Das haben wir alle gemeinsam: Wir sprechen im Alltag oder im Beruf ständig über irgendwelche Dinge. Dabei erzählen wir anderen Personen oft, was wir selbst gesagt haben oder was wir gehört haben. Wir möchten anderen auch gerne erzählen, was wir irgendwo gelesen haben, zum Beispiel in den Nachrichten oder in einem interessanten Buch. Sprichst du über etwas, was eine Person gesagt hat, dann gibst du diese Rede in eigenen Worten wieder. Für diese Redewiedergabe gibt es im Deutschen mehrere Möglichkeiten. Welche das sind, erfährst du hier!
Was ist eine Redewiedergabe? Deutsch besser verstehen!
Es gibt im Deutschen verschiedene Formen der Redewiedergabe. Du unterscheidest zwischen zwei Formen der Wiedergabe einer Rede. Es gibt die indirekte Redewiedergabe und die direkte Redewiedergabe. Diese zwei Arten der Redewiedergabe solltest du auf jeden Fall kennen. Doch was genau ist eine indirekte Redewiedergabe und eine direkte Redewiedergabe? Dafür müssen wir uns zwei Themen aus der deutschen Grammatik näher anschauen. Du lernst Möglichkeiten zur Wiedergabe der indirekten Rede und ich zeige dir Formulierungen, wie du eine direkte Rede wiedergeben kannst, auch bekannt unter dem Thema „Wiedergabe wörtliche Rede“.
Die indirekte Rede wiedergeben
Mit der indirekten Rede gibst du die Aussage einer anderen Person wieder. Die indirekte Rede verwendest du, wenn du die Aussage einer anderen Person nicht wörtlich, sondern mit deinen eigenen Worten wiedergibst. Du findest die indirekte Rede oft in Nachrichten oder in Berichten, wie zum Beispiel in der Zeitung oder im Fernsehen. Für die Bildung der indirekten Rede brauchst du den Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2. Durch den Konjunktiv wird klar, dass es nicht deine eigene Meinung ist.
Die Redewiedergabe: Indirekte Rede richtig bilden
Damit dir die indirekte Redewiedergabe perfekt gelingt, solltest du den Unterschied zwischen der direkten und der indirekten Rede kennen.
Beispiel: direkte und indirekte Redewiedergabe
Lisa sagt: „Ich habe mir ein neues Auto gekauft.“ (direkte Rede)
Lisa sagt, sie habe sich ein neues Auto gekauft. (indirekte Rede)
Du siehst, dass Gespräche in direkter Rede in Anführungszeichen stehen. Das Wort direkt sagt das Wichtigste schon selbst: Eine Person spricht selbst – also direkt – über etwas. In der direkten Rede erfahren wir unverändert1 das, was jemand gesagt hat. Oft gibt es einen sogenannten Begleitsatz2 am Anfang oder am Ende der direkten Rede. In diesem Begleitsatz erfährst du, wer spricht, hier Lisa. Wenn der Begleitsatz am Anfang, also vor der direkten Rede steht, setzt du danach einen Doppelpunkt und Anführungszeichen.
Wenn der Redebeitrag von Lisa zuerst verwendet wird, dann beginnst du mit den Anführungszeichen und schließt die direkte Rede auch damit ab: „Ich habe mir ein neues Auto gekauft“, sagte Lisa. Achte darauf, dass kein Punkt nach dem Wort gekauft kommt, wenn der Begleitsatz nachgestellt wird. Nach den Anführungszeichen am Ende verwendest du laut Duden nur ein Komma. Ein Fragezeichen oder Ausrufezeichen bleibt aber erhalten: „Heute war ein anstrengender Tag!“, sagte Thomas. Oder: „Hattest du einen anstrengenden Tag?“, fragte Thomas.
Wo ist der Unterschied von direkter und indirekter Redewiedergabe?
Ein wichtiger Unterschied zwischen den Formen der direkten und indirekten Redewiedergabe ist die Verwendung der Satzzeichen. Bei der indirekten Redewiedergabe verwendest du nämlich keine Anführungszeichen. Die indirekte Redewiedergabe wird mit einem Komma vom übrigen Satz abgetrennt:
Beispiel: indirekte Redewiedergabe
Er behauptete, er habe das nicht gewusst.
Sie sagt, sie müsse heute noch die Aussprache der Umlaute üben.
Emma meint, sie wohne schon lange dort.
Bestimmte Verben helfen dir, die indirekte Redewiedergabe richtig einzuleiten. Das sind zum Beispiel sagen, meinen, behaupten, angeben, erklären, erzählen, feststellen, fragen und berichten. Wenn du einen Satz von der direkten Redewiedergabe in die indirekte Rede umwandeln willst, musst du mehrere Wörter anpassen. Das können Pronomen, Verbformen, Orts- und Zeitangaben sein. Vergleiche dazu die Umformung der Beispielsätze von oben in die direkte Rede:
- Er behauptete: „Ich habe davon nichts gewusst.“
- Sie sagt: „Ich muss heute noch die Aussprache der Umlaute üben.“
- Emma meint: „Ich wohne schon lange hier.“
Beim Wechsel von direkter zu indirekter Rede ändern sich die Pronomen (1. Person ich – 3. Person er /sie) und auch die Zeitangaben (heute – an diesem Tag, gestern – am Tag zuvor) und die Ortsangaben (hier – dort) musst du beachten. Du solltest dir daher immer überlegen: Wer spricht zu wem? Wann und wo geschieht etwas? Sind dir auch die unterschiedlichen Verbformen aufgefallen? Warum verwendest du zum Beispiel die Verben müsse und wohne in der indirekten Rede, aber muss und wohne in der direkten Rede? Diese Verbformen schauen wir uns jetzt genauer an!
Die Formen des Konjunktivs 1 und Konjunktiv 2 zur Redewiedergabe
Erinnerst du dich noch, welchen Modus3 du für die indirekte Redewiedergabe im Deutschen brauchst? Richtig, du benötigst die Formen des Konjunktivs. Wie bildest du nun diesen Konjunktiv? Du benötigst den Infinitiv, also die Grundform des Verbs, und trennst die Endung -en ab. An den Verbstamm hängst du dann die entsprechende Endung des Konjunktivs 1 an: ich lerne, du lernest, er/sie/es lerne, wir lernen, ihr lernet, sie lernen.
Achte auf den Buchstaben -e vor der Personalendung in der zweiten Person Singular und der zweiten Person Plural (du lernest, ihr lernet). Bei der ersten Person Singular, der ersten Person Plural und der dritten Person Plural überschneiden sich die Formen des Konjunktivs 1 mit den Präsensformen im Indikativ (ich lerne, wir lernen, sie lernen). In diesem Fall wird der Konjunktiv 2 wichtig. Ist der Konjunktiv 1 also mit der Verbform im Präsens Indikativ identisch, dann wählst du als Ersatzform den Konjunktiv 2. Um den Konjunktiv 2 für die indirekte Redewiedergabe richtig zu nutzen, benötigst du das Präteritum. An diese Formen hängst du die entsprechenden Endungen an: ich käme, du kämest, er/sie/es käme, wir kämen, ihr kämet, sie kämen. Aber Achtung! Enthält die Form des Präteritums ein a, o oder u, verwandelt sich dieser Buchstabe in den Umlaut ä, ö oder ü im Konjunktiv 2.
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Die wörtliche Rede wiedergeben im Alltag
Vor allem im mündlichen Sprachgebrauch verwendest du bei der Wiedergabe von Aussagen häufig dass-Sätze. In diesen dass-Sätzen darf die indirekte Rede dann auch im Indikativ stehen: Lena sagt: „Dieser Urlaub ist toll.“ – Lena sagt, dass dieser Urlaub toll ist. Im Alltag nutzt du oft die Umschreibung mit „würde + Infinitiv“: Sie sagte, sie würde kommen. Möchtest du mehr erfahren über die kleinen deutschen Wörter dass und das? Dann klick auf den Beitrag Das oder dass? Endgültig geklärt!
Fragen & Antworten
Durch die indirekte Rede gibst du Äußerungen eines anderen Sprechers wieder.
Die indirekte Rede bildest du mit Konjunktiv 1 oder im weniger formellen Sprachgebrauch mit der Umschreibung „würde + Infinitiv“. Achte bei der Umformung der direkten Rede auf die Verwendung der richtigen Pronomen, Orts- und Zeitangaben.
Wortschatz
- unverändert: ohne eine Änderung
- Begleitsatz (der): Satz, der eine direkte Rede begleitet.
- Modus (der): Aussageweise des Verbs: Indikativ, Konjunktiv, Imperativ