Nomen – Definition, Beispiele & Übungen

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März 6

Was bedeutet „Nomen“? Willst du endlich wissen, was der Unterschied zwischen den beiden Wörtern ist? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Wortart „Nomen“ und wie man sie erkennt. Bist du bereit? Los geht’s!

Was sind Nomen? Nomen erkennen

Nomen ist eine Wortart in der deutschen Grammatik. Zur Erinnerung: Im Deutschen unterscheidet man zwischen 10 Wortarten:

  1. Nomen
  2. Verben
  3. Adjektive
  4. Artikel
  5. Pronomen
  6. Zahlwörter
  7. Präpositionen
  8. Konjunktionen
  9. Adverbien
  10. Interjektionen

Die ersten 4 Wortarten auf dieser Liste sind wohl die wichtigsten Wortarten in der deutschen Grammatik. Darunter sind auch die Nomen zu finden. Warum sind eigentlich Nomen so bedeutsam? Weil diese Wortart so wichtig ist, sagt man zu einem Nomen auch „Hauptwort“. Denn häufig bestimmen die Nomen, wie einzelne Satzglieder zu verändern sind, um einen sinnvollen Satz zu bilden. Darüber erfährst du später mehr.

Was ist ein Nomen konkret? Das sind Wörter, die Gegenstände, Pflanzen oder Lebewesen bezeichnen. Außerdem sind Eigennamen und abstrakte1 Sachverhalte, zum Beispiel Gefühle, werden mithilfe von Nomen bezeichnet. Lass uns dazu ein paar Beispiele ansehen:

  • Gegenstände: Stuhl, Kommode, Tisch, Gebäude
  • Pflanzen: Baum, Grass, Blume, Osterglöckchen
  • Lebewesen: Mensch, Tiger, Insekt, Mücke
  • abstrakte Sachverhalte: Trauer, Freude, Glück, Angst
  • Eigennamen: Olga, Paul, Berlin, Alexanderplatz

Die Besonderheit der Nomen besteht nicht nur darin, dass sie eine der wichtigsten Wortarten sind. Im Gegensatz zu den anderen Sprachen werden sie in der deutschen Sprache großgeschrieben. Ein Nomen kann man daran erkennen, dass es

  1. großgeschrieben wird
  2. einen Gegenstand, eine Sache, eine Person bezeichnet und
  3. einen Artikel hat.

Fallen dir vielleicht ein paar Nomen ein? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare!

Nomen und ihre Artikel

Alle Nomen haben ein grammatisches Geschlecht. Daher können sie weiblich (feminin), männlich (maskulin) oder sachlich (Neutrum) sein. Welches Geschlecht ein Nomen hat, erkennt man am bestimmten Artikel, der vor einem Nomen steht. So haben weibliche Nomen den Artikel die, männliche den Artikel der und sachliche den Artikel das. Das Wichtige ist, ein Nomen im Deutschen hat immer einen Artikel. Manchmal nennt man Artikel auch „Begleiter“, weil sie ein Nomen „begleiten“.

Hier sind ein paar Beispiele:

  • weibliche Nomen: die Decke, die Bank, die Frau
  • männliche Nomen: der Schrank, der Fluss, der Mann
  • sachliche Nomen: das Bild, das Licht, das Mädchen

Biologisches vs. grammatisches Geschlecht

Merke: Nicht immer stimmt das grammatische Geschlecht mit dem biologischen überein.

Beispiel: das Mädchen (grammatisches Geschlecht: neutral; biologisches Geschlecht: weiblich)

Leider gibt es schlechte Nachrichten: Es gibt leider keine Regel, nach der das Geschlecht eines Nomens schnell bestimmt werden kann. Deshalb muss man die Nomen und die dazugehörigen Artikel auswendig lernen. Aber manchmal kann man anhand einiger Endungen sehen, welches Geschlecht ein Nomen hat:

EndungBeispiel
weibliche Nomen (feminin)-keit, -heit, -ung, -ie,
-schaft, -in, -ur, -e
die Tätigkeit; die Freiheit; die Endung; die Sympathie, die Mutterschaft, die Schülerin, die Natur, die Lampe
männliche Nomen (maskulin)-ling, -ismus, -er, -ler,
-or, -eur, -ent
der Neuling, der Realismus, der Arbeiter, der Kanzler, der Professor, der Ingenieur, der Student
neutrale Nomen (Neutrum)-chen, -ing, -ment, -lein, -nis, -tum, -umdas Mädchen, das Styling, das Instrument, das Fräulein, das Verständnis, das Reichtum, das Studium

Es gibt auch einige Nomen, die zu bestimmten Wortgruppen gehören und dasselbe Geschlecht haben. Hier ist die Übersicht:

  • männliche Nomen:
    • alkoholische Getränke: der Rom, der Gin, der Wein (aber: das Bier)
    • Automarken: der BMW, der Mercedes, der VW
    • Berge: der Himalaya, der Mount Everest, der Fuji
    • Tage: der Montag, der Dienstag, der Mittwoch, …
    • Jahreszeiten: der Winter, der Frühling, der Sommer, der Herbst
    • Himmelsrichtungen: der Süden, der Norden, der Westen, der Osten
    • Tageszeiten: der Morgen, der Vormittag, der Mittag, der Abend, der Nachmittag (aber: die Nacht)
    • Monate: der September, der Oktober, der Dezember, …
    • Wetterlage: der Regen, der Wind, der Schnee, der Sturm, …
  • weibliche Nomen:
    • Blumen: die Rose, die Tulpe
    • Motorradmarken: die Yamaha, die Vespa
    • Obst: die Birne, die Orange, die Banane
  • sachliche Nomen:
    • Metalle: das Gold, das Kupfer, das Silber

Nomen deklinieren – Regeln

Im Deutschen werden Nomen dekliniert. Zur Erinnerung: Das bedeutet, dass Nomen nach Genus, Numerus und Kasus verändert werden. Meistens werden nur ihre Artikel dekliniert. Manchmal kann sich aber auch das Wort selbst verändern. In der Deklinationstabelle unten ist die Nomendeklination im Singular dargestellt.

femininmaskulinneutral
Nominativdie Frauder Menschdas Kind
Akkusativdie Frauden Menschen das Kind
Genitiv der Fraudes Menschendes Kindes
Dativ der Frau dem Menschendem Kind

Wie du siehst, passieren bei der Nomendeklination einige Veränderungen nicht nur bei den Artikeln, sondern auch mit den Wörtern. Mehr Informationen über die Deklination findest du in diesem Artikel.

Nun zur Deklination in Plural:

femininmaskulinneutrum
Nominativdie Frauendie Menschendie Kinder
Akkusativdie Frauenden Menschendie Kinder
Genitivder Frauender Menschender Kinder
Dativden Frauenden Menschenden Kindern

Bei der Plural-Deklination wird im Gegensatz zur Deklination im Singular nicht so viel verändert. Meistens werden je nach Kasus nur die Artikel verändert.

Substantivierungen

Auch andere Wortarten, wie zum Beispiel Verben oder Adjektive, können zu einem Nomen werden. Das passiert, wenn sie wie ein Nomen gebraucht werden. Nehmen wir mal das Verb „schreiben“ als Beispiel. In dem Satz „Ich schreibe gerne“ ist dieses Wort ein Verb. Nun schaue dir diesen Satz an: „Das Schreiben fällt mir leicht“. Welche Veränderung ist dir aufgefallen? Richtig, das Wort bekam einen Artikel und wurde als Nomen verwendet. Solche Wörter nennt man „Substantivierungen“ oder Nominalisierungen.

Am häufigsten werden Verben und Adjektive substantiviert. Aber auch aus anderen Wortarten kann man Substantivierungen bilden:

  • Verben: Das Laufen ist für mich anstrengend.
  • Adjektive: Das Schöne an einem Urlaub ist, dass man sich gut erholen kann.
  • Pronomen: Mein Chef hat mir das Du angeboten.
  • Zahlwörter: In der Schule hatte ich eine Zwei in Englisch.
  • Präpositionen: Das ständige Auf und Ab der Wellen beruhigt mich.
  • Konjunktionen: Das musst du ohne Wenn und Aber erledigen.

Zusammengesetzte Nomen

Dass auch andere Wortarten zu einem Nomen werden können, ist nicht die einzige Besonderheit dieser Wortart. Manche Nomen können aus zwei und mehr Wörter bestehen. In diesem Fall spricht man von zusammengesetzten Nomen, weil sie aus mehreren Wörtern gebildet werden.

Sicherlich benutzt du in deinem Alltag einen Staubsauger. Aber wusstest du, dass das ein zusammengesetztes Nomen ist? Dieses Wort wurde aus „Staub“ und „Sauger“ zusammengesetzt.

Wenn ein Nomen aus zwei Wörtern besteht, beschreibt das erste Wort immer das zweite. Ein paar Beispiele dazu:

  • die Tür + das Schloss = das Türschloss: Durch das erste Wort „Tür“ erfahren wir, dass es nicht um irgendein Schloss geht, zum Beispiel von einem Auto, sondern von einer Tür.
  • das Essen + der Bereich = der Essensbereich: Es ist ein Bereich, in dem gegessen wird. Wenn das ein Spielbereich wäre, könnte man dort nur spielen, aber nicht essen.

Warum hat das Wort „Türschloss“ den Artikel „das“ und nicht „die“ wegen „die Tür“? Oder warum ist es „der Essensbereich“ und nicht “das Essensbereich“? Ganz einfach: Bei den zusammengesetzten Nomen gibt es eine ganz einfache Artikel-Regel: Das zusammengesetzte Nomen bekommt immer den Artikel des letzten Wortes. Deshalb heißt es „das Türschloss“ und der Essensbereich“.

Diese Regel gilt natürlich auch für Nomen, die aus mehr als 2 Wörtern gebildet wurden:

  • der Fuß + der Ball + das Feld = das Fußballfeld
  • der Fuß + der Boden + der Reiniger = der Fußbodenreiniger

Fallen dir noch mehr zusammengesetzte Nomen ein? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare.

Nomen aus anderen Wortarten bilden

Zusammengesetzte Nomen kann man nicht nur mithilfe der Kombination Nomen + Nomen bilden. Man kann auch andere Wortarten mit den Nomen kombinieren, um zusammengesetzte Nomen zu bekommen. Und das geht mit diesen Wortarten:

  • Verb + Nomen
    • braten + die Nudeln = die Bratnudeln
    • laufen + die Schuhe = die Laufschuhe
    • fahren + die Schule = die Fahrschule
  • Adjektiv + Nomen
    • groß + die Stadt = die Großstadt
    • hoch + die Zeit = die Hochzeit
    • kühl + der Schrank = der Kühlschrank
  • Präposition + Nomen
    • vor + die Stadt = die Vorstadt
    • hinter + das Haus = das Hinterhaus
    • neben + der Satz = der Nebensatz
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Fugenzeichen

Wenn man mehrere Wörter zusammensetzt, muss man sie meistens nicht verändern. In manchen Fällen müssen sie aber verändert werden. Einem Wort kann zum Beispiel die Endung weggenommen werden wie in einem der Beispiele oben „laufen + die Schuhe = die Laufschuhe“. Manchmal müssen aber neue Buchstaben hinzugefügt werden. Solche Verbindungshilfen nennt man auch „Fugenzeichen“. Das bedeutet, zwischen mehreren zusammengesetzten Nomen werden die Buchstaben -e, -e(s), -e(n) oder -er eingefügt:

  • die Geburt + der Tag = der Geburtstag
  • das Bild + der Rahmen = der Bilderrahmen
  • die Küche + die Hilfe = die Küchenhilfe

Manchmal muss die Endung eines Nomens sogar verschwinden, um ein zusammengesetztes Nomen zu bilden, wie zum Beispiel im Wort „die Schultasche“ = die Schule + die Tasche.

Du hast es geschafft! Kannst du nun die Frage „Was sind Nomen?“ beantworten? Das freut uns!

Nomen – Übungen

Puh, es waren ziemlich viele Informationen. Hast du nun Lust auf eine Übung? Dann lass uns direkt loslegen!

Nomen erkennen – Übung 1

Hier ist eine kurze Übung für dich, die dir dabei hilft, besser Nomen erkennen zu können. Tipp: Die Erkennungsstrategien findest du im 1. Abschnitt dieses Artikels. Bist du bereit? Los geht‘s! Welche Wörter sind Nomen?

MORGEN FAHRE ICH IN DEN URLAUB. DIESES JAHR BESUCHE ICH MEINE OMA IN BARCELONA. DORT WIRD ES SEHR WARM SEIN, DESHALB MÖCHTE ICH GERNE GANZ VIEL BADEN, FREUNDE TREFFEN UND MICH ENTSPANNEN. IN BARCELONA BLEIBE ICH DREI WOCHEN. ICH FREUE MICH AUF DIE ZEIT BEI MEINER OMA!

Zusammengesetzte Nomen – Übung 2

Bilde ein zusammengesetztes Nomen!

  • das Haus + die Tür
  • das Fenster + das Glas
  • kratzen + der Baum
  • glühen + die Birne
  • scheinen + der Werfer

Übungen – Lösungen

Übung 1: Nomen erkennen

Morgen fahre ich in den Urlaub. Dieses Jahr besuche ich meine Oma in Barcelona. Dort wird es sehr warm sein, deshalb möchte ich gerne ganz viel baden, Freunde treffen und mich entspannen. In Barcelona bleibe ich drei Wochen. Ich freue mich auf die Zeit bei meiner Oma!

Übung 2 – zusammengesetzte Nomen

  • das Haus + die Tür = die Haustür
  • das Fenster + das Glas = das Fensterglas
  • kratzen + der Baum = der Kratzbaum
  • glühen + die Birne = die Glühbirne
  • scheinen + der Werfer = der Scheinwerfer

Fragen & Antworten:

Sind Eigennamen Nomen?

Ja, Eigennamen sind Nomen.

Was sind Nomen?

Nomen sind Wörter, die Gegenstände, Pflanzen oder Lebewesen bezeichnen. Außerdem sind Eigennamen und abstrakte Sachverhalte, zum Beispiel Gefühle, werden mithilfe von Nomen bezeichnet.

nomen faq glühbirne

Wortschatz:

  1. abstrakt: Etwas, was man weder sehen noch anfassen kann (z.B. Gefühle, Gedanken usw.)

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Artikel von:

Aleksandra

Hinter dem Polarkreis aufgewachsen und Lehrerin aus Leidenschaft. Ich liebe Deutsch und die Berge!

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