Was ist ein Rechtsattribut und wie verwendest du es im deutschen Satz? Das erfährst du in diesem Artikel! Wir klären zuerst die Bedeutung des Begriffs „Attribut“ und anschließend lernst du verschiedene Möglichkeiten kennen, wie du ein Rechtsattribut richtig bildest. Dazu gehören Genitivattribute, Präpositionalattribute oder Nebensätze. Mach dir keine Sorgen, wenn du mit diesen Grammatikbegriffen noch nicht viel anfangen1 kannst oder wenn du im Alltag öfter mal „rechts“ und „links“ verwechseln solltest. Du wirst sehen, dass du ein Rechtsattribut ziemlich gut erkennen kannst, auch wenn du nicht den besten Orientierungssinn2 haben solltest…
Was sind Attribute?
Kennst du den Begriff „Attribut“? Attribute geben dir weitere Informationen zu einer Person oder einer Sache im Satz. Diese Attribute bestimmen Nomen inhaltlich näher. Ein Nomen kannst du also durch zusätzliche Informationen detaillierter erklären oder ausschmücken3. In diesem Fall nennt sich das Nomen dann Bezugswort. Attribute haben die Funktion als „schmückende Beiwörter“ und geben nähere Informationen oder Erklärungen zu Nomen. Sie können entweder links vor dem Nomen oder rechts hinter dem Nomen stehen. Stehen Attribute vor dem Nomen heißen sie Linksattribute. Wenn sie hinter dem Nomen stehen, nennt man sie Rechtsattribute:
Beispiel: Stellung der Attribute
Linksattribut: Die neue Schokolade schmeckt mir.
Rechtsattribut: Die Schokolade, die ich mir neu gekauft habe, schmeckt mir.
Im ersten Beispielsatz ist das Attribut neue ein Adjektivattribut. Adjektivattribute zählen zu den Linksattributen, da sie vor dem Bezugswort (dem Nomen Schokolade) stehen. Das Attribut kannst du nicht ohne das Bezugswort im Satz verschieben: Die Schokolade schmeckt neue mir – das ist kein richtiger Satz. Es müsste heißen: Mir schmeckt die neue Schokolade. Das Attribut neue lässt sich somit nur mit dem Bezugswort verschieben. Du erkennst Attribute übrigens auch daran, dass du sie im Satz weglassen kannst, ohne dass sich der Sinn wesentlich verändert: Die Schokolade schmeckt mir. Natürlich erfahren wir hier nichts weiter über die Schokolade, aber der Satz ist im Sinne der Grammatik korrekt. Kümmern wir uns jetzt um die Rechtsattribute!
Rechtsattribute: ein Überblick
Wie der Name selbst schon sagt, stehen Rechtsattribute rechts vom Nomen. Mit anderen Worten: Das Rechtsattribut ist dem Bezugswort nachgestellt. Das bedeutet, dass das Rechtsattribut hinter dem Bezugswort steht. Welche Möglichkeiten gibt es in der deutschen Sprache, ein Rechtsattribut zu verwenden? Lass uns mit einem einfachen Überblick beginnen! Schau dir die folgenden Beispielsätze an. In jedem dieser Sätze findest du ein Rechtsattribut:
Beispiel: Rechtsattribute
Genitivattribut: Das Auto meines Bruders steht in der Garage.
Präpositionalattribut: Die Schokolade mit den vielen Nüssen schmeckt am besten.
Adverbattribut: Die Frau dort hinten ist unsere Chefin.
Gehen wir nun ein bisschen mehr in die Tiefe! Wir schauen uns jetzt die einzelnen Rechtsattribute genauer an.
Was ist ein Genitivattribut?
Was ist der Genitiv und was sind Genitivattribute? Zur Erinnerung: Nach dem Genitiv fragst du im Deutschen laut Duden mit dem Fragewort wessen. Der zweite Fall wird deshalb auch Wessen-Fall genannt. Du drückst damit aus, dass eine Sache oder eine Person zu etwas oder jemandem gehört. Der zweite Fall drückt also eine Zugehörigkeit4, eine Herkunft5 oder einen Besitz6 aus: Die Katze des Nachbarn ist schwarz. Wessen Katze ist schwarz? Die (Katze) des Nachbarn. Hier zeigt dir der zweite Fall, dass die Katze dem Nachbarn gehört. Schau dir dieses Genitivattribut-Beispiel noch einmal an. Wo ist das Attribut? Das Genitivattribut ist des Nachbarn. Es ist ein Rechtsattribut zum Bezugswort die Katze.
Ein präpositionales Attribut richtig verwenden
Was sind präpositionale Attribute? Im Begriff „Präpositionalattribut“ stecken zwei Wörter, die du aus der deutschen Grammatik bereits kennst: Präposition und Attribut. Wie dir der Name schon verrät, bestehen präpositionale Attribute unter anderem aus Präpositionen. Das sind ein paar Beispiele:
Beispiel: Präpositionalattribute
Die Betten im Hotel sind unbequem.
Zeigst du mir den Weg zum Haus in der Goethestraße?
Der Hund auf dem Sofa gehört meiner Schwester.
Die Katze am Fenster beobachtet die Vögel.
Die Schuhe unter dem Tisch sind blau.
Ich liebe Schmuck aus Silber.
Hast du die präpositionalen Attribute erkannt? Du siehst, das ist gar nicht schwer! Das präpositionale Attribut steht als Rechtsattribut jeweils hinter dem Nomen, auf das es sich bezieht. Es gibt dir nähere Informationen, wo sich etwas befindet oder woraus etwas besteht. Du bildest das präpositionale Attribut aus einer Präposition und einem Nomen. Das präpositionale Attribut kannst du dabei mit oder ohne Artikel verwenden.
Das Rechtsattribut als Adverb
Bei Adverbien können verschiedene Attribute stehen. So kann sich das Rechtsattribut aus einem Adverb auf ein Nomen beziehen: Die Frau da drüben ist groß, aber der Mann links daneben ist größer. In diesem Satz bezieht sich das Rechtsattribut da drüben und links daneben auf das vorangestellte Nomen, hier die Frau und der Mann. Du bekommst nähere Informationen über eine Frau und einen Mann, indem das Rechtsattribut eine Ortsangabe ausdrückt. Auch temporale Informationen kannst du vermitteln: Der Film gestern Abend war sehr lustig. Du kannst zu einem Adverb aber auch andere Rechtsattribute hinzufügen. Zum Beispiel kannst du die Kombination „Adverb + Präposition“ als Rechtsattribut wählen: Dort vor dem Haus liegt eine Katze. Auch die Kombination „Adverb + Nebensatz“ als Rechtsattribut ist möglich: Damals, als wir uns noch nicht kannten, arbeitete ich jeden Tag sehr lange. Man kann auch einen Nebensatz als Rechtsattribut verwenden? Richtig! Das schauen wir uns jetzt an!
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Der Attributsatz: Regeln für Profis
Erinnerst du dich noch an die ersten beiden Beispielsätze zum Links- und Rechtsattribut? Dort hast du gesehen, dass ein Rechtsattribut auch aus einem Nebensatz bestehen kann. Neben den einfachen Attributen gibt es somit auch Nebensätze, die die Funktion von Attributen erfüllen. Diese Nebensätze sind immer Rechtsattribute und stehen hinter dem Nomen als Bezugswort. Es gibt diese Attributsätze im Deutschen:
- Relativsatz: Ich muss den Text, den ich gelesen habe, noch einmal wiederholen.
- dass-Satz: Die Vorstellung, dass ich morgen frei habe, gefällt mir.
- Infinitivsatz: Den Versuch, das Schokoladeessen aufzugeben, habe ich aufgegeben.
- Indirekte W-Frage: Die Frage, wer der beste Schüler ist, kann ich nicht beantworten.
- Indirekte Satzfrage: Die Frage, ob er der beste Schüler ist, konnte noch nicht geklärt werden.
- Temporaler Attributsatz: Die Jahreszeit, wenn Schnee fällt, gefällt mir am besten.
Die Attributsätze trennst du immer mit einem Komma vom übergeordneten Satz ab. Der ganze Attributsatz bezieht sich dabei auf das vorangestellte Nomen im Hauptsatz. Relativsätze kannst du übrigens leicht in Adjektivattribute umformen: Ich muss den gelesenen Text noch einmal wiederholen.
Fragen & Antworten
Attribute geben dir weitere Informationen zu einer Person oder einer Sache im Satz. Diese Attribute bestimmen Nomen inhaltlich näher. Wenn sie hinter dem Nomen stehen, nennt man sie Rechtsattribute.
Die Apposition ist eine besondere Form des Attributes. Die Apposition steht im gleichen Fall (Kasus) wie das Bezugswort: Von meinem Freund, einem berühmten Schriftsteller, sind viele Menschen begeistert. Das Dativobjekt ist von meinem Freund und die Apposition einem berühmten Schriftsteller steht ebenfalls im Dativ. Ein anderes Beispiel: Lisa liebt ihren Hund, einen dreijährigen Schäferhund.
Wortschatz
- etwas anfangen können mit: etwas verstehen können, sich für etwas interessieren
- Orientierungssinn (der): Fähigkeit, sich zu orientieren, räumliche Orientierung
- ausschmücken: mit zusätzlichen Informationen ergänzen
- Zugehörigkeit (die): ein Teil von etwas zu sein
- Herkunft (die): woher etwas oder jemand kommt
- Besitz (der): etwas, das jemandem gehört