Fall-Fragen

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Mai 8

Kennst du die vier Fälle im Deutschen und weißt du auch, wie du zu diesen vier Fällen die richtigen Fragen stellst? Die Fall-Fragen brauchst du, um korrekte deutsche Sätze bilden zu können. Möchtest du wie ein Profi Deutsch sprechen und schreiben? Dann führt für dich kein Weg an der deutschen Grammatik und den Fall-Fragen vorbei! Los geht’s!

Die vier Fälle: Was ist eigentlich ein „Fall“?

Bevor wir uns die einzelnen Fall-Fragen genauer anschauen, klären wir zunächst einmal, was das deutsche Wort „Fall“ eigentlich bedeutet. Es gibt laut Duden die Bedeutung „etwas, womit man rechnen muss“: „Für den Fall, dass ich morgen den Wecker nicht höre, wecke mich bitte auf!“ Ich befürchte also, ich könnte morgen verschlafen und bitte dich deshalb, mich zu wecken. Auf die Frage „Kommst du morgen Abend mit in die Stadt?“ sind das typisch deutsche Antworten:

  • Ja, auf jeden Fall! / Ja, auf alle Fälle! (Bedeutung: ganz sicher)
  • Ich komme mit – klarer Fall! (Bedeutung: aber natürlich, selbstverständlich)
  • Nein, auf keinen Fall (Bedeutung: absolut nicht, unter keinen Umständen)

„Auf alle Fälle“ kannst du auch in der Bedeutung „zur Sicherheit“ oder „vorsichtshalber“ verwenden: „Morgen nehmen wir auf alle Fälle einen Regenschirm mit. Es könnte regnen“. Ein Detektiv1 oder ein Kommissar2 bei der Polizei hat zum Beispiel die Aufgabe, einen Fall zu lösen. Das Wort „Fall“ wird dann in der Bedeutung „Kriminalfall“ verwendet. Wie ein Detektiv werden jetzt auch wir Fall-Fragen stellen. Nicht um Verbrechen3 zu lösen, sondern um die vier Fälle der deutschen Grammatik aufzuklären.

Die 4 Fälle: Deutsch einfach erklärt!

Wie du bestimmt schon weißt, gibt es im Deutschen die vier Fälle. Wie heißen die vier Fälle? Du unterscheidest im Deutschen die vier Fälle Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Damit du diese vier Fälle bestimmen kannst, brauchst du die passenden Fall-Fragen.

Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ – das sind also die vier Fälle laut Duden. Einen Fall nennst du auch „Kasus“. Nomen können im Deutschen in diesen Fällen vorkommen. Das bedeutet, dass sich die Form eines Nomens im deutschen Satz verändert, je nachdem in welchem Kasus das Nomen steht. Wenn du Nomen in die vier Fälle setzt, dann nennt sich das „deklinieren”. Bei der Deklination eines Nomens musst du auch auf den richtigen Kasus, den Numerus (Singular oder Plural) und den Genus (Maskulinum, Femininum, Neutrum) achten.

Die vier Fälle: Fragen leicht gemacht!

Um die 4 Fälle in einem Satz erkennen zu können, musst du die richtigen Fall-Fragen stellen. Nehmen wir diesen Beispielsatz: Der Sohn des Lehrers erklärt mir die vier Fälle. Hast du eine Idee, wie du die Fall-Fragen zum Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ in diesem Satz stellst? So sehen die richtigen Fall-Fragen für diesen Beispielsatz aus:

  1. Wer erklärt mir die vier Fälle? –> der Sohn (Nominativ)
  2. Wessen Sohn erklärt mir die vier Fälle? -> (der Sohn) des Lehrers (Genitiv)
  3. Wem erklärt der Sohn des Lehrers die vier Fälle? –> mir (Dativ)
  4. Was erklärt mir der Sohn des Lehrers? -> die vier Fälle (Akkusativ)

Im Nominativ und Akkusativ solltest du dir nicht nur eine der Fall-Fragen merken, sondern zwei: Deine Jacke gefällt mir. Was gefällt mir? -> deine Jacke (Nominativ, Frage nach einer Sache). Ich rufe meinen Kollegen an. Wen rufe ich an? -> meinen Kollegen (Akkusativ, Frage nach einer Person). Hier ist eine Übersicht für dich zu den Fall-Fragen im Deutschen zum Lernen. Diese vier Fälle und Fall-Fragen solltest du kennen:

4 fälle fragen

Die vier Fälle des Nomens: Wie deklinierst du richtig?

An den jeweiligen Kasus musst du vor allem den Artikel anpassen. Der Artikel zeigt dir an, in welchem Kasus das Nomen steht. Wir schauen uns nun die einzelnen vier Fälle genauer an! Dann kannst du sehen, wie du die Nomen und die Artikel im Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ richtig deklinierst!

Die Fall-Fragen im Nominativ

Der Nominativ ist der erste Fall der vier Fälle. Die Fall-Fragen im Nominativ sind „wer oder was?“ In diesen Sätzen ist das Subjekt des Satzes der Nominativ:

  • Der Hund gehört mir. Was gehört mir? –> der Hund.
  • Die Frau sitzt auf dem Sofa. Wer sitzt auf dem Sofa? -> die Frau.
  • Der Deutschunterricht beginnt morgen. Was beginnt morgen? –> der Deutschunterricht.

Deklinierbare Wortarten stehen im Nominativ bei den Verben sein, werden, bleiben und heißen: Meine Schwester ist Lehrerin.

Beispiel: Deklination der Nomen und Artikel im Nominativ

bestimmter Artikel:

der Vater (Maskulinum), die Mutter (Femininum), das Kind (Neutrum), die Schuhe (Plural)

unbestimmter Artikel:

ein Vater (Maskulinum), eine Mutter (Femininum), ein Kind (Neutrum), die Schuhe (Plural)

Die Fall-Fragen im Genitiv

Der Genitiv ist der zweite der vier Fälle in der deutschen Grammatik. Nach diesem Fall fragst du mit „wessen?“ Er drückt eine Zugehörigkeit4, eine Herkunft5 oder einen Besitz6 aus: Das Hotel unserer Schwester ist groß. Wessen Hotel ist groß? -> (das Hotel) unserer Schwester. Meistens findest du den Genitiv in der Funktion eines Attributs, also einer Ergänzung, im deutschen Satz: Die Kuchen vieler Helfer verkaufen wir für einen guten Zweck. Wessen Kuchen verkaufen wir für einen guten Zweck? -> (die Kuchen) vieler Helfer.

Beispiel: Deklination der Nomen und Artikel im Genitiv

bestimmter Artikel:

des Vaters (Maskulinum), der Mutter (Femininum), des Kindes (Neutrum), der Schuhe (Plural)

unbestimmter Artikel:

eines Vaters (Maskulinum), einer Mutter (Femininum), eines Kindes (Neutrum), der Schuhe (Plural)

Die Fall-Fragen im Dativ

Der Dativ ist der dritte Fall der vier Fälle. Nach diesem Fall fragst du mit „wem?“ Im Satz zeigt der Dativ an, wem eine Handlung gilt, auf wen oder worauf sich eine Aussage bezieht:

  • Meine Eltern erzählen mir einen Witz. Wem erzählen meine Eltern einen Witz? -> mir.
  • Der Parkplatz gehört der Stadt. Wem gehört der Parkplatz? -> der Stadt.

Beispiel: Deklination der Nomen und Artikel im Dativ

bestimmter Artikel:

dem Vater (Maskulinum), der Mutter (Femininum), dem Kind (Neutrum), den Schuhen (Plural)

unbestimmter Artikel:

einem Vater (Maskulinum), einer Mutter (Femininum), einem Kind (Neutrum), den Schuhen (Plural)

Im Alltag verwenden viele Muttersprachler den Dativ oft anstelle des Genitivs: Er ist mit mir wegen des Geldes befreundet (Genitiv). Oder: Er ist mit mir wegen dem Geld befreundet (Dativ). Vor allem in der Umgangssprache nutzt du die Präposition wegen im Dativ.

Die Fall-Fragen im Akkusativ

Der Akkusativ ist der vierte Fall der 4 Fälle. Nach diesem Fall fragst du mit „wen oder was?“ Der Akkusativ zeigt dir an, wen oder was eine Handlung betrifft:

  • Ich liebe meine Freundin. Wen liebe ich? -> meine Freundin.
  • Meine Schwester erzählt lustige Geschichten. Was erzählt meine Schwester? -> lustige Geschichten.

Beispiel: Deklination der Nomen und Artikel im Akkusativ

bestimmter Artikel:

den Vater (Maskulinum), die Mutter (Femininum), das Kind (Neutrum), die Schuhe (Plural)

unbestimmter Artikel:

einen Vater (Maskulinum), eine Mutter (Femininum), ein Kind (Neutrum), die Schuhe (Plural)

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10 GEHEIME Tipps, um die deutsche Sprache zu meistern!

Im Deutschen gibt es einige Präpositionen, die du mit dem Dativ oder dem Akkusativ verwenden kannst. Weil diese Präpositionen den Kasus wechseln können, heißen sie „Wechselpräpositionen”. Dazu gehören unter, über, hinter, neben oder zwischen. Zum Beispiel: Das Buch liegt auf dem Tisch (auf + Dativ: wo liegt das Buch?). Lisa legt das Buch auf den Tisch (auf + Akkusativ: wohin legt Lisa das Buch?).

Eine Eselbrücke für die Deutsch-Grammatik: Fälle leicht gemerkt!

Du kommst immer wieder mit den Fall-Fragen durcheinander und kannst dir einfach nicht merken, welche Fall-Fragen zu welchem der 4 Fälle gehören? Dann hilft dir eine Eselsbrücke! Mit diesem Merksatz kannst du dir die Fall-Fragen und 4 Fälle in der richtigen Reihenfolge merken:

Normal werden Genitive wesentlich7 bevorzugt8, da von irgendwem die Akkusative entwendet9 wurden.

Die fett markierten Stellen zeigen dir den Kasus an. Die Abkürzungen stehen für den Namen des Falls: No steht für Nominativ und da steht für Dativ. Die fettgedruckten Buchstaben hinter den Fällen zeigen dir die richtigen Fall-Fragen an. Die Abkürzung wes steht für das Fragewort im Genitiv wessen.

Möchtest du mehr über Eselsbrücken erfahren und wissen, warum es eigentlich Eselbrücke heißt? Dann klick auf den Beitrag Die Eselsbrücke! Hier warten noch mehr praktische Eselsbrücken auf dich!

Wenn eine Sache übrigens erledigt ist, dann kannst du auf Deutsch sagen: „Damit hat sich der Fall!“ Das passt an dieser Stelle doch perfekt, oder?

Fragen und Antworten

Die vier Fälle: Wie heißen sie?

Die vier Fälle im Deutschen heißen Nominativ, Gentiv, Dativ und Akkusativ.

Die 4 Fälle: Fragen stellen, aber richtig!

Nominativ: „wer oder was?“, Genitiv: „wessen?“, Dativ: „wem?“, Akkusativ: „wen oder was?“

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Wortschatz

  1. Detektiv (der): meistens privater Ermittler, der nach Beweismitteln für etwas sucht; Geheimpolizist
  2. Kommissar (der): ein Polizist mit dem Dienstgrad Kommissar
  3. Verbrechen (das): eine schwere Straftat
  4. Zugehörigkeit (die): ein Teil von etwas sein
  5. Herkunft (die): woher etwas oder jemand kommt
  6. Besitz (der): etwas, das jemandem gehört
  7. wesentlich: von entscheidender Bedeutung, bedeutend, bedeutsam, besonders
  8. bevorzugen: besser als andere behandeln, vorziehen, begünstigen
  9. entwenden: klauen, stehlen

Lass dich nicht entmutigen, wenn es länger dauert, die deutsche Sprache zu meistern. 

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Artikel von:

Fabienne

Die deutsche Sprache begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Ich bin Dozentin und liebe es zu unterrichten.

  • Hallo, Wie geht es Ihnen? Ich habe deine Kanal abonniert, und ich habe ein paar Frage. Erstens: Mein Satz „ Ich will nicht in Deutschland arbeiten, sondern ich lerne Deutsch“ ist korrekt?
    Zweitens: Haben Sie ein Video über Alles Adverbien aufgenommen? Ob deine Antwort ist Nein, ist es möglich Sie ein Video aufnehmen? Vielen Dank.

    • Hallo,

      dein Satz ist grammatisch korrekt formuliert. Super gemacht! Allerdings kann man nicht so gut verstehen, was du meinst. Vielleicht wären diese Formulierungen ein bisschen verständlicher: „Ich will nicht in Deutschland arbeiten, aber ich lerne trotzdem Deutsch“ oder „Ich will nicht in Deutschland arbeiten, sondern ich lerne nur Deutsch“.

      Ein Video zum Thema „Adverben“ gibt es noch nicht. Ich kann dir aber gerne einen Artikel aus Marias Blog zu diesem Thema empfehlen. Hier ist der Link:
      https://dein-sprachcoach.de/adverb-ein-besonderes-wort-im-deutschen/

      Wir wünschen dir weiterhin viel Spaß mit Marias Blog!

      Liebe Grüße
      Dein Sprachcoach Team
      Aleksandra

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