten um

Beispiel AUF:
achten auf
(sich) verlassen auf
verzichten auf
warten auf

Beispiel NACH:
fragen nach
reisen nach
schmecken nach …

Beispiel ZU:
einladen zu
gratulieren zu
passen zu

Beispiel ÜBER:
(sich) ärgern über
denken über
(sich) freuen über
sprechen über
wissen über (auch: „wissen von“) …

Beispiel AN:
denken an
erinnern an
glauben an

Beispiel FÜR:
danken für
beten für
bezahlen für

Präpositionen mit Artikel – Kombination:
Kennst du diese süßen Wortkombinationen „zum“ und „beim“ oder „ums“ und aufs“. Hier stecken zwei Wortarten in einer Verbindung: eine Präposition und ein Artikel. Wie funktioniert das? Hier schlüsseln wir es dir auf:

an+ dem = am
an + das = ans
auf + das = aufs
durch + das = durchs
für + das = fürs
hinter + dem = hinterm
hinter + das = hinters
um + das = ums
vor + dem = vorm
vor + das = vors
zu + dem = zum
zu + der = zur

Hast du eine besondere Technik, um dir Präpositionen und ihre Verwendung zu merken? Welche Art und Weise, sie aufzuteilen, findest du am praktischsten? Findest du es verwirrend, dass zum Beispiel „von“ eine temporale Präposition ist und man trotzdem „von links nach rechts“ und „von A nach B gehen“ kann? Teile es mit unserer Community in den Kommentaren unten! Und jetzt noch eine kleine Quizfrage: Warum kann die Präposition „an“ eine temporale, aber auch eine lokale Präposition sein? Nenne uns zwei Beispiele!

Präpositionen – häufig gestellte Fragen

Was ist eine Präposition?

Man sagt auch „Verhältniswort“, da diese kleinen Wörter das Verhältnis, den Raum oder den Zeitraum zwischen zwei Objekten beschreiben.

Wie verändert sich die Grammatik durch eine Präposition?

In der deutschen Grammatik unterscheiden wir reine Dativ-Präpositionen, Akkusativ-Präpositionen, Genitiv-Präpositionen, aber auch Wechselpräpositionen (Akkusativ oder Dativ, je nach Kontext). Die jeweilige Präposition verändert die Deklination des folgenden Objekts (Artikel, Pronomen, Substantiv etc.).

Was sind typische Präpositionen in Deutsch?

Dativ-Pronomen: mit, zu, aus, nach, bei, seit, von; Akkusativ-Pronomen: bis, für, durch, ohne, um; Wechselpräpositionen sind: auf, über, unter, in, vor, hinter, neben, zwischen, an …

Welche Funktionen haben Präpositionen?

Lokale Präpos. (wo/ wohin?): an, auf, hinter, in, neben, vor, zu
Modale Präpos. (wie?): mit, ohne, gegen
Temporale Präpos. (wann?): an, bis, gegen, in, nach, seit, um, von, vor
Kausale Präpos. (warum?): anlässlich, aufgrund, bezüglich, dank, gemäß, infolge, laut, mangels, trotz, ungeachtet, wegen, zwecks


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Artikel von:

Isabella

Aktuell in Südfrankreich lebend zwischen Lavendelfeldern und Olivenbäumen gebe ich Deutschlernern und Bloglesern weltweit meine Leidenschaft für den Reichtum der deutschen Sprache weiter. Auch als digitale Nomadin denke und fühle ich in meiner Muttersprache.

    • Hallo,

      schön, dass der Artikel dir helfen konnte! Wir wünschen dir weiterhin viel Spaß beim Deutschlernen!

      Liebe Grüße
      Dein Sprachcoach Team
      Aleksandra

    • Hallo Katarzyna,

      danke für deinen netten Kommentar. Schön, dass du das Thema gut verstehen konntest. Weiter so!

      Liebe Grüße
      Dein Sprachcoach Team
      Aleksandra

    • Liebe Sarah,

      es freut uns sehr, dass dir der Artikel gefallen hat!

      Viele Grüße
      Dein Sprachcoach Team
      Aleksandra

  • Ich finde es sehr schwerig , alle diese präpositionen zu verstehen , und sie in die richtige weise zu benutzen . Besonderes, wenn du Ausländer bist , dann es wird total unmöglich alle die Bedeutungen für sie zu merken. Bitte !! zeig mir wie ich die Nutzung der Präpositionen merken kann ?!

    • Hallo,

      vielen Dank für deine Frage. Du hast auf jeden Fall recht – es ist wirklich nicht einfach, sich so viele Präpositionen auf einmal zu merken.
      Am besten kann man sie durch eine praktische Übung lernen. Schreibe zunächst alle Präpositionen auf verschiedenen Zetteln auf. Danach such dir 3 verschiedene Gegenstände aus. Einer davon muss kleiner als die anderen beiden sein. Zum Beispiel 2 Boxen und kleiner Stein. Nun kannst du mit der Übung beginnen: Zieh einen Zettel. Beispielsweise hast du die Präposition „auf“ gezogen. Jetzt musst du deine Gegenstände entsprechend dieser Präposition platzieren. Du kannst zum Beispiel den Stein auf eine der beiden Boxen legen. Das wiederholst du dann mit den anderen Präpositionen.

      Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Viel Spaß mit der Übung!

      Viele Grüße
      Dein Sprachcoach Team
      Aleksandra

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