Präpositionen mit Akkusativ (er-)kennen!

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September 7

Präpositionen verwenden wir jeden Tag in verschiedensten Situation. Dabei ist dieses Thema nicht das Einfachste in der deutschen Grammatik. Das Schwierigste daran ist, dass bestimmte Präpositionen nur bestimmte Kasus benötigen, es gibt aber auch solche, die mit mehreren Kasus gleichzeitig verwendet werden können. Aber eins nach dem anderen: In diesem Artikel bekommst du erstmal einen Überblick über Präpositionen mit Akkusativ. Welche das sind, erfährst du genau jetzt. Viel Spaß!

Was ist eine Präposition?

Präpositionen beschreiben Beziehungen zwischen Wörtern, genauer gesagt, wie sie zueinander stehen. Präpositionen bezeichnet man auch als „Verhältniswörter“, weil mit ihnen Verhältnisse zwischen Wörtern beschrieben werden. Hier ist ein Beispiel: Die Tasche steht auf dem Tisch. Die Präposition auf beschreibt das Verhältnis zwischen der Tasche und dem Tisch – sie befindet sich auf dem Tisch. Eine Präposition steht immer vor einem Wort, auf das sie sich bezieht. Dieses Wort bezeichnet man Bezugswort und am häufigsten ist das Bezugswort ein Pronomen oder ein Nomen. Präpositionen stehen also nie alleine!

Präpositionen können verschiedene Verhältnisse beschreiben: zum Beispiel lokale oder zeitliche. Außerdem kann mithilfe von Präpositionen ein Grund, ein Ziel oder die Art und Weise angegeben werden, wie etwas gemacht wird.

Du solltest noch über Präpositionen wissen, dass sie immer das Bezugswort regieren, das heißt, das Bezugswort steht immer in dem Kasus, der von der jeweiligen Präposition verlangt wird. Dabei können Präpositionen die Kasus Dativ, Akkusativ und Genitiv verlangen. In diesem Artikel lernst du eine der drei Rektionen1 kennen, nämlich Präpositionen mit Akkusativ.

Was ist Akkusativ?

Um zu verstehen, was unter „Präpositionen mit Akkusativ“ genau verstanden wird, sollte man sich den Akkusativ in Erinnerung rufen. Du weißt ja, im Deutschen gibt es vier Kasus: Nominativ, Dativ, Akkusativ und Genitiv. Akkusativ ist also einer der vier Kasus. Diesen Fall nennt man auch „Wen-Fall“, weil nach ihm mit den Fragen Wen? oder Was? gefragt wird. Hier ist ein Beispiel: Ich sehe eine schöne Blume. Was sehe ich? Eine schöne Blume. Das Wort „schöne Blume“ steht im Akkusativ.

Präpositionen mit Akkusativ – Erklärung & Übersicht

Präpositionen mit Akkusativ sind also Präpositionen, die immer den Akkusativ verlangen. Das Bezugswort, auf das sich eine Präposition bezieht, muss in diesem Fall immer im Akkusativ stehen. Im Deutschen sind das ganz bestimmte Präpositionen: bis, um, für, durch, ohne, gegen.

Lass uns ein paar Beispiele von Präpositionen mit Akkusativ anschauen, um die Theorie besser zu verstehen. Sie hat für mich ein Lied gesungen – wie du siehst, steht das Personalpronomen „mich“ im Akkusativ. Das liegt an der Präposition für, die ein Bezugswort im Akkusativ benötigt. Dass sich die Präposition für auf „mich“ bezieht, ist das Personalpronomen das Bezugswort. Hier sind noch mehr Beispiele:

  • Tschüss, bis morgen! Bei der Präposition „bis“ ist es meistens sehr schwer zu erkennen, ob nach ihr ein Wort im Akkusativ folgt, da mit ihr überwiegend lokale und zeitliche Angaben gemacht werden. / Mein Zug fährt nur bis Prag.
  • Ich fliege um die Welt. / Wir laufen einmal um den Block.
  • Paul fährt durch den Tunnel./ Sie atmet durch die Nase.
  • Ohne meinen Merkzettel kann ich gar nichts lernen! /Was würde ich ohne dich machen!
  • Sie sind leider gegen einen Zaun gefahren. / Vera spielt gegen Lina.

Präpositionen mit Akkusativ

Präpositionen bis, um, für, durch, ohne, gegen benötigen immer den Akkusativ!

Bsp.: Sie fährt ohne mich nach Berlin. Er läuft durch den Park.

Um sich diese Präpositionen mit Akkusativ ganz leicht zu merken, gibt es ein Merkwort: BUF-DOG. Die Buchstaben sind die ersten Buchstaben in den Präpositionen: Bis Um Für – Durch Ohne Gegen. Wie gefällt dir diese Eselsbrücke2? Du kannst auch kreativ sein und dir deine eigene Eselsbrücke überlegen: Das kann ein Lied, ein Merkwort oder etwas ganz anderes sein!

Wechselpräpositionen

Es gibt noch eine Besonderheit, die man bei den Präpositionen mit Akkusativ wissen sollte – die Wechselpräpositionen. Hast du davon schon mal gehört? Da bin ich mir sicher. Wechselpräpositionen sind nämlich Präpositionen, die zwei Kasus gleichzeitig fordern können – Dativ und Akkusativ. Zu den Wechselpräpositionen zählt man die Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen. Manchmal ist es ganz schön schwer zu erkennen, wann man eine Präposition mit welchem Kasus verwenden soll. Und genau das wollen wir jetzt klären!

Präpositionen mit Dativ benutzt man, wenn man das Objekt, auf das sich die Präposition bezieht, mit der Frage „Wo?“ erfragen kann: Wo steht meine Tasse? – Meine Tasse steht auf dem Tisch.

Man benutzt eine Präposition mit Akkusativ, wenn man das Objekt im Gegensatz zu Dativ mit der Frage „Wohin?“ erfragen kann: Wohin stelle ich meine Tasche? – Ich stelle meine Tasche auf den Tisch. Bleiben wir mal bei dem Thema dieses Artikels – Präpositionen mit Akkusativ – und schauen uns noch mehr Beispiele mit Wechselpräpositionen an:

  • Wohin fahren wir heute Abend? – Heute Abend fahren wir ansMeer.
  • Wohin setzt er sich? – Er setzt sich auf das Bett.
  • Wohin bringe ich die Eimer? – Ich bringe die Eimer hinter die Garage.
  • Wohin fahren wir? – Wir fahren in den Urlaub!
  • Wohin stelle ich die Blume? – Ich stelle die Blume neben den Fernseher.
  • Wohin hängt Timm das Bild? – Timm hängt das Bild über die Kommode.
  • Wohin stelle ich die Box? – Ich stelle die Box unter den Schrank.
  • Wohin bringe ich das Essen? – Ich bringe das Essen vor Pauls Zimmer.
  • Wohin stellen wir die Vase? – Wir stellen die Vase zwischen die Teelichter.
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Präpositionen mit Akkusativ oder Dativ – damit kennst du dich nun richtig gut aus!

Wechselpräpositionen

Wechselpräpositionen sind an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen. Diese können sowohl den Dativ als auch den Akkusativ benötigen.

Wechselpräposition + Akkusativ: Wohin? (Ich gehe (wohin?) in den Supermarkt)

Wechselpräposition + Dativ: Wo? (Ich bin (wo?) im (in dem) Supermarkt)


Präpositionen mit Akkusativ – Übung

Richtig oder falsch? Bestimme, ob Präpositionen (mit Akkusativ & Dativ) in den folgenden Sätzen den richtigen Kasus regieren3!

  • Er schreibt für mich ein Lied.
  • Wir fahren durch dem Tunnel.
  • Sie ist gegen einem Auto gefahren.
  • Paul ist ohne seine Tasche weggefahren.
  • Die Tasse steht auf den Tisch.
  • Stell die Tasche bitte in dem Schrank!
  • Das Bild hängt über dem Tisch.

Lösungen

  • Er schreibt für mich ein Lied. (richtig)
  • Wir fahren durch dem den Tunnel. (falsch: Durch benötigt immer den Akkusativ!)
  • Sie ist gegen einem ein Auto gefahren. (falsch: Gegen benötigt immer den Akkusativ!)
  • Paul ist ohne seine Tasche weggefahren. (richtig)
  • Die Tasse steht auf den dem Tisch. (falsch: Auf ist eine Wechselpräposition. Wo steht die Tasse? Auf dem Tisch)
  • Stell die Tasche bitte in dem den Schrank! (falsch: In ist eine Wechselpräposition. Wohin soll man die Tasche stellen? In den Schrank)
  • Das Bild hängt über dem Tisch. (richtig)

Hast du noch Fragen zu Präpositionen mit Akkusativ? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare!

Fragen & Antworten:

Was ist eine Präposition?

Präpositionen beschreiben Beziehungen zwischen Wörtern, genauer gesagt, wie sie zueinander stehen.

Welche Präpositionen verlangen Akkusativ?

Präpositionen mit Akkusativ sind bis, um, für, durch, ohne, gegen und Wechselpräpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen. Achtung: Wechselpräpositionen können auch den Dativ verlangen.

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Wortschatz:

  1. Rektion (die): Wenn ein Verb, ein Adjektiv oder eine Präposition den Kasus eines abhängigen Wortes im Satz bestimmen
  2. Eselsbrücke (die): eine Hilfestellung, wie z.B. ein Merksatz oder Ähnliches
  3. regieren: siehe Rektion (1)

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Artikel von:

Aleksandra

Hinter dem Polarkreis aufgewachsen und Lehrerin aus Leidenschaft. Ich liebe Deutsch und die Berge!

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