Was bedeutet „Nomen“? Willst du endlich wissen, was der Unterschied zwischen den beiden Wörtern ist? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Wortart „Nomen“ und wie man sie erkennt. Bist du bereit? Los geht's!
Was sind Nomen? Nomen erkennen
Nomen ist eine Wortart in der deutschen Grammatik. Zur Erinnerung: Im Deutschen unterscheidet man zwischen 10 Wortarten:
Die ersten 4 Wortarten auf dieser Liste sind wohl die wichtigsten Wortarten in der deutschen Grammatik. Darunter sind auch die Nomen zu finden. Warum sind eigentlich Nomen so bedeutsam? Weil diese Wortart so wichtig ist, sagt man zu einem Nomen auch „Hauptwort“. Denn häufig bestimmen die Nomen, wie einzelne Satzglieder zu verändern sind, um einen sinnvollen Satz zu bilden. Darüber erfährst du später mehr.
Was ist ein Nomen konkret? Das sind Wörter, die Gegenstände, Pflanzen oder Lebewesen bezeichnen. Außerdem sind Eigennamen und abstrakte1 Sachverhalte, zum Beispiel Gefühle, werden mithilfe von Nomen bezeichnet. Lass uns dazu ein paar Beispiele ansehen:
Die Besonderheit der Nomen besteht nicht nur darin, dass sie eine der wichtigsten Wortarten sind. Im Gegensatz zu den anderen Sprachen werden sie in der deutschen Sprache großgeschrieben. Ein Nomen kann man daran erkennen, dass es
großgeschrieben wird
einen Gegenstand, eine Sache, eine Person bezeichnet und
einen Artikel hat.
Fallen dir vielleicht ein paar Nomen ein? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare!
Nomen und ihre Artikel
Alle Nomen haben ein grammatisches Geschlecht. Daher können sie weiblich (feminin), männlich (maskulin) oder sachlich (Neutrum) sein. Welches Geschlecht ein Nomen hat, erkennt man am bestimmten Artikel, der vor einem Nomen steht. So haben weibliche Nomen den Artikel die, männliche den Artikel der und sachliche den Artikel das. Das Wichtige ist, ein Nomen im Deutschen hat immer einen Artikel. Manchmal nennt man Artikel auch „Begleiter“, weil sie ein Nomen „begleiten“.
Hier sind ein paar Beispiele:
weibliche Nomen: die Decke, die Bank, die Frau
männliche Nomen: der Schrank, der Fluss, der Mann
sachliche Nomen: das Bild, das Licht, das Mädchen
Biologisches vs. grammatisches Geschlecht
Merke: Nicht immer stimmt das grammatische Geschlecht mit dem biologischen überein.
Leider gibt es schlechte Nachrichten: Es gibt leider keine Regel, nach der das Geschlecht eines Nomens schnell bestimmt werden kann. Deshalb muss man die Nomen und die dazugehörigen Artikel auswendig lernen. Aber manchmal kann man anhand einiger Endungen sehen, welches Geschlecht ein Nomen hat:
Endung
Beispiel
weibliche Nomen (feminin)
-keit, -heit, -ung, -ie,
-schaft, -in, -ur, -e
die Tätigkeit; die Freiheit; die Endung; die Sympathie, die Mutterschaft, die Schülerin, die Natur, die Lampe
männliche Nomen (maskulin)
-ling, -ismus, -er, -ler,
-or, -eur, -ent
der Neuling, der Realismus, der Arbeiter, der Kanzler, der Professor, der Ingenieur, der Student
neutrale Nomen (Neutrum)
-chen, -ing, -ment, -lein, -nis, -tum, -um
das Mädchen, das Styling, das Instrument, das Fräulein, das Verständnis, das Reichtum, das Studium
Es gibt auch einige Nomen, die zu bestimmten Wortgruppen gehören und dasselbe Geschlecht haben. Hier ist die Übersicht:
männliche Nomen:
alkoholische Getränke: der Rom, der Gin, der Wein (aber: das Bier)
Jahreszeiten: der Winter, der Frühling, der Sommer, der Herbst
Himmelsrichtungen: der Süden, der Norden, der Westen, der Osten
Tageszeiten: der Morgen, der Vormittag, der Mittag, der Abend, der Nachmittag (aber: die Nacht)
Monate: der September, der Oktober, der Dezember, ...
Wetterlage: der Regen, der Wind, der Schnee, der Sturm, ...
weibliche Nomen:
Blumen: die Rose, die Tulpe
Motorradmarken: die Yamaha, die Vespa
Obst: die Birne, die Orange, die Banane
sachliche Nomen:
Metalle: das Gold, das Kupfer, das Silber
Nomen deklinieren – Regeln
Im Deutschen werden Nomen dekliniert. Zur Erinnerung: Das bedeutet, dass Nomen nach Genus, Numerus und Kasus verändert werden. Meistens werden nur ihre Artikel dekliniert. Manchmal kann sich aber auch das Wort selbst verändern. In der Deklinationstabelle unten ist die Nomendeklination im Singular dargestellt.
Wie du siehst, passieren bei der Nomendeklination einige Veränderungen nicht nur bei den Artikeln, sondern auch mit den Wörtern. Mehr Informationen über die Deklination findest du in diesem Artikel.
Bei der Plural-Deklination wird im Gegensatz zur Deklination im Singular nicht so viel verändert. Meistens werden je nach Kasus nur die Artikel verändert.
Substantivierungen
Auch andere Wortarten, wie zum Beispiel Verben oder Adjektive, können zu einem Nomen werden. Das passiert, wenn sie wie ein Nomen gebraucht werden. Nehmen wir mal das Verb „schreiben“ als Beispiel. In dem Satz „Ich schreibe gerne“ ist dieses Wort ein Verb. Nun schaue dir diesen Satz an: „Das Schreiben fällt mir leicht“. Welche Veränderung ist dir aufgefallen? Richtig, das Wort bekam einen Artikel und wurde als Nomen verwendet. Solche Wörter nennt man „Substantivierungen“ oder Nominalisierungen.
Am häufigsten werden Verben und Adjektive substantiviert. Aber auch aus anderen Wortarten kann man Substantivierungen bilden:
Verben: Das Laufen ist für mich anstrengend.
Adjektive: Das Schöne an einem Urlaub ist, dass man sich gut erholen kann.
Pronomen: Mein Chef hat mir das Du angeboten.
Zahlwörter: In der Schule hatte ich eine Zwei in Englisch.
Präpositionen: Das ständige Auf und Abder Wellen beruhigt mich.
Konjunktionen:Das musst du ohne Wenn und Aber erledigen.
Zusammengesetzte Nomen
Dass auch andere Wortarten zu einem Nomen werden können, ist nicht die einzige Besonderheit dieser Wortart. Manche Nomen können aus zwei und mehr Wörter bestehen. In diesem Fall spricht man von zusammengesetzten Nomen, weil sie aus mehreren Wörtern gebildet werden.
Sicherlich benutzt du in deinem Alltag einen Staubsauger. Aber wusstest du, dass das ein zusammengesetztes Nomen ist? Dieses Wort wurde aus „Staub“ und „Sauger“ zusammengesetzt.
Wenn ein Nomen aus zwei Wörtern besteht, beschreibt das erste Wort immer das zweite. Ein paar Beispiele dazu:
die Tür + das Schloss = das Türschloss: Durch das erste Wort „Tür“ erfahren wir, dass es nicht um irgendein Schloss geht, zum Beispiel von einem Auto, sondern von einer Tür.
das Essen + der Bereich = der Essensbereich: Es ist ein Bereich, in dem gegessen wird. Wenn das ein Spielbereich wäre, könnte man dort nur spielen, aber nicht essen.
Warum hat das Wort „Türschloss“ den Artikel „das“ und nicht „die“ wegen „die Tür“? Oder warum ist es „der Essensbereich“ und nicht “das Essensbereich“? Ganz einfach: Bei den zusammengesetzten Nomen gibt es eine ganz einfache Artikel-Regel: Das zusammengesetzte Nomen bekommt immer den Artikel des letzten Wortes. Deshalb heißt es „das Türschloss“ und „der Essensbereich“.
Diese Regel gilt natürlich auch für Nomen, die aus mehr als 2 Wörtern gebildet wurden:
der Fuß + der Ball + das Feld = das Fußballfeld
der Fuß + der Boden + der Reiniger = der Fußbodenreiniger
Fallen dir noch mehr zusammengesetzte Nomen ein? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare.
Nomen aus anderen Wortarten bilden
Zusammengesetzte Nomen kann man nicht nur mithilfe der Kombination Nomen + Nomen bilden. Man kann auch andere Wortarten mit den Nomen kombinieren, um zusammengesetzte Nomen zu bekommen. Und das geht mit diesen Wortarten:
Verb + Nomen
braten + die Nudeln = die Bratnudeln
laufen + die Schuhe = die Laufschuhe
fahren + die Schule = die Fahrschule
Adjektiv + Nomen
groß + die Stadt = die Großstadt
hoch + die Zeit = die Hochzeit
kühl + der Schrank = der Kühlschrank
Präposition + Nomen
vor + die Stadt = die Vorstadt
hinter + das Haus = das Hinterhaus
neben + der Satz = der Nebensatz
Fugenzeichen
Wenn man mehrere Wörter zusammensetzt, muss man sie meistens nicht verändern. In manchen Fällen müssen sie aber verändert werden. Einem Wort kann zum Beispiel die Endung weggenommen werden wie in einem der Beispiele oben „laufen + die Schuhe = die Laufschuhe“. Manchmal müssen aber neue Buchstaben hinzugefügt werden. Solche Verbindungshilfen nennt man auch „Fugenzeichen“. Das bedeutet, zwischen mehreren zusammengesetzten Nomen werden die Buchstaben -e, -e(s), -e(n) oder -er eingefügt:
die Geburt + der Tag = der Geburtstag
das Bild + der Rahmen = der Bilderrahmen
die Küche + die Hilfe = die Küchenhilfe
Manchmal muss die Endung eines Nomens sogar verschwinden, um ein zusammengesetztes Nomen zu bilden, wie zum Beispiel im Wort „die Schultasche“ = die Schule + die Tasche.
Du hast es geschafft! Kannst du nun die Frage „Was sind Nomen?“ beantworten? Das freut uns!
Nomen – Übungen
Puh, es waren ziemlich viele Informationen. Hast du nun Lust auf eine Übung? Dann lass uns direkt loslegen!
Nomen erkennen – Übung 1
Hier ist eine kurze Übung für dich, die dir dabei hilft, besser Nomen erkennen zu können. Tipp: Die Erkennungsstrategien findest du im 1. Abschnitt dieses Artikels. Bist du bereit? Los geht‘s! Welche Wörter sind Nomen?
MORGEN FAHRE ICH IN DEN URLAUB. DIESES JAHR BESUCHE ICH MEINE OMA IN BARCELONA. DORT WIRD ES SEHR WARM SEIN, DESHALB MÖCHTE ICH GERNE GANZ VIEL BADEN, FREUNDE TREFFEN UND MICH ENTSPANNEN. IN BARCELONA BLEIBE ICH DREI WOCHEN. ICH FREUE MICH AUF DIE ZEIT BEI MEINER OMA!
Zusammengesetzte Nomen – Übung 2
Bilde ein zusammengesetztes Nomen!
das Haus + die Tür
das Fenster + das Glas
kratzen + der Baum
glühen + die Birne
scheinen + der Werfer
Übungen – Lösungen
Übung 1: Nomen erkennen
Morgen fahre ich in den Urlaub. Dieses Jahr besuche ich meine Oma in Barcelona. Dort wird es sehr warm sein, deshalb möchte ich gerne ganz viel baden, Freunde treffen und mich entspannen. In Barcelona bleibe ich drei Wochen. Ich freue mich auf die Zeit bei meiner Oma!
Übung 2 – zusammengesetzte Nomen
das Haus + die Tür = die Haustür
das Fenster + das Glas = das Fensterglas
kratzen + der Baum = der Kratzbaum
glühen + die Birne = die Glühbirne
scheinen + der Werfer = der Scheinwerfer
Fragen & Antworten:
Sind Eigennamen Nomen?
Ja, Eigennamen sind Nomen.
Was sind Nomen?
Nomen sind Wörter, die Gegenstände, Pflanzen oder Lebewesen bezeichnen. Außerdem sind Eigennamen und abstrakte Sachverhalte, zum Beispiel Gefühle, werden mithilfe von Nomen bezeichnet.
Wortschatz:
abstrakt: Etwas, was man weder sehen noch anfassen kann (z.B. Gefühle, Gedanken usw.)
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