Sag es auf Deutsch: indirekte Rede richtig bilden

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März 17

Die Überschrift klingt kompliziert? Und du fragst dich, wofür du Sätze in der indirekten Rede im Deutschen eigentlich brauchst? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zum Thema indirekte Rede.

Indirekte Rede: Beispiel aus dem Alltag

Wir zeigen dir, wie du die indirekte Rede bilden und richtig verwenden kannst! Starten wir doch gleich mit einem Beispiel.

Auf der Arbeit erzählt dir dein Kollege Thomas von seinem neuen Projekt. Er sagt: „Ich habe den ganzen Tag mit neuen Geschäftspartnern telefoniert.“ Am nächsten Tag fragt dich dein Chef, wie es bei Thomas und dem neuen Projekt läuft1. Du möchtest ihm genau das erzählen, was Thomas zu dir gesagt hat.

Wie sagst du das auf Deutsch? Indirekte Rede ist die Lösung! Hast du eine Idee, wie du deinem Chef erzählen kannst, was Thomas gestern gesagt hat?

Die indirekte Rede hilft dir zum Beispiel, von Telefonaten mit Geschäftspartnern kurz und knapp zu berichten. Unser Beispielsatz sieht in der indirekten Rede so aus: Thomas sagte, er habe den ganzen Tag mit neuen Geschäftspartnern telefoniert.

Jetzt bist du an der Reihe: Was fällt dir auf, wenn du die beiden fettgedruckten Sätze miteinander vergleichst? Du findest bestimmt ein paar Unterschiede! Es ist jetzt noch nicht wichtig, dass du diese Unterschiede genauer erklären kannst.

Das machen wir jetzt Schritt für Schritt2 im Laufe dieses Artikels gemeinsam. Wir schauen uns folgende Dinge an, die du zum Bilden der indirekten Rede brauchst:

  • Was genau ist die indirekte Rede und wo ist der Unterschied zur direkten Rede?
  • Wie ändert sich das Verb im Satz, wenn du eine direkte Rede in eine indirekte Rede umformst?
  • Welche Besonderheiten musst du beachten?

Was ist „indirekte Rede”?

Definition gefällig? Gerne! Wenn du erzählen möchtest, was eine andere Person gesagt hat, dann verwendest du im formellen schriftlichen und mündlichen Sprachgebrauch die indirekte Rede.

Mit der indirekten Rede gibst du die Äußerungen eines anderen Sprechers wieder. Du sprichst zwar selbst, verwendest aber dabei den Inhalt, den eine andere Person gesagt hat.

Damit wird eine gewisse Distanz3 ausgedrückt: Du gibst eine Information weiter, musst aber selbst nicht der gleichen Meinung sein oder dafür garantieren4, dass die Aussage der anderen Person tatsächlich wahr ist.

Die direkte und indirekte Rede im Vergleich

Kennst du eigentlich den Unterschied zwischen den Themen direkte und indirekte Rede? Gespräche in direkter Rede stehen in Anführungszeichen: „Ich habe heute ein spannendes Buch auf Deutsch gelesen.“

Das Wort direkt sagt das Wichtigste schon selbst: Eine Person spricht selbst – also direkt – über etwas. In der direkten Rede wird unverändert das wiedergegeben, was jemand gesagt hat. Oft gibt es einen sogenannten Begleitsatz5 am Anfang oder am Ende der direkten Rede.

In diesem Begleitsatz erfährst du, wer spricht:

Thomas sagte: „Ich hatte heute einen wunderbaren Tag.“ ODER „Ich hatte heute einen wunderbaren Tag“, sagte Thomas.

Hier erfahren wir, dass Thomas etwas sagt. Wenn der Begleitsatz am Anfang, also vor der direkten Rede steht, setzt du danach einen Doppelpunkt und Anführungszeichen. Wenn der Redebeitrag von Thomas zuerst verwendet wird, dann beginnst du mit den Anführungszeichen und schließt die direkte Rede auch damit ab.

Achte darauf, dass kein Punkt nach dem Wort Tag kommt, wenn der Begleitsatz nachgestellt wird. Nach den Anführungszeichen am Ende verwendest du nur ein Komma. Ein Fragezeichen oder Ausrufezeichen bleibt aber erhalten:

  • „Heute war ein toller Tag!“, sagte Thomas.
  • „Hattest du einen tollen Tag?“, fragte Thomas.

Wo ist nun der Unterschied zur Form Deutsch indirekte Rede? Ein wesentlicher Unterschied ist dir bestimmt schon aufgefallen: die Verwendung der Satzzeichen. In der indirekten Rede verwendest du nämlich keine Anführungszeichen.

Stattdessen wird sie mit einem Komma vom übrigen Satz abgetrennt. Schaue dir diese indirekte Rede-Beispiele an:

  • Er behauptete: „Ich wusste das nicht.“(direkte Rede)
  • Er behauptete, er habe das nicht gewusst. (indirekte Rede)
  • Mila sagte: „Ich kann diesen Lärm nicht mehr ertragen!“ (direkte Rede)
  • Mila meinte, sie könne diesen Lärm nicht mehr ertragen. (indirekte Rede)
indirekte rede beispiele

Sätze bilden auf Deutsch – indirekte Rede richtig einleiten

Damit du auf Deutsch indirekte Rede richtig bilden kannst, solltest du zunächst einige wichtige Verben kennen. Diese Verben helfen dir, Sätze in der indirekten Rede einzuleiten. Diese „indirekte Rede“-Verben stehen dann in der ersten Vergangenheit.

Eine andere Sache haben diese Verben auch noch gemeinsam: das Thema Sprechen. Die häufigsten dieser Verben sind: sagen, meinen, behaupten, angeben, erklären, erzählen, feststellen, fragen und berichten.

Zum Beispiel:

  • Mein Chef sagte, er müsse heute früher nach Hause gehen.
  • Der Politiker meinte, er habe über das Thema Deutsch indirekte Rede noch nichts gehört.

Direkte Rede in indirekte Rede umwandeln

Du weißt jetzt, dass es bei der indirekten Rede um die Wiedergabe von Aussagen anderer Personen geht. Doch wie bildet man die indirekte Rede auf Deutsch? Indirekte Rede bildest du mit einer bestimmten Verbform. Hast du vielleicht eine Idee, welche Form ich meinen könnte?

Es ist der Konjunktiv! Merke dir also: Die indirekte Rede verwendest du im Deutschen oft mit dem Konjunktiv. Mit dem Konjunktiv machst du deutlich, dass eine bestimmte Äußerung nicht von dir selbst kommt, sondern dass du diese Aussage von einer anderen Person übernommen6 hast.

Der Konjunktiv zeigt also deinem Gesprächspartner, dass du in diesem Moment die indirekte Rede verwendest. Formst du die direkte Rede in die indirekte Rede um, dann stellst du klar, dass es nicht deine eigenen Ansichten oder Aussagen sind.

Formen des Konjunktivs 1: Regeln einfach erklärt

Wie bildet man indirekte Rede? Konjunktiv 1 ist genau das, was wir dafür brauchen! Dafür benötigst du den Infinitiv, also die Grundform des Verbs, und trennst die Endung „-en“ ab. An den Verbstamm hängst du dann die entsprechende Endung des Konjunktivs 1 an:

  • ich lerne, du lernest, er/sie/es lerne, wir lernen, ihr lernet, sie lernen

Ein wichtiges Merkmal im Konjunktiv 1 ist das eingefügte „-e“ vor der Personalendung in der zweiten Person Singular und der zweiten Person Plural (du lernest, ihr lernet).

Bei der ersten Person Singular, der ersten Person Plural und der dritten Person Plural überschneiden sich die Formen des Konjunktivs 1 mit den Präsensformen im Indikativ (ich lerne, wir lernen, sie lernen). In diesem Fall wird der Konjunktiv 2 wichtig. Wir schauen uns jetzt an, wie du den Konjunktiv 2 bildest:

Indirekte Rede: Konjunktiv 2 bilden

Ist der Konjunktiv 1 mit der Verbform im Präsens Indikativ identisch, dann wählst du als Ersatzform den Konjunktiv 2. Um den Konjunktiv 2 für die Form Deutsch indirekte Rede zu bilden, benötigst du die Formen im Präteritum. An diese Formen hängst du die entsprechenden Endungen an:

  • ich käme, du kämest, er/sie/es käme, wir kämen, ihr kämet, sie kämen

Enthält die Form des Präteritums ein a, o oder u, verwandelt sich dieser Buchstabe in den Umlaut ä, ö oder ü im Konjunktiv 2.

Das musst du wissen: indirekte Rede-Grammatik für die Praxis

Im mündlichen Sprachgebrauch werden häufig diese Formen verwendet:

Sie sagte, sie…

  • …wolle, müsse, könne, dürfe, solle (indirekte Rede: Modalverben)
  • …habe, sei, werde (Hilfsverben)
  • …gehe, fahre, nehme, sehe, wisse, lasse (häufig benutzte unregelmäßige Verben)

Bei anderen Verben benutzt man im weniger formellen Sprachgebrauch meistens die Umschreibung mit würde + Infinitiv: Sie sagte, sie würde kommen.

Beim Wechsel von direkter zu indirekter Rede ändern sich die Pronomen und auch Zeit- und Ortsangaben musst du beachten. Du solltest immer überlegen: Wer spricht zu wem? Wann und wo geschieht etwas? Ein Beispiel in der Kategorie „indirekte Rede Übungen Deutsch”:

Der Bundeskanzler sagt am Dienstagmorgen: „Gestern habe ich mit einem französischen Politiker gesprochen.“ Am Mittwoch schreibt darüber eine deutsche Zeitung: Der Bundeskanzler sagte gestern, dass er am Montag mit dem französischen Botschafter gesprochen habe.

Vor allem im mündlichen Sprachgebrauch werden bei der Wiedergabe von Aussagen häufig diese dass-Sätze verwendet. In diesen dass-Sätzen darf die indirekte Rede dann auch im Indikativ stehen:

  • Lena sagt: „Dieser Urlaub ist toll.“ (Deutsch direkte Rede)
  • Lena sagt, dass dieser Urlaub toll ist. (Deutsch indirekte Rede)

Indirekte Rede – Vergangenheit

Die einzige Vergangenheitsform des Konjunktiv 1 wird mit haben oder sein im Konjunktiv 1 und dem Partizip Perfekt des Vollverbs gebildet:

  • Er betonte, er habe die Chefin rechtzeitig über Deutsch indirekte Rede informiert.
  • Er fügte hinzu, er habe andere Dinge als das Thema Deutsch indirekte Rede vorgeschlagen.
  • Sie sagte, sie sei immer mit dem Bus gefahren.
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Indirekte Rede-Beispiele: Der Vergleich von Präsens und Präterium

Direkte Rede im Präsens:

Der Politiker sagt: „Ich weiß nichts über das Thema Deutsch indirekte Rede.“

Indirekte Rede Präsens mit Konjunktiv 1:

Der Politiker sagte, er wisse nichts über das Thema Deutsch indirekte Rede.

Der Politiker sagte, dass er nichts über das Thema Deutsch indirekte Rede wisse.

Direkte Rede im Präteritum:

Der Politiker sagt: „Ich wusste nichts über das Thema Deutsch indirekte Rede.“

Indirekte Rede Präteritum mit Konjunktiv 1:

Der Politiker sagte, er habe nichts über das Thema Deutsch indirekte Rede gewusst.

Der Politiker sagte, dass er nichts über das Thema Deutsch indirekte Rede gewusst habe

Was ist eine indirekte Rede?

Mit der indirekten Rede gibst du Äußerungen eines anderen Sprechers wieder.

Wie bildest du die indirekte Rede?

Die indirekte Rede bildest du mit dem Konjunktiv 1 oder im weniger formellen Sprachgebrauch mit der Umschreibung würde + Infinitiv

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Wortschatz

  1. laufen: umgangssprachlich: sich günstig entwickeln
  2. Schritt für Schritt: langsam; nach und nach
  3. Distanz (die): der Abstand
  4. garantieren: fest zusichern, sicherstellen, gewährleisten
  5. Begleitsatz (der): Satz, der eine direkte Rede begleitet.
  6. übernommen: Partizip Perfekt von übernehmen

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Artikel von:

Fabienne

Die deutsche Sprache begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Ich bin Dozentin und liebe es zu unterrichten.

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